Zitat:Original von Stuart
... Schau Dir mal die USA oder andere Länder an, da sind die Gehälter der Top-Manager um einiges höher, vor allem die variablen erfolgsabhängigen Teile.
Und nie vergessen: Heute ist es de facto so, daß die 5% der Einkommenststeuerzahler mit einem Einkommen von 80.000 Euro pro Jahr und darüber bereits 40% des gesamten Einkommenssteueraufkommens bezahlen. Das entspricht der gleichen Summe, die von den 65% der Einkommenssteuerzahler der unteren Steuerklassen bezahlt wird.
5% zahlen soviel wie 65% - beide tragen heute jeweils 40% zum Einkommenssteueraufkommen bei.
Und ja, wenn Du Cheffe von DaimlerChrysler, Telekom, Deutscher Bank oder Deutscher Post bist trägst Du eine sehr grosse Verantwortung, nämlich unter anderem die für hunderttausende Mitarbeiter.
Stuart, der jedem sein Gehalt gönnt und den Sozialneid in Deutschland nicht mehr ertragen kann
Nun, die Verhältnisse der USA wünsche ich mir nicht, obwohl wir auf dem besten
Weg dorthin sind, weder was die Managersituation betrifft, noch weniger aber,
was die Arbeitnehmerseite betrifft!!
Allerdings reden wir hier nicht über die USA, das ist wieder ein ganz anderes
Thema!
Oben genannte Zahlen sind für mich der beste Beleg, dass bei uns immer
mehr die soziale Symmetrie verloren geht!
Die sogenannte Mittelschicht trägt immer weniger zum Steueraufkommen
bei, während der prozentuale Anteil der Besserverdienden oder gar der
Einkommensmillionäre stetig wächst, die wiederum im Verhältnis kaum noch
einen Beitrag vor allem zum Sozialsystem leisten!
Für mich ist das eine Form von Sozialdarwinismus, der allerdings seine Anfänge
schon bereits zum Ende der Wirtschaftswunderzeit hat, als ein gewisser
Ludwig Erhardt (der als Vater des Wirtschaftswunders gilt) schon früh mahnte,
man sollte maßhalten - er wurde ausgelacht, u. als man bereits in den frühen
80er Jahren von einer gefährlichen Entwicklung bei den demografischen
Daten sprach, aber ein Entgegensteuern niemandem in den Sinn kam.
Dieser demografische Faktor hat mittlerweile den Generationenvertrag
zerstört. Durch die Versäumnisse in der Wirtschaftspolitik u. der
Verkündung der Allheilslehre der Globalisierung in den letzten ca. 20 Jahren
bewegen wir uns in einer Abwärtsspirale, die unser gesamtes wirtschaftl.
u. soziales Gefüge langsam aber sicher zerbröseln lässt!
Die wirtschaftlichen Zielvorstellungen haben sich im Hinblick auf die soziale
Gerechtigkeit längst voneinander abgekoppelt!
Hartz 4 ist da vermutlich noch ein schwacher Auswuchs von dem, was uns
in den nächsten Jahren noch blühen könnte!
Der zitierte Sozialneid fokussiert sich dabei weniger auf die als zu üppig
empfundenen Einkommen der Manager, als auf die Angst des Verlustes
der eigenen sozialen Absicherung u. die sollte man nicht abqualifizieren,
sondern als real gegeben annehmen!
Gruss
OL_ways