Back to the Future - Zeitreise in die Siebziger
Berliner Kinos - ein Mythos, auf den ich schon lange neugierig bin.

Also mit einem Kumpel in’s Auto gesprungen und los, in die Kaiserin Augusta Allee 38 in der Nähe des Mierendorffplatzes und in Monis Sexkino (Vorsicht, die Website hat Ton!) eingelaufen.

Wunderbar - eine echte Zeitreise. So sahen die Partykeller bei den Leuten aus, mit deren Kindern meine Eltern mich in den frühen Siebzigern nicht spielen lassen wollten.

An einem kleinen Schreibtisch sitzt ein verlebt aussehender Typ und kassiert 6 Euro Eintritt vom amüsierwilligen Besucher. Um ihn herum Regale voller Pornos - aber die Neuzeit hat begonnen, es sind alles DVDs - VHS Hüllen würden hier stilechter wirken. Laut Lach

Rechts gibt’s einen Cola-Automaten und direkt daneben das erste Kino - drei Sofas vom Sperrmüll in einem 2 mal 4 Meter grossen, komplett schwarz gestrichenen Raum. Via Beamer wird ein Porno auf die komplette Stirnwand projiziert.

Weiter im Inneren der Lasterhöhle ein kleiner Flur, von dem mehrere Zimmer abgehen, und dann ein weiteres Kino. Wieder komplett schwarz gestrichen, mit 6 „Sitzgruppen“, also eigentlich sind das liebvolle Laubsägearbeiten. Sperrholzverschläge, die an Kirchengestühle erinnern, mit hohen Rückenlehen und bar jeder Polsterung.

Wir nehmen Platz und die Damenwelt erscheint - man wird nacheinander von den Damen besucht und gefragt, ob man an etwas Action interessiert ist.

Mein Kumpel erklärt mir das Preisgefüge: ein 20-Minuten Quicky kostet 20 Euro, FM und GV - und man darf auch gern im Kino direkt loslegen. Für die ganz Mutigen steht direkt vor der Leinwand eine Matratze bereit.
Die halbe Stunde auf dem Zimmer kostet inkl. FM und GV 50 Euro - und ich beschließe mit Nataly - einer Türkin mit längeren blondierten Haaren, C-Boobs und einem netten Lachen in eine der Buden zu verschwinden.

Clubbesucher kriegen hier sicher den nächsten Schock, denn das Ambiente ist näher an einer Gefängniszelle als an einem Puffzimmer orientiert, aber Nataly ist mit ordentlichem Engagement dabei, so dass es sich dann doch aushalten lässt,
Geblasen wird „mit“, aber dafür mit anständig Hub und ohne lästige Hände. Zahnung findet auch keine statt und da die Bude neben dem Bett auf ganzer Länge einen Spiegel hat, gibt es auch ordentlich was vor die Augen.

Es folgt eine Nummer auf gehobenem Laufhausniveau - nicht mehr, nicht weniger und ich verlasse nach einer halben Stunde zufrieden die Bude.

Fazit - für Abenteuerlustige sicher eine interessante Erfahrung, aber ich muss dass nicht so dringend wieder haben.
"I don't think a prostitute is more moral than a wife, but they are doing the same thing." Prince Phillip
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da war ich auch schon mal

beruhigend, daß sich nichts verändert zu haben scheint

zap
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