EJ`S Reise ans Ende der Welt
„Alle Spermien bitte bereitmachen, Alle Spermien bitte bereitmachen“ kam es laut durch die Lautsprecher, die an den Decken hingen. Es war wie auf einem Bahnhof, auf dem Weg zum Maracana Stadion, nur als wäre in jeder
der tausend Abzweigungen des Gängelabyrinths diese Menge.
„Bitte bereitmachen zum Abschuss, bitte bereitmachen zum Abschuss!“
Der nächste Aufruf kam bereits hinterher, es konnte also nicht mehr weit sein bis zum Abschussrohr.
EJ stand hilflos in mitten des Tunnels herum. Das Treiben und das Gedränge war ihm doch zuviel, fast hätte er Platzangst bekommen, doch die Pflicht rief und er musste einfach.
„He, was ist mit dir? Auf was wartest du?“
„Ich weis nicht so recht, ich hab keine Ahnung was ich tun soll..“
EJ sah den Typen an. Es war ein kleiner mit dicker Nase und kurzen Beinen. Er stand vor ihm. Dessen Arbeitskleidung war dieselbe wie seine eigene: komplett weis, weiße Schuhe, weise Uniform und eine weiße Mütze mit Schirmchen davor.
„Ach was, komm mit. Was soll schon schief gehen. Ich bin übrigens Spermiean und du, wie ist dein Name?“
„Mein Name ist EJ“ er streckte Spermian die Hand zu.
„EJ? Komischer Name, woher kommt der denn?“
„Das ist ne Abkürzung für Ejakularis, aber alle sagen einfach nur EJ!“
Spermian fasste ihn an der Hand, sie wurden von der Menge fortgerissen, ließen sich im Strom treiben, sie hatten sowieso keine andere Möglichkeit.
„Was passiert jetzt mit uns Spermie? Ich darf doch Spermie sagen, oder?!“
„JA, schon in Ordnung. Warum hast du eigentlich keine Ahnung was hier läuft?“ Spermie schüttelte den Kopf so gut er nur konnte in der Menge.
„Es wie eine Art Wettrennen, alle, jeder will zuerst ankommen und den Job erledigen!“
„Job? Was fürn Job? Ich dachte wir sind zum weiter- oder fortpflanzen verantwortlich?”
„Klar, das mein ich doch damit! Es kann allerdings nur einer von uns der Glückliche sein. Und das mein Lieber, will ich sein! Alles klar!“
„Achtung, Achtung, der Count-Down wird getartet“ Wieder eine neue Durchsage von der Decke, die darauf hinwies das es bald losgehen würde.
Der Kerl, der EJ und Spermie beherbergte, war schon kurz vor seinem Höhepunkt. Sein Körper vibrierte in der Lendengegend, der Puls wurde schneller. Das Blut schoss wie wild die Bahnen hinab, auch EJ und Spermie mussten sich in ihrem Tunnel zur Abschussrampe sputen. Das Gedränge war riesengroß, alle schoben und drückten, jeder wollte sich die Chance sichern bei den vordersten dabei zu sein.
Der Typ hatte sich zuerst entspannt. Wie würde das besser gehen als bei einer Massage, mit warmen Händen, mit kräftigem Druck und wohliger, asiatischer Musik im Hintergrund. Die Massagefee rutschte erregt auf seinem Rücken auf und ab. Der feuchte Schritt schmatzte fast auf seiner warmen Haut. Sie hatte ihre Arbeit fast erledigt als sie ihn bat die Position zu ändern. Nicht mehr der Rücken war zu bearbeiten, nein, er sollte sich in die Position bringen das sie nun ihren Feuchtigkeit direkt auf seinem Bauch zeigen konnte.

fortsetzung folgt
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
(Tucholsky):p
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......
ER lag also auf dem Rücken, er hatte nichts außer dem Radio an........
Sie bald auch, ein wunderschöner Körper und die Anspannung in bestimmten Körperregionen stieg..................
Dies jedoch konnten EJ und Spermie nicht sehen, sie befolgten die Durchsagen und ließen sich mitdrängen im Pulk der weißgekleideten mitreisenden.
„Wohin kommen wir eigentlich, wo werden wir landen?“
„Na ja, mit etwas Glück landen wir, am Eierstock und einer von uns wird’s schaffen da rein zukommen.“
„Und ohne Glück Spermie, was passiert dann?“
„Ich habe gehört das manche von uns auch verdaut werden, die triffts nicht so glücklich. Die Magensäure soll ja ziemlich gnadenlos sein“
„Das ist ja furchtbar“
„Wie manns nimmt, wir könnten mit ein bisschen Glück als Proteine weiterleben, aber bisher gabs keinen der was davon erzählen kann“
Spermie sah ihn kurz an, dann fügte er hinzu „Oder wir fliegen ans Ende der Welt....“
„Was ist denn das nun wieder? Du erzählst doch nur komische geschichten oder!?“
„ich habe das von unserem Trainer gehört. Am Ende der Welt kann man unseren Menschen von außen sehen. Ws aber dann passiert, hat er nicht gesagt.“
„Zehn..Neun..Acht..Sieben..“ Die Stimme zählte gnadenlos herunter.
„Zieh deine Mütze ins Gesicht sonst verlierst du sie noch wenn wir hinausgeschossen werden“
„Sechs..Fünf..Vier..Drei“
EJ war nervös. Würde er es sein der ins ei vordringen würde. Die meisten hier waren größer und wären auch bestimmt stärker als er. Die Ellbogen wurden ausgefahren, jeder wollte vorne sein. Aus dem Schubsen wurde brutales Stoßen. Wo sich vorher noch entschuldigt wurde beim Fußtreten, so war es nun Absicht.
„Zwei..Eins..ABSCHUß!“ Die Fahrt ging los, wie in einer Rakete wurden sie alle hinausgeschleudert. Vehement nahmen sie Fahrt auf, fast 3 G war die Belastung die diese kleinen weißen Kollegen auf sich nehmen mussten.
Der Typ war unterdessen in die Mangel genommen worden. Seine Rakete war startklar und die Crew tat ihr bestes um sie zum Abschuss zu bringen und es war fast so weit. Die Spitze des Gerätes wurde aus dem dunklen Tunnel gezogen, nicht ohne die weißen Kaugeräte an ihm zu reiben.
Kaum aus dem schwarzen Loch entkommen war es soweit, die Jungs wurden freigelassen!
„Juhuu, festhalten EJ, die Fahrt geht los.“ Der Strahl war groß, sie verteilten sich auch bald in alle Richtungen. Spermie und EJ aber waren immer noch mit ihren Händen verbunden. So landeten sie auch gemeinsam dort an ihrem Ziel. Sie klammerten sich fest. Alles war willkommen um sich festzuhalten und nicht abzuttreiben.
„Wo sind wir Spermie?“ EJ sprach es ängstlich, es war hell und nicht dunkel und feucht. Waren sie richtig hier?
„Keine Ahnung, EJ. Ich muss mich erst orientieren. Mal sehen was wir hier haben. Lang, breit und es sieht aus wie eine Schlange.., keine Ahnung“
Spermie dachte angestrengt nach. Was hatte ihm sein Trainer erzählt, was war das noch mal??
Der Typ lächelte entspannt. Sie lächelte auch, wenn auch nicht so wie er.
„Weist du schon wo wir sind Spermie?“
„Ich fürchte ja, wir sind ganz wo anders...“
„Und wo? Sag schon“
„Ich glaube wir sind am Ende der Welt.................“

Sie lächelte, diesmal aber heller und war belustigt. Seine Rakete hatte seine Last entladen, doch anders als gedacht. Es war nicht weiter schlimm, im Nachhinein waren beide belustigt darüber, das ihre langen, schwarzen Haare mit weißen Proteintropfen bedeckt waren. Auch von ihre Wange tropften die kleinen Kollegen in langen tränen herunter. Schön sah es aus, doch EJ und Spermie würden wohl ihr Ziel, die warme, feuchte, dunkle Grotte, niemals erreichen.
Der Typ jedenfalls war rundherum erleichtert. Seine Massage war durchaus gelungen und für eine Stunde mit 40 Doppelmark auch nicht wirklich teuer gewesen. Der Ort, die Stadt des ehemaligen Kanzlers und Wiedervereinigungstreibers hatte die Reise des Typs glücklich enden lassen.
Dort, am Haus mit den vielen Fenstern nach oben, an der Firma des Herrn Engelhorn, dort, wo sich die Strasse im Kreise dreht, dort findet ihr sie.

Nur EJ und Spermie werden nicht dort sein, die müsst ihr selbst mitbringen.

Rob
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
(Tucholsky):p
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Spitze!!! Ich bin enthusiasmiert! Endlich versetzt sich mal ein kompetenter Mitstecher in die Lage armer Eiwißgranulen und spannt einen gelungenen Bogen von ihren Erwartungen zu ihrer Desillusionierung.

Ja Mitstecher, da lest Ihr mal, was wir mit unserem schnöden Bedürfnis nach Entspannung anrichten! Aber, wenn ich ehrlich bin, kümmert mich der Frust der Spermien fast gar nicht - schliesslich war ich in meiner Gruppe damals der Schnellste ;-)

Curly ... dem Du mit Deinem Bericht ein wenig Frühlingssonne in den öden Büroalltag gebracht hast - Dank!
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War die süße Fee klein und zierlich oder etwas kompakter ?
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klein und zierlich, fast zierlich jedenfalls. nicht dick, nicht schwabbelich.
aber klein sindse alle...................Lachen

rob
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
(Tucholsky):p
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