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![[Bild: H3n3bJ.md.jpg]](https://qpic.ws/images/2025/06/02/H3n3bJ.md.jpg)
Das Wetter? Zum Reinlegen. Die Sonne und ein paar dekorative Wölkchen haben sich offensichtlich auf eine faire Schichtaufteilung geeinigt. Es ist angenehm warm – genau die Temperatur, bei der man gern durch die Gegend schlendert. Ich also, im lässigen Modus unterwegs, marschiere durch das Rotlichtviertel von Antwerpen – nicht zielstrebig, aber voller innerer Neugier. Man will ja wissen, was so geht.
Die berühmten Schaufenster sind zum Teil besetzt. Und was für eine Auswahl! Hübsch, weniger hübsch, dünn mit Silikonpolstern, fülliger mit erweitertem Spielplatz – es gibt alles. Und Transen. Manche echt schick zurechtgemacht, andere eher: Bart mit Bluse. Aber hey, hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten. Ob auch ich? Na, das wird sich zeigen.
Und dann sehe ich sie. Carmen. Ein rundes, fröhliches Gesicht, das mich anlacht wie ein frischer Espresso nach einer durchzechten Nacht. Natürlich strahlt sie mich an – liegt bestimmt an meinem unwiderstehlichen Charme… oder doch an meinem Portemonnaie?
Sie ist Latina, gut gereift. Nicht mehr jung, aber keinesfalls alt. Kein mageres Reh, aber auch kein rollender Sonntagsbraten. Genau die Sorte Frau, die man sich auf der Zunge zergehen lassen will. Und zack – schockverliebt. Sie tänzelt popowackelnd voraus, ich folge wie ein verliebter Teenager mit zu viel Bargeld. Ohne großes Verhandeln wechsle ich 100 Euro gegen Zweisamkeit in Neonlicht.
Dafür gibt’s: sexy Stimmung, ein bisschen Abstand (man will ja nicht gleich heiraten), zartes Knutschen und – sagen wir mal – einen Blowjob, der vor Engagement fast ins Ehrenamtliche rutscht. Auch der Rest macht Freude. Schuss in die Tüte, noch ein Abschiedsbussi – alles easy, alles gut.
Ich schlendere weiter – wie ein Mann, der seine Tagesaufgaben bereits erledigt hat. Die nächste Runde „Erotische Auslagen“ steht an. Aber ehrlich: Für heute reicht’s erstmal. Also rüber ins Straßencafé. Zeit für Wein und Lebensfreude. Ich setze mich, bestelle einen Rotwein – passt ja zu meiner Stimmung.
Fünf Minuten später kommt die Bedienung. Latina again. Wunderschön. Ein Ausschnitt, tief wie meine Gedanken beim dritten Drink. Sie haucht mir ins Ohr: „Sorry, no Redwine!“ – ach, schade. Aber was soll’s. Ein eiskalter Cocktail erfüllt denselben Zweck. Ich nippe, lehne mich zurück und genieße.
Irgendwann knurrt der Magen. Kurz darauf steht da ein Steak, so perfekt, dass es Applaus verdient. Ich kaue langsam, würdevoll, als würde ich dem Universum damit danken wollen.
Und heute Abend? Klar, da wird durchgewechselt. Neues Personal, neue Möglichkeiten. Ich werde wieder durch die Gassen schlendern. Mal sehen, was das Glück noch so im Schaufenster hat…
Euer Waldemar
Jede Jeck is anders.