Ich fange mal der Einfachheit halber bei mir an.
Von einigen vereinzelten vorherigen Ausflügen in das Gewerbe einmal abgesehen betreibe ich regelmäßigen Pay6 jetzt seit ca. 20 Jahren.
Puh, war das anfänglich aufregend!
Nervös durch die Gänge der Puffs im BHH oder der BG zu schleichen, jede halbwegs attraktive Gretel toll zu finden, hier und da abgezockt zu werden, sich andererseits über eine gute Performance so zu freuen, dass mehrere Anschlussbesuche fast Pflicht wurden, - ich denke, diese Phase hat fast jeder mal erlebt.
Dann kamen die ersten Clubs bzw. clubähnliche Bordelle: Bernds Sauna Club in Hennef (den gibt’s wenigstens noch), das Babylon in Königswinter und das Frankfurter Sudfass erschienen wie Sodom und Gomorrha, allerdings im positiven Sinn. Alles war voller nackter Mädels und man brauchte bloß auszusuchen, welche man haben wollte.
Und fast alle waren so aufregend, dass Klein Virago kaum noch zur Ruhe kam.
Rückblickend denke ich, dass in dieser Zeit eine Art Beruhigung in mein privates Sexualleben einkehrte. Pay6 empfand ich als eine Art Befreiung, denn ich war nun nicht mehr auf die Befindlichkeiten von Frau oder Freundin angewiesen. Eine Art sexueller Befreiung machte der früher üblichen ständigen Jagd Platz, ein neues Selbstbewusstsein entwickelte sich in der Art, dass ich nicht mehr auf das Wohlwollen der holden Weiblichkeit angewiesen war.
Wenn mir danach war, konnte ich Sex einfach kaufen.
Durch eine Zeitungsanzeige kam ich irgendwann auf die „FKK-World“ in Heldenbergen (späteres „Malibu“

, das bald zum zweiten Wohnzimmer für mich wurde.
Hier fand GFS in reiner Form statt, und ich hatte meine erste Puff-Affäre in der Form, dass sich eine der CDLs in mich verliebte und irgendwann auch kein Geld mehr akzeptiert wurde.
Eine neue Qualität des Pay6 hatte in mein Leben Einzug gehalten, eine, die weniger das Konto, dafür aber umso mehr die Psyche belastete.
Konnte ich vorher noch vor mir selbst behaupten, es sei ja nur Sex und habe mir der privaten Beziehung nichts zu tun, verschwammen nun die Grenzen ganz gewaltig.
Ich hatte plötzlich keine CDL mehr vor mir sondern eine Freundin.
Psychisch war die Sache zwar unangenehm, in der Praxis aber geradezu phantastisch, so dass ich die Affäre nicht beendete (Was sagt das über meinen Charakter aus?).
Und es sollten noch viele ähnlich gelagerte Beziehungen folgen, bis ich endlich die Nase voll hatte von dem Stress und fürderhin solchen „Errungenschaften“ aus dem Weg ging.
Die Mädels in Heldenbergen wechselten, ebenso die Betriebsleitung und die Geschäftspolitik.
Heldenbergen baute ab, das Atlantis in Altenstadt war entstanden, und ich fand den Club in Rodheim, damals noch Industriestr. 14, der für mich die Rolle der ehemaligen „FKK-World“ einnahm.
An und für sich die ideale Kombination: Im „Atlantis“ gab es haufenweise Traumprinzessinnen, in Rodheim den kleinen gemütlichen Kuschelpuff mit familiärer Atmosphäre.
Aber irgendwie hatte die jahrelange Pay6-Erfahrung ihre Spuren hinterlassen.
Ich konnte nun ohne Pulsfrequenzänderung Dutzende von Mädels im „Atlantis“ beim Flanieren betrachten, und es kam durchaus vor, dass ich mich nicht entscheiden konnte und nach einigen Saunagängen den Laden unverrichteter Dinge wieder verließ.
In Rodheim war zwar die Auswahl geringer, aber bedingt durch die lange Vorwärmzeit (Drinks, Gespräche, Zks, Fummeln im Wohn/Kontaktzimmer) ging ich nie ohne Nummer nach Hause. Manchmal verbrachte ich ganze Tage dort.
Und heute?
Was ist das Resümee?
- Häuslicher/privater Sex findet durchaus statt, ist aber in der Prioritätsskala weit nach unten gerutscht.
- Optische weibliche Reize werden zwar nach wie vor wohlwollend zur Kenntnis genommen, starten aber nicht mehr zwangsweise das Baggerprogramm von der internen Festplatte.
- Beim Sex steht mittlerweile die Performance weit höher im Kurs als ein optimaler Body oder ein perfektes Gesicht.
- Das Selbstverständnis, jederzeit Sex haben zu können, scheint auch unbewusst nach außen zu wirken. Seit meiner aktiven Pay6-Zeit werde ich wesentlich häufiger von Frauen „beflirtet“ als früher, was allerdings auch auf ein verändertes Frauenselbstverständnis zurückzuführen sein könnte.
- Das „Besondere“ am Sex ist verschwunden. Es ist eine selbstverständliche Handlung geworden wie Essen und Trinken, mal im Restaurant und mal zu Hause.
Schlussendlich kann ich nicht sagen, ob die Veränderungen durch Pay6 nun positiv oder negativ zu bewerten sind.
Er nimmt mit der Zeit den Zauber der Erotik, aber er gibt auch Ruhe und ein Mehr an persönlicher Freiheit.
Gruß von Virago