(14.02.2020, 20:07)sarut schrieb: Was ich aber bedenklich finde ist, dass es überhaupt so ein Angebot oder Geschäftskonzept gibt bzw gab. Ich ziele auch gar nicht auf den Eintrittspreis ab und lasse den jetzt mal außen vor. Ein Fickzimmer für 15 Euro ist einfach nicht ok und kein fairer Preis für die Frau. Egal ob das auch nur 15 min dauert, weil ja trotzdem gefickt (und eventuell kurz geleckt) wird. Klar fällt da auch mal Trinkgeld ab und es wird für einen weiteren Coin verlängert. Anderseits sind es ja oftmals gerade die Sparfüchse die so ein Konzept anzieht.
Nur mal hypothetisch, eine Frau macht dort 6 Fick-Zimmer mit Sparfüchsen am Tag und geht dann abends mit 90 Euro nachhause (sofern Sie wirklich gar keinen Eintritt zahlt). Ich finde das ist kein faires Konzept gegenüber der dort arbeitenden Frauen und ich finde es richtig das das Modell angepaßt wurde. Mehr wollte ich eigentlich gar nicht sagen.
Du hast ja auch schon Recht, wenn du sagst, 6 Zimmer für 95€ inkl. Clubeintritt ist wenig.
Genau genommen sind wir effektiv bei 10€ für das Zimmer und nicht mehr bei 15€. In Hamm waren es € 12,50 pro Zimmer oder pro Chip als Anteil für die Dame, in anderen Clubs sogar nur 10.
Der normale Freier schafft die 6 x sowieso nicht oder hat auch keine Zeit für 6 x Zimmer. Und wenn man pauschal 95€ zahlt und nur 6 x geht und evtl. die Chips nicht ausnutzt, die es in vielen Clubs erst gibt, wenn man das Zimmer mit der Dame verlässt (Totalclub, LaVita), freut sich der Club. D.h. der Freier konnte gar nicht 2 Chips geben, weil er sie nicht bekam. In Hamm war es so, der Freier bekam die Chips und konnte sie so weggeben, wie er wollte. Das war schon gut. Oft ging man aber auch aufs Zimmer und vögelte nicht, kuschelte nur, massierte sie (!) oder ging zusammen in die Sauna und oder redete nur. D.h. alles nicht so schlimm wie es sich anhört. Vor allem tagsüber ist das in Pauschalclubs oft so gewesen, weil weniger los war und die Mädels Zeit hatten.
Trotzdem war das Geschäftskonzept aus meiner Sicht i.O. gewesen, Limitierungen gab es schon lange.
Die Mädels machten im Vergleich nicht weniger Geld als im Wohnungsbordell oder FKK-Club, sie vögelten halt nur mehr. Im Wohnungsbordell hat sie weniger Kundschaft, viel Zeit geht für Akqiuse drauf und für die Miete geht die Hälfte weg. Im FKK sieht es besser aus, aber die Konkurrenz unter den Mädels ist aber erheblich größer, weil viel mehr anwesend sind. Im "Pauschalclub" saßen sie und warteten, die Kunden kamen allein.
Ich kenne Frauen, die sagten mir, ich gehe in einen Pauschalclub, um Geld zu machen. Erstaunlich was ? Da schaffen sie dann 25-40 !! Zimmer am Tag und vor allem abends ist wirklich viel los. Und.. ganz wichtig, das Handeln entfällt komplett.
Aber auch richtig, man muss das erst einmal verdauen können, wenn 10-40 Männer und sicher nicht alles junge und gut gebaute über einen rübersteigen. Ablehnen geht kaum, so ist das in dem Job.
Im FFM im Bahnhofviertel ist die Konkurrenz so groß, dass die Mädel den Job für 20€ machen und trotzdem nicht genug verdienen, um die Tagesmiete im Laufhaus von ca. 150€ zu zahlen. Und die Freier gehen abends vorbei und gönnen sich den Feierabendfick. Das ist Marktwirtschaft und verdient wird trotzdem in der Regel weit oberhalb vom Mindestlohn. Das kann auch dazu führen, dass sie an best. Tagen oder auf Dauer Minus macht. So geht es jedem Selbstständigen.
Seit dem Prostitutionsschutzgesetz und den verordneten Konzeptänderungen gehen immer weniger Leute in diese Clubs, die sich jetzt Saunaclubs nennen. Da kommen dann die Mädels nicht mehr zu ihrer Kohle. Das man den Preis auch anheben will, verstehe ich auch. Aber das allein hilft nicht immer, diverse Clubs haben schon geschlossen, selbst welche die umgestellt hatten (Club 49-Münster, PartyInn-Hildesheim, BadaBing-Wolfsburg, Club Deese-Hannover...etc. etc.,). Rede mal mit den Betreibern oder den Frauen.
Im Prinzip sieht man doch, dass das Ziel der Regierung, die dieses Gesetz, jenseits aller Ratschläge von Fachleuten gemacht hat, ist aufgegangen. Die Leute gehen weniger in Clubs und die Clubs verschwinden von Markt: Prostitution wird zurückgedrängt.
Die Hauptfrage, die dich ja berührt müsste ja sein: Geht es den Frauen nun wirklich besser ? Es gibt weniger Orte an denen sie dem Job nachgehen können, mehr Geld verdienen sie definitiv nicht.
Ich bin sicher, es sind erheblich weniger geworden, weil es sich für viele einfach nicht mehr lohnt. Dazu dürfen sie ja auch nicht mehr in den Clubs schlafen, müssen sich eine Unterkunft besorgen, Taxikosten zahlen usw.
Mein persönlicher Sexkonsum hat sich 2019 halbiert, der Preis pro Nummer ist bei mir von €33,57 (2018) auf €46,27 (2019) gestiegen, in 2020 bin ich derzeit bei derzeit bei € 58,33 pro Nummer.