02.01.2008, 19:59
KSC2000 schrieb:Hallo.
Ich denke,daß wir hier auf keinen gemeisamen Nenner kommen.Zu unterschiedlich sind da unsere Vorstellungen unseres Rechtsstaats.Gerade weil es so wenige böse Buben sind,ist es für die Sicherheitsbehörden so schwer sie zu ermitteln.
Ich würde mal eher vermuten, dass es noch deutlich weniger böse Buben sind, wie uns unsere hoch geschätzten Volksvertreter glauben machen wollen...
Der wahre Grund dürfte darin liegen, irgendwelche Möchtegern-ebay-Betrüger und sonstige Kleinkriminelle zu verfolgen und anhand dieser "Erfolge" die Kriminalitätsstatistiken zu schönen.
Die wirklichen Kriminellen, wie z.B. die ganzen Identitätsbetrüger, die einem mit immer gewiefteren Methoden PIN und TAN fürs Onlinekonto abluchsen, wird man damit auch nicht bekommen: Die sitzen i.d.R. im Nicht-EU-Ausland. Davon abgesehen schaut Vater Staat solchen "Gewinnspiel"-Abzockern wie den Jungs, die z.B. hinter einer Website zur Berechnung der Lebenserwartung oder einer Seite für Intelligenztests (Das sind jetzt nur zwei Beispiele einer ganzen Reihe von Webseiten) sitzen, seelenruhig zu und kassiert fleißig Umsatzsteuer, weil es sich bei diesem Firmendschungel aus englischen INC.s ja auch lohnt. Die Judikative und die Verbraucher haben bei sowas das nachsehen, weil die Webseiten schneller die Firmen wechseln, wie die Gerichte die Anzeigen annehmen und bearbeiten können...
KSC2000 schrieb:Und was ein einziger böser Bube anrichten kann,erleben wir doch täglich im Irak und überall auf der ganzen Welt.
Weder an dieser Tatsache noch an den möglichen Folgen eines Anschlags wird selbst eine allumfassende Überwachung irgend etwas ändern!
KSC2000 schrieb:Schon wenn Vorbereitungen erschwerd und dadurch z.T.Anschläge verhindert werden können,ist diese Maßnahme für mich gerechtfertigt.Sicherheitsorgane müssen immer mit den neuen Techniken die Terroristen benutzen nachziehen.
Wie soll bei diesen Datenhalden irgend etwas auch nur im Ansatz verhindert werden können?
Die Daten werden u.a. deswegen auf 6 Monate gespeichert, damit die langsamen Mühlen unserer Justiz wenigstens den Hauch einer Chance bekommen, auch erfolgreich ermitteln zu können. I.d.R. erfolgen solche Ermittlungen aber erst nachdem etwas passiert ist. Sicher: Überwachung macht in gewissen Bereichen Sinn. Sonst wüsste Vater Staat mit ziemlicher Sicherheit bis heute nicht, wer die mutmasslichen Erbauer der falsch konstruierten Kofferbomben von Koblenz und Dortmund waren. Aber auch hier hat die Überwachung erst im nachhinein gegriffen.
Abgsehen davon: Sowohl die mutmasslichen Täter von Koblenz und Dortmund als auch die Möchtegern-Terrier¹ von (mittlerweile) letztem Jahr wurden ganz ohne Vorratsdatenspeicherung und die in Diskussion befindliche Online-Durchsuchung von PCs dingfest gemacht...
@KSC2000: Hast Du wirklich solche Angst vor Terroristen???
Ich sage es mal mit einem Zitat von Volker Pispers: "Haben Sie wirklich Angst vor El Kaida? An Ihrer Stelle hätte ich Angst vor den Bus- und LKW-Fahrern auf bundesdeutschen Autobahnen! Da sind die wirklichen Schläfer unterwegs!"



Und Recht hat er!
Oder mal ohne die beliebte Analogie zu den Straßenverkehrsopfern zu bemühen: Um die selben Zahlen an Opfern zu erreichen, wie sie alleine die deutsche Ärzteschaft Jahr für Jahr zur verantworten hat, müssen sich die Terroristen aber gewaltig anstrengen. Ich würde mal schätzen, dazu braucht es mindestens einen richtig großen Anschlag pro Monat.
Ich kapiere es echt nicht mehr: Mittlerweile läuft in den meisten Arztpraxen alles elektronisch, inkl. dem Ausstellen von Rezepten. Was komischerweise nicht funktioniert, ist die Software: Oder wie sonst ist es zu erklären, dass Patienten Medikamente verschrieben werden, die sich nicht mit den anderen, vom gleichen Arzt verschriebenen Medikamenten vertragen? Es ist programmiertechnisch ohne Probleme machbar z.B. ein Hinweisfenster einzublenden, wenn etwas unverträgliches verschreiben werden soll; also warum wird es nicht gemacht???
¹: Möchtergern-Terrier deshalb, weil schon leicht fortgeschrittene Chemiekenntnisse ausreichen, um sagen zu können, dass das, was die Jungs angeblich vorhatten, nämlich die Synthese von TATP (Tetraacetonperoxid) mit an Sicherheit grenzender Warscheinlichkeit ganz gewaltig nach hinten losgegangen wäre: Sicher: TATP hat eine recht brisante Wirkung aber es ist auch noch ca. 10 mal empfindlicher wie Nitroglycerin!!! Das Zeug reagiert äußerst allergisch auf Metall, Elektrizität, Funken und Erschütterungen...
Selbst wenn sie es geschafft hätten, das Zeug in der großen Menge herzustellen, ohne dass es ihnen um die Ohren fliegt, wären sie bei der durchschnittlichen Qualität westdeutscher Straßen vermutlich keine 5km weit gekommen. Und die sollen angeblich einen Bombenbaukurs besucht haben??? Das wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Kann ja nur ein Kurs für Selbstmörder gewesen sein.
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Nur weil man nicht paranoid ist, bedeutet das noch lange nicht, dass man nicht trotzdem verfolgt wird.