Bin froh, keine Fruchtfliege zu sein, - Horst N - 07.01.2008
sonst wäre ich vielleicht schon schwul!
Zitat:Chronischer Alkoholgenuss
Mehr Sex, weniger Leistung
Chronischer Alkoholgenuss weckt das sexuelle Verlangen von Fruchtfliegen und fördert - zumindest bei Fliegenmännchen - homosexuelle Neigungen. Die sexuelle Leistung der Tiere lässt hingegen bei anhaltendem Alkoholgenuss nach. Dies berichten US-Forscher im Journal "PLoS One". Sie hoffen, mit Hilfe ihrer Untersuchung auch mehr darüber herauszufinden, auf welchem Wege Alkohol das Sexualverhalten des Menschen beeinflusst. Darüber sei bislang nur wenig bekannt.
Geeignetes Modellsystem
Recht sicher scheint bisher, dass sich Fruchtfliegen als Modellsystem für die Untersuchung dieser Fragen gut eignen: Ethanoldämpfe betäuben die Tiere und beeinträchtigen ihre Bewegungsfähigkeit Wirkungen, die auch bei alkoholisierten Menschen gut zu beobachten sind. Darüber hinaus gewöhnen sich Fliegen wie Menschen bei wiederholtem Genuss an den Alkohol. Deshalb vermuten Forscher, dass Gehirn und Nervensystem von Fliegen und Menschen trotz aller Unterschiede auf eine ähnliche Art und Weise durch den Alkohol beeinträchtigt werden.
Die Forscher um Kyung-An Han von der Pennsylvania State University (University Park/US-Staat Pennsylvania) setzten die Fruchtfliegen zunächst sechs Tage hintereinander in ihren Versuchskammern starken Ethanoldämpfen aus. Die Tiere wurden zunächst hyperaktiv, verloren dann zunehmend die Kontrolle über ihre Bewegungen und lagen schließlich gänzlich betäubt auf dem Rücken. Am zweiten Tag dauerte es deutlich länger, bis das letzte Stadium erreicht wurde die Tiere gewöhnten sich also erwartungsgemäß an die betäubende Wirkung der Droge.
Männchen fliegen auf Männchen
Dann untersuchten die Wissenschaftler das Sexualverhalten der Tiere. Angelockt von speziellen Duftstoffen versuchen männliche Fruchtfliegen normalerweise energisch, weibliche zu begatten. Unter Alkoholeinfluss hingegen flogen die männlichen Fliegen plötzlich auch auf gleichgeschlechtliche Tiere. Sie unternahmen typische Annäherungsversuche, wie Verfolgen, Berühren des Leibes oder das Lecken der Genitalien. Duftstoffe spielten dabei scheinbar keine Rolle. Das enthemmte Verhalten dauerte meist fünf bis zehn Minuten, bevor die Tiere dann schließlich völlig betäubt waren.
Der Alkohol verändere nicht die sexuelle Orientierung der Tiere, sondern wecke vielmehr das Verlangen und löse Hemmungen, schreiben die Forscher. Dies bestätigte sich, als die Wissenschaftler weibliche Fruchtfliegen zu den betrunkenen Männchen ließen: Auch diese wurden sofort hemmungslos bedrängt. Die sexuelle Leistung der Tiere ließ dabei jedoch zu wünschen übrig. In weiteren Experimenten zeigten die Wissenschaftler, dass für die Vermittlung der Alkoholwirkung unter anderem der Hirnbotenstoff Dopamin verantwortlich ist. Blockierten die Forscher die Dopamin-Wirkung, versuchten die Fliegen auch nicht mehr, andere Männchen zu begatten.
Quelle: http://www.n-tv.de/900527.html
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