17.11.2008, 10:10
Sniper schrieb:Klar, braucht das professionelle Betreung, da stimme ich dir 100% zu ! Da kann ein jeder von uns gar nichts machen, wenn es darum geht, das Mistzeug au sdem Körper zu bekommen. Aber man kann auf vielfältige Weise Hilfe leisten, vielleicht die Hilfe, das sie den Schritt wagen, in eine Therapie zu gehen...
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Also lass doch jeden das machen, was er denkt, das es das Richtige für ihn ist. Und wenn jemand eine/einen bei sich zu Hause aufnimmt, für ein paar Tage ( Ich weiß wen Du damit gemeint hast ) finde ich das auch eine Hilfe, einem Menschen wenigstens für ein paar Tage so was wie ein zu Hause zu geben und ein Stückchen Normalität ! Damit ist sie nicht clean, aber...
Mir gings hier auch nicht darum den Gutmenschen rauszukehren, aber wenn man meine Beiträge aufmerksam liest... hätte der ein oder andere hier sich seine Antwort sparen könne...
Mein lieber Sniper, ich setzte auf Irrus brutal realistische Stellungnahme noch einen drauf:
Das Gegenteil von gut ist (fast) immer gut gemeint.
Ich habe in vielen Fällen die Erfahrung gemacht, dass Junkies dauerhaft keinerlei Loyalität zu anderen Menschen haben - und das ist eine Erfahrung, die dir professionelle Drogenberater gerne auch mitteilen - falls du dir die Mühe machst, dich ernsthaft mit dem Thema auseinander zu setzen. Die Obdachgewährung für einen Junkie mag als gute Tat erscheinen - im Regelfall ist sie es nicht. Der Junkie wird nur in seinem egozentrischen Weltbild, das er selbst auch mit Droge super zurecht kommt, bestärkt. Denn dass ist es, was viele Junkies noch in der Gosse wirklich glauben. Das ist zwar nicht unbedingt das, was sie dir erzählen, denn Junkies sind zwar abhängig, aber in der Regel nicht dumm - die Dummen können die Sucht und den dadurch geforderten Lebensstil nicht lange durchhalten...
Wer sich tatsächlich bewusst mit Drogenabhängigen auseinandergesetzt hat, wird relativ illusionslos. Hilfen der von dir angedachten Art sind in der Regel kontraproduktiv. Das Leben des Drogenabhängigen wird allein von der Droge dominiert. Alles andere ist Beiwerk, das untergeordnet wird. Zuwendung wird gerne entgegengenommen, wenn ein Junkie down ist, wird er natürlich gerne getröstet, aber nach zwei, drei Tagen ist der narzistische Wunsch nach Freiheit größer und es kann durchaus sein, dass der/die Junkie, dem du Obdach gewährt hast mit deinem Portemonnaie das Weite sucht. Wenn du dich mit Junkies ernsthaft auseinandersetzen willst, lies nicht solche Bücher. Denn es hat Mitleid bei dir ausgelöst. Und das ist das schlechteste Gefühl, dass du Junkies entgegenbringen kannst. Weil es ihnen nicht hilft. Wer mit Junkies ernsthaft arbeiten will, der sollte brutal ehrlich gegenüber sich selbst und anderen sein. Und ohne dir zu nahe treten zu wollen, sniper: du würdest alles nur schlimmer machen!
Gruß Sex_Scout, der sich immer wieder wundert, welche Illusionen sich hier Viele über unser Gegenüber machen