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Normale Version: Elektronische Bücher Gekauft und doch nicht da
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Letzte Woche geistert eine interessante Meldung durch die Ticker:
Wer bei der Firma Amazon das Gerät Kindle ( ein Lesegerät um Elektronische Bücher anzuzeigen) gekauft hatt und von George Orwell die Bücher 1984 oder Animal Farm der erlebte sein blaues Wunder: Die gekauften Bücher wurden bei dem nächsten Abgleich von den Geräten gelöscht.

Die ganze Story ? : Spiegel oder Heise: Amazon löscht gekaufte Bücher

Für mich hat sich damit das Thema erledigt ...


Der Witz an der Sache ist: mit einer Raub kopierten Version wäre das nicht passiert...

Lustwandel
Hab das auch heute auf Spiegel.de gelesen.
Witzig an der Sache ist das ausgerechnet 1984 von Orwell betroffen ist.

Das ganz macht mich schon ziemlich nachdenklich. Das Thema Vorratsdatenspeicherung paßt da auch sehr gut rein.

Ganz aus der schönen neuen Welt kann man sich ja auch nicht verabschieden. Wenn ich aber dran denke wer alles was über mich weiß - ich könnte kotzen.
Das gerade Orwells werke betroffen waren ist natürlich die Krönung des ganzen.

Ich wollte mit diesem Artikel auch nicht anregen sich von der Technik zu verabschieden sondern dazu genau zu schauen was man da kauft.
Sowohl das iPhone, wie auch das Android (akt Google Handy) und der Kindle beinhalten Funktionalitäten die einen misstrauisch machen sollten.

lw, gerne Herr über seine Geräte und Daten.
Das problem mit E-Büchern ist, dass man laut AGB nicht wie ein herkömmlicher Eigentümer eines gedruckten Werkes (sprich Buch) gestellt ist gegenüber dem Verkaeufer. Die Vertraege sind so ausgelegt dass man keinerlei Rechte als Besitzer hat. Der Anbieter kann zum Beispiel einseitig die digitale Erlaubnis einstellen.
Dies ist in manchen Faellen in den US schon passiert. Legal erworbene e-Buecher, mp3, Bilder, Filme, etc. wurden auf einmal nicht abrufbar oder nicht spielbar.

Ich finde es persönlich eine Frechheit und bin auch davon überzeugt das die Gesetzgeber mehr auf der Seite des Konsumenten stehen sollten und nicht auf der seite der Vertriebsgesellschaften.

Digitales Eigentum MUSS genauso geschützt sein wie anders Eigentum auch.
Warum glauben Apple und Amazon (und Andere) das sie mir verbieten können auf anderen Computern und Abspielgeraeten meine musik, oder aehnliche Sachen, laufen zu lassen? Das war bei Kassetten, Platten, Videos nicht so!! Und zu Recht!!
Jetzt, als Ipod user, muss ich wege finden um auf ITunes gekaufte Musik oder Filme auf anderen medienTraegern spielbar zu machen!

Will ja Euch nicht Nerven mit meinem gelabere

Grüsse

Muratlale4
muratlale4 schrieb:Legal erworbene e-Buecher, mp3, Bilder, Filme, etc. wurden auf einmal nicht abrufbar oder nicht spielbar.
[...]
Jetzt, als Ipod user, muss ich wege finden um auf ITunes gekaufte Musik oder Filme auf anderen medienTraegern spielbar zu machen!

Und genau das ist der Grund, warum man beim Kauf digitaler Produkte besser zweimal hinschaut: Beim ersten Mal kritisch, beim zweiten Mal noch kritischer.

Die Urheberrechtsinhaber der großen Labels erlauben den Verkauf ihrer Musik in digitaler Form fast ausschließlich in geschützter Form. Zur Not so gut geschützt, dass man sich einen neuen Player zulegen muß wenn man ein altes Gerät hat, dass kein WMA beherrscht. Hat man dann diesen tollen Player, bekommt man noch von Fremden vorgeschrieben, auf wie vielen Geräten und PCs zu Hause man diese "gekaufte" Musik anhören darf. Im Extremfall wird einem dann von heute auf Morgen die Nutzung der "gekauften" Musik untersagt. Von Fremden! Tolle Wurst, wirklich!
Eine CD kann man bei pfleglicher Behandlung so oft abspielen wie man gerne möchte und auch auf so vielen Geräten wie man zur Verfügung hat. Man kann sie an Freunde ausleihen, die sie auch ohne Probleme abspielen können. Versucht das mal mit "gekauften" digitalen Titeln, die "Kopiergeschützt" sind und als komplettes Album fast genauso viel kosten wie die CD. Der einzige Vorteil dieser Vertriebsform liegt darin, dass man sich nur einen Titel eines Albums kaufen kann und nicht wie bei der CD die komplette CD kaufen muss. Das ist dann auch schon alles.


Ist im übrigen bei dem tollen neuen Blue-Ray-Format nicht anders: Das Format wird gelobt bis zum geht nicht mehr. Von den negativen "Details" redet kein Schwein. Welcher Otto-Normal-Verbraucher wird schon beim Kauf eines Players oder einer BR-Disk darüber informiert, dass z.B. auf jeder Disk noch Zusatzdaten enthalten sind, die bei einem Player-Modell, dessen Kopierschutz von den Rechteverwertern als geknackt betrachtet wird, den weiteren Betrieb des Gerätes unterbinden können und zwar den generellen Betrieb, also auch den mit alten Disks???
Was können die Besitzer von Playern dafür, die keine Ahnung von der evtl. existierenden Möglichkeit zum Umgehen des Kopierschutzes mit ihrem Gerät haben? Die geöffnete Disk samt deaktiviertem Gerät zum Händler zurückbringen??? Der wird einen auslachen und wieder heimschicken.
Man lasse sich diese Unverschämtheit mal auf der Zunge zergehen: Fremde verfügen über die Möglichkeit einem ein Gerät, das man legal erworben hat, zu deaktivieren!!! Ich warte ja nur auf den Tag, an dem sich mal ein bei einem solchen Rechteinhaber angestellter Admin oder sonst jemand, der gerade seine Kündigung erhalten hat, den Spaß erlaubt und mal gerade eben sämtliche No-Name-Geräte auf die schwarze Liste setzt und somit Millionen von Geräten deaktivert.


Das sind exakt die Gründe, warum mir keine DRM-behaftete Musik und Bücher und erst recht keine Blue-Ray-Geräte oder -Disks ins Haus kommen. Ich will mir nicht von völlig Fremden vorschreiben lassen, was ich mit von mir bezahlten Titeln, seien es Bücher, Musik oder Videos mache! Von meinen Geräten gar nicht erst zu reden.
Bevormundung durch den Staat ist eine Sache, die für ein Zusammenleben erforderlich ist, Bevormundung durch Fremde hingegen eine, die nicht tolerierbar ist. Wer sich vorher nicht informiert und dann hinterher beschwert wenn er mit seinem Vertrauen in Fremde mit kommerziellen Interessen auf die Schnauze gefallen ist, hat es mbMn nicht besser verdient!



BTW: Wer von euch ärgert sich nicht über die "Raubkopierer sind Verbrecher"-Spots, die man sich bei gekauften(!) DVDs zwangsweise antun muss, bevor man ins Hauptmenü gelangt? Bei Leih-DVDs und Kino-Filmen kann ich sowas ja noch verstehen aber nicht bei Kauf-DVDs! Was erdreisten diese Leute sich eigentlich, jeden Käufer(!) als potentiellen Raubkopierer zu verdächtigen?



PS: Wer sich mal über die aus Käufersicht negativen Möglichkeiten des Kopierschutzes von Blue-Ray schlau machen will, kann das u.a. bei Wikipedia tun.