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Normale Version: Achtung! Vorurteile
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So lautet der Titel eines Buches von Sir Peter Ustinov.

Ich habe das Buch gelesen und möchte Euch hier einen Auszug daraus präsentieren. Das Buch ist sehr lesenswert, und dieser Artikel betrifft unsere kleine Lebensfreude. In der Hoffnung, dass die geneigten Leser über ihre eigenen Vorurteile einmal nachdenken mögen, gebe ich diesen Artikel wieder. Jedenfalls hatte ich heute genug Gelegenheit, mir über Vorurteile so meine Gedanken zu machen.

In Paris gibt es jetzt ein Dekret, welches dazu führt, dass alle Kunden von Prostituierten bestraft werden. Nicht nur die Prostituierten werden bestraft, wenn sie auf der Straße stehen, sondern auch ihre Freier. Die wirklichen Verbrecher sind die Zuhälter, die diese Frauen aus Rumänien, Moldawien und anderen armen Ländern geradezu entführen und verkaufen. In Italien gibt es sogar Städte, in denen die Namen der Freier veröffentlicht werden. Ich habe einen empörten Artikel geschrieben über einen Londoner Generalstaatsanwalt, der festgenommen wurde und seinen Job verlor, weil er mit seinem Auto sehr langsam gefahren ist in einer Hurenzone. Durch das Fenster seines Wagens hat er die Frauen angesprochen, ohne auszusteigen. Ich fand das wirklich schlimm, diesen bigotten Moralismus.Ich hätte nämlich leicht selbst einmal sein Opfer werden können.
In Köln neben dem Hauptbahnhof wurde ich von einer Liebesdame begrüßt: »Ach, Herr Unicef«, sagte sie. »Warum nennen Sie mich so?« - »Entschuldigung, ich habe Ihren Namen auf der Zunge, aber ich komme nicht drauf, wie heißen Sie noch gleich? Ich habe Sie oft im Kino gesehen.« Ich antwortete: »Ustinov.« - »Ja, natür lich: Ustinov/Unicef, das ist leicht zu verwechseln.« Diese Verwechslung empfand ich als schönstes Kompliment: »Aber warum haben Sie mich angesprochen?« - »Ich bin nur eine Hure,und ich habe eine kleine Tochter. Sie weiß nicht, was ich mache, aber ich behalte genug Geld, um sie zu ernähren und ihr ein Dach über dem Kopf zu geben. Nun, was wir übrig haben in einer guten Woche, spenden wir an Unicef.« Ich dachte, wenn wir jetzt in London wären, tauchte wohl ein Polizist auf: »Eine Sekunde, worüber sprechen Sie mit dieser Dame?« - »Über Unicef.« - »Sonst noch was? Kommen Sie bitte mit.« Man sollte die Freiheit haben, mit einer Hure zu sprechen, ganz gleich, ob man mit ihr mitgehen will oder nicht.


Metallfan

ollersack

hallo zusammen,

gebe dir vollkommen recht...kann auch nicht verstehn was diese freierjagt soll.
kommt aber scheinbar aus den usa..da gibt es schon ne ganze weile so huren und freierpranger im internet.

ich habe auch so einen bericht im fernsehn aus köln gesehn wo die burschen vom ordnungsamt hinter einem auto eines freiers herfuhren und dann am liebesstandplatz zum abkassieren vorbeikamen.

ok..der hatte ne dame im sperrbezirk einsteigen lassen..nur muss ich als freier wissen wo die damen stehen dürfen und wo nicht...

ist schon ne merkwürdige praxis die sich da einschleicht.

hoffe so erlebniss bleibt mir erspart..da ich auch gerne mal auf der strasse nach damen ausschau halte.

grüsse vom ollemsack
Ja diese Welt ist etwas ärmer geworden, seit Sir Peter gegangen ist. Unglücklich


Loki, großer Verehrer dieses Menschenkenners. Gott