19.03.2005, 09:05
Illegale Prostituierte in Haft
13 Rumäninnen und Moldawierinnen nach Polizeieinsatz im ehemaligen "Crazy Sexy" vor der Ausweisung
PFORZHEIM. Bei einer Razzia im "Erosplanet" - vormals "Crazy Sexy" - sind 13 Prostituierte aus Rumänien und Moldawien festgenommen worden. Die als Touristinnen eingereisten Frauen müssen Deutschland verlassen.
Die diskreten Beschattungen dauerten einige Wochen, die Erkenntnisse flossen aus dem Innern des Etablissement - dann schlug die Polizei zu: Vorgestern Abend gegen 19 Uhr durchsuchten zehn Pforzheimer Kriminalbeamte die Räumlichkeiten des erst vor wenigen Monaten eröffneten Sauna-Clubs "FKK World II". Unterstützt wurden sie von zwei Einsatzgruppen der Bereitschaftspolizei Bruchsal. Sechs Mannschaftswagen parkten vor dem ehemaligen "Crazy Sexy", das zwar den Namen, aber nicht die Bestimmung gewechselt hat: Es beherbergt im ersten Stock ein Laufhaus - Mädchen mieten sich ein und gehen der Prostitution nach. Erste Kontakte werden in der "FKK World" gemacht - an der Bar oder im Whirlpool. 15 männliche Besucher wurden vor die Tür geschickt.
Die Polizei spricht von 13 Prostituierten, die sich illegal in Deutschland aufhielten. Eine von ihnen war nach PZ-Informationen erst 17 Jahre alt. Die Rumäninnen und Moldawierinnen verbrachten die Nacht an unterschiedlichen Orten: Da die fünf Gewahrsamszellen in der Polizeidirektion nicht ausreichten, wurden die Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren in den Zellen des Autobahnpolizeireviers, der Verkehrspolizei, des Reviers Mühlacker und des Polizeipräsidiums Karlsruhe untergebracht. Gestern wurden sie erneut verhört und erhielten ihre Ausweisungsverfügung. Die Ausländerbehörde der Stadt wurde eingeschaltet. Ordnungsamtsleiter Wolf-Dietmar Kühn hat ihnen bis Montag eine Frist gesetzt.
"Nur Gäste"
Nach eigenen Worten "verwundert" ist der ehemalige Betreiber des Laufhauses. Die jungen Damen seien doch nur Gäste gewesen - die Polizei ist anderer Ansicht. Entsprechend strafrechtlich verfolgt wird die Geschäftsführerin des Etablissements, an die der Bordellier vor zweieinhalb Monaten die "FKK World II" offiziell abgab. Eingereist waren die Südosteuropäerinnen mit Touristen-Visa, die drei Monate gültig sind - abeiten dürfen sie damit nicht.
Die Rotlicht-Größe hat sich angeblich aus fast allen bisherigen Unternehmungen verabschiedet: Das Frankfurter Bordell "Rotes Haus" habe er ebenso verpachtet wie das "Pure Platinum" in Ulm. Lediglich für die "FKK World" bei Gießen sei er noch als "Berater" tätig, ließ er die PZ wissen.
Er habe "keine Lust mehr in Deutschland", so der gebürtige Ispringer gegenüber der "Pforzheimer Zeitung". Er befindet sich derzeit in Miami (Florida). "Ich hab mir da ein Häuschen gekauft", sagt er. Seinen Hauptsitz hat er in einer italienisch anmutenden Millionenvilla in einer Enzkreisgemeinde.
Den Prozessauftakt vor dem Pforzheimer Schöffengericht am kommenden Donnerstag wird er aus der Ferne verfolgen. Er spielt nur eine Nebenrolle, ist auch nicht angeklagt - aber in seinem Etablissement mussten laut Anklageschrift auf Befehl eines anderen Mannes zwei Frauen gegen ihren Willen anschaffen. Weil sie sich zeitweise geweiger hätten, seien sie bedroht und in einem Ferrari blutig geschlagen worden.
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Quelle: Pforzheimer Zeitung
13 Rumäninnen und Moldawierinnen nach Polizeieinsatz im ehemaligen "Crazy Sexy" vor der Ausweisung
PFORZHEIM. Bei einer Razzia im "Erosplanet" - vormals "Crazy Sexy" - sind 13 Prostituierte aus Rumänien und Moldawien festgenommen worden. Die als Touristinnen eingereisten Frauen müssen Deutschland verlassen.
Die diskreten Beschattungen dauerten einige Wochen, die Erkenntnisse flossen aus dem Innern des Etablissement - dann schlug die Polizei zu: Vorgestern Abend gegen 19 Uhr durchsuchten zehn Pforzheimer Kriminalbeamte die Räumlichkeiten des erst vor wenigen Monaten eröffneten Sauna-Clubs "FKK World II". Unterstützt wurden sie von zwei Einsatzgruppen der Bereitschaftspolizei Bruchsal. Sechs Mannschaftswagen parkten vor dem ehemaligen "Crazy Sexy", das zwar den Namen, aber nicht die Bestimmung gewechselt hat: Es beherbergt im ersten Stock ein Laufhaus - Mädchen mieten sich ein und gehen der Prostitution nach. Erste Kontakte werden in der "FKK World" gemacht - an der Bar oder im Whirlpool. 15 männliche Besucher wurden vor die Tür geschickt.
Die Polizei spricht von 13 Prostituierten, die sich illegal in Deutschland aufhielten. Eine von ihnen war nach PZ-Informationen erst 17 Jahre alt. Die Rumäninnen und Moldawierinnen verbrachten die Nacht an unterschiedlichen Orten: Da die fünf Gewahrsamszellen in der Polizeidirektion nicht ausreichten, wurden die Frauen im Alter von 18 bis 25 Jahren in den Zellen des Autobahnpolizeireviers, der Verkehrspolizei, des Reviers Mühlacker und des Polizeipräsidiums Karlsruhe untergebracht. Gestern wurden sie erneut verhört und erhielten ihre Ausweisungsverfügung. Die Ausländerbehörde der Stadt wurde eingeschaltet. Ordnungsamtsleiter Wolf-Dietmar Kühn hat ihnen bis Montag eine Frist gesetzt.
"Nur Gäste"
Nach eigenen Worten "verwundert" ist der ehemalige Betreiber des Laufhauses. Die jungen Damen seien doch nur Gäste gewesen - die Polizei ist anderer Ansicht. Entsprechend strafrechtlich verfolgt wird die Geschäftsführerin des Etablissements, an die der Bordellier vor zweieinhalb Monaten die "FKK World II" offiziell abgab. Eingereist waren die Südosteuropäerinnen mit Touristen-Visa, die drei Monate gültig sind - abeiten dürfen sie damit nicht.
Die Rotlicht-Größe hat sich angeblich aus fast allen bisherigen Unternehmungen verabschiedet: Das Frankfurter Bordell "Rotes Haus" habe er ebenso verpachtet wie das "Pure Platinum" in Ulm. Lediglich für die "FKK World" bei Gießen sei er noch als "Berater" tätig, ließ er die PZ wissen.
Er habe "keine Lust mehr in Deutschland", so der gebürtige Ispringer gegenüber der "Pforzheimer Zeitung". Er befindet sich derzeit in Miami (Florida). "Ich hab mir da ein Häuschen gekauft", sagt er. Seinen Hauptsitz hat er in einer italienisch anmutenden Millionenvilla in einer Enzkreisgemeinde.
Den Prozessauftakt vor dem Pforzheimer Schöffengericht am kommenden Donnerstag wird er aus der Ferne verfolgen. Er spielt nur eine Nebenrolle, ist auch nicht angeklagt - aber in seinem Etablissement mussten laut Anklageschrift auf Befehl eines anderen Mannes zwei Frauen gegen ihren Willen anschaffen. Weil sie sich zeitweise geweiger hätten, seien sie bedroht und in einem Ferrari blutig geschlagen worden.
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Quelle: Pforzheimer Zeitung