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Normale Version: Kurzarbeit im Bordell
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Zitat:WIRTSCHAFTSKRISE ERREICHT HUREN UND ROTLICHT-MILIEU
Kurzarbeit im Bordell!
FREIER SPAREN, HUREN MACHEN 50% WENIGER UMSATZ

VON MICHAEL NICOLAY

Die Branche galt bislang stets als krisensicher. Doch diese Zeiten sind vorbei! Rezession und Wirtschaftsflaute haben jetzt auch die Rotlichtszene voll erwischt. In Puffs und Bordellen ist nichts mehr los. Viele Huren gehen notgedrungen in „Kurzarbeit“.

„Es ist die schlimmste Krise seit mindestens 30 Jahren“, sagt Ralf Gottschald, Chef eines Bordells in Hannover. „Der Umsatz ist um bis zu 50 Prozent weggebrochen. Unsere Damen verdienen heute höchstens 500 Euro pro Woche – früher waren es locker 1500 Euro.“

Unterstützung bekommt er von Bordell-Chefin Karin Ahrens: „Wir haben 30 Prozent weniger Gäste, dafür drei Stunden länger bis fünf Uhr morgens geöffnet, damit es sich lohnt.“

Besonders hart trifft es die Wohnungsprostitution. Ein Insider zu BILD: „30 bis 40 Prozent der Huren haben aufgegeben. Es rechnet sich nicht mehr. Sie arbeiten wieder in ihren alten Jobs oder bekommen Hartz IV, bis die Zeiten wieder besser werden.“ Kurzarbeit im Rotlicht!

Wie kommt wieder Leben in das horizontales Gewerbe?

„Das geht nur über guten Service. Wir bieten eine Stunde für 100 Euro an, inklusive Extras“, erzählt Ahrens. Früher mussten die Gäste für bestimmte „Zusatzleistungen“ jeweils 30 Euro mehr zahlen.

Zustimmung kommt von Bordell-Betreiber Günter Krull (61): „Es geht nur noch mit besonderen Aktionen. Für eine Tageskarte gibt es bei uns bis 15.30 Uhr ein Frühstücks-Buffet, ab 17 Uhr ein Kalt-Warmes-Buffett – alles kostenlos.“

Frust über die Flaute auch bei den Liebesdamen. „Früher habe ich höchstens neun Stunden gearbeitet. Heute sind es 12 bis 14 Stunden, um auf dasselbe Geld zu kommen“, klagt Nina (21).

Kollegin Samanta (34) zieht jetzt Konsequenzen: „Ich höre auf, arbeite wieder als Verkäuferin. Heute verdiene ich 60 Prozent weniger als vor zehn Jahren. Das macht keinen Sinn.“

Dunkle Wolken über der Rotlichtszene. „Wenn es so weitergeht, ist unsere Existenz bedroht“, sagt Ralf Gottschald.
Quelle: MOPO-31/03/09

Zitat: 31.03.2009
ARCHIV: PROSTITUTION



Jetzt ist Ruhe im Puff!

MALTE STEINHOFF

[Bild: 076p06%20ruega%20jelly_eyecatch.jpg]
Sex sells - das war einmal. Die Wirtschaftskrise hat die Puffs erreicht. Ist das Geld knapp, wird zuerst beim bezahlten Beischlaf gespart. Hamburgs Huren suchen nun nach Wegen aus der Freier-Flaute. Im Milieu ist Kurzarbeit angesagt.

Auch bei Jelly (22) aus Hohenfelde: "Seit der Krise bleiben die Gäste weg. An schlechten Tagen nehme ich keinen einzigen Euro ein." Und das bei monatlichen Fixkosten (Miete, Werbung, Kondome) von rund 1600 Euro. Im Herbst empfing sie in ihrer Modellwohnung an der Güntherstraße noch bis zu sieben Freier am Tag. Damals kostete eine Stunde 150 Euro, heute ist Sex bei Jelly schon für 40 Euro zu haben.

"Früher konnte man als Hure noch richtig fett Kohle machen. Heute verdienen die meisten so viel wie normale Angestellte." Wenn sich die Krise bis zum Sommer nicht verflüchtigt hat, will die 22-Jährige nebenbei wieder in ihrem alten Beruf arbeiten, als Restaurantfachfrau. Aber das wird nicht einfach: "Was soll ich dem Arbeitgeber sagen, was ich die letzten Jahre gemacht habe? Wie wild in der Gegend rumgevögelt?!"

Das Geschäft mit der käuflichen Liebe ist eng an die Wirtschaftslage gekoppelt: "Bei jeder schlechten Konjunkturmeldung wird das Portemonnaie fester zugeschnürt", sagt ein Bordell-Chef, der namentlich nicht genannt werden möchte. In der Branche redet man nicht gern über Geld, schon gar nicht über Geld, das ausbleibt.

Auch der Straßenstrich leidet unter der Krise. 50 Euro pro Nummer - das war jahrelang ein inoffizieller Flächentarif, der sich deutschlandweit eingependelt hatte. Aber besonders die Konkurrenz aus Bulgarien und Rumänien drückt die Preise. Einige Bordsteinschwalben verhökern sich schon für 30 Euro.

Die kränkelnde Konjunktur trägt obendrein zu einem seit Jahren erkennbaren Trend bei: Die Zahl der Sexarbeiterinnen sinkt. Laut Polizei schaffen in Hamburg derzeit rund 2400 Frauen in Laufhäusern, Klubs, an Bordsteinen und den etwa 350 Modellwohnungen an. Vor zehn Jahren sollen es noch mehr als 4300 gewesen sein. Deutschlandweit gibt es knapp 400000 Erotik-Dienstleisterinnen (so die politisch korrekte Berufsbezeichnung). Sie machen einen Jahresumsatz von 14,5 Milliarden Euro - so viel wie Chemie-Riese Henkel oder Sportartikel-Gigant Nike. 2009 wird es weniger sein.

Das Einzige, was dieser Tage läuft, sind Sexpartys und Gangbangs (eine Frau, mehrere Männer). Viel Sex für wenig Geld. Einige Prostituierte verlassen ihr Metier sogar ganz und flüchten ins Internet. "Die Männer holen sich lieber zu Hause vorm PC einen runter, anstatt zu einer Hure zu gehen," sagt Eve vom "Apartment Deluxe" am Bramfelder Dorfplatz. Die 26-Jährige praktiziert zwar noch selbst, bietet parallell aber Shows vor der Webcam an. Gegen Geld versteht sich: Eine Minute kostet zwischen 1,99 und 4 Euro, abhängig von den Vorlieben des Online-Freiers. So wird zwar weiter in den eigenen vier Wänden onaniert, aber die Frauen verdienen dran.

Einzig bei den Edel-Bordellen will man von der weltweiten Krise nichts bemerkt haben. Ein Betreiber, der pro Frau und Stunde 240 Euro verlangt, behauptet: "Unsere Klientel hat durch die Krise vielleicht nicht mehr 20, sondern 10 Millionen auf der Bank. Immer noch genug für einen anständigen Puff-Besuch."

Zitat:

"Als Hure verdient man heute so viel wie eine normale Angestellte" Jelly, Prostituierte aus Hohenfelde


Ressort: HH Hamburg
Aligator, dem die Leser-Kommentare zum Bericht deutlich besser gefallen tun als das Nuttengejammer Big Grin Winke

Zitat:
  • von Buchhalter am 31/03/09
    Kondome sind wohl eher variable Kosten als Fixkosten wie im Text klassifiziert, aber wir sind hier ja auch nicht bei der Financial Times...
  • von bigfloo am 31/03/09
    so,lehmann brothers, da seht ihr mal, was ihr angerichtet habt.
    nun steht der deutsche mann noch mehr unter druck.
  • von simba am 31/03/09
    genau!!!für so was verbrauchtes würde ich nicht mal 20 euro ausgeben!!!!
  • von Realo2 am 31/03/09
    Für die in der Zeitung abgelichteten Torten wäre auch ohne Wirtschaftskrise jeder Cent zu schade.