Nächstenliebe!
Über Weihnachten wollte ich ja nicht ins Forum, aber diesen Bericht aus Spiegel online von heute will ich euch dann doch nicht vorenthalten.


Bordell spendet Senioren Weihnachtsgeld

Von Annette Langer

Achtung, wahres Weihnachtsmärchen: Knallhart strichen die Behörden in Dachau 23 Sozialhilfeempfängern eines Altenheimes das Weihnachtsgeld. Eine Frechheit, beschloss eine beherzte Bordellbesitzerin - und animierte Kunden und Huren, fleißig zu spenden.

Dachau - "Ganz spontan" habe sie sich zu der Aktion entschlossen, erzählt die Besitzerin des Dachauer "Salon Patrice" SPIEGEL ONLINE. In der Zeitung habe sie Ende November gelesen, dass der Bezirk Oberbayern die Weihnachtszahlungen an Sozialhilfeempfänger in Höhe von 30 Euro ersatzlos gestrichen habe. "Der Bericht hat mich sehr schockiert, zumal ich meinen Vater im vergangenen Jahr verloren habe und mir vorstellen kann, wie schlimm es ist, wenn man im Alter mittellos dasteht."

Wenn die Straßenschwalbe zum Weihnachtsengel wird: In Dachau helfen Prostituierte mittellosen Senioren
DPA
Wenn die Straßenschwalbe zum Weihnachtsengel wird: In Dachau helfen Prostituierte mittellosen Senioren
Zwar sei sie selbst nicht eben reich, verfüge aber über eine gewisse Öffentlichkeit, so die Besitzerin des Freudenhauses. Deshalb habe sie auf ihrer Homepage dazu aufgefordert, für die Bewohner des Friedrich-Meinzolt-Hauses zu spenden. Sie sammelte unter Kunden und Frauen, legte selbst noch etwas drauf, und kam auf immerhin 575 Euro.

Ein wenig unsicher fragte sie zunächst im Heim an, ob die betagten Damen und Herren denn eine solche Spende überhaupt annehmen würden. Sie würden, erklärte der Heimleiter erfreut. So kam jeder der Senioren zu einem Weihnachtszuschuss von 25 Euro - einschließlich Weihnachtsgebäck und einer Flasche Wein.

Die Freude unter den Beschenkten sei riesengroß gewesen, sagte Heimleiter Thomas Wille SPIEGEL ONLINE. Nach der ungewöhnlichen Anfrage des "Salon Patrice" habe er bei dem Träger der Institution, der Inneren Mission, angefragt, ob man denn die Rotlicht-Spende überhaupt akzeptieren könne. Der verantwortliche Theologe Günther Bauer habe sich sehr angetan von der Aktion gezeigt. Die Geschichte sei "Evangelium pur", man könne das Geld guten Gewissens annehmen.

"Bauer hat verstanden, wie schön es ist, dass gerade Menschen, die in der Regel an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden, so sensibel auf Ungerechtigkeit reagieren", so Wille. Wieder einmal sei bei jenen gekürzt worden, die am wenigsten haben, bedauert der Heimleiter, der für insgesamt 146 Menschen im Friedrich-Meinzolt-Haus verantwortlich ist.

Der edlen Spendensammlerin wächst das Echo in den Medien derweil über den Kopf. "Ich wollte das gar nicht so publik machen", sagt sie bescheiden. Positiv daran sei höchstens, dass sich andere zur Nachahmung inspiriert fühlen könnten. Letztlich sei die Spende doch nur ein Tropfen auf einen heißen Stein. Vielleicht ein Stein, der etwas ins Rollen bringt.



Ob Nächstenliebe oder Publicity, das Ergebnis zählt. Ich finde das schon bemerkenswert. Einerseits. Andererseits hätte die Resonanz bei den Gästen auch größer sein können, wenn man sich überlegt was die sonst an Geld im Club lassen. Und wenn man bedenkt in welcher Region der Club liegt....
Trotzdem: Gute Aktion, da soll man echt nicht meckern.

Metallfan
Beständig ist nur der Wandel.
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