Diskussion: Verbot von Flatrate-Bordellen gefordert
Mit einer Anzeige gehen die Flatrate-Mädels (bzw. deren Chefs Augen Roll) zum Gegenangriff über. heute morgen in der Süddeutschen:

Anzeige schrieb:Schluß mit dem Kesseltreiben!
Kein Verbot von Bordellen - ob mit oder ohne "Flatrate"!

Wir, in so genannten "Flatrate-Bordellen" tätige Frauen, protestieren dagegen, dass mit Unwissen und Vorurteilen über unsere Köpfe hinweg öffentlich gegen uns Stimmung gemacht wird. Unter dem Vorwand "menschenunwürdiger Arbeitsbedingungen" betreibt man in Wirklichkeit eine Verbotspolitik und damit unsere Existenzvernichtung.

Man bezeichnet uns ausländische Prostituierte als "unbedarfte Frauen", so als seien wir Menschen zweiter Klasse. Niemand von denen, die vorgeben Frauenrechte zu verteidigen, hat es für notwendig erachtet, gegen solche frauenfeindlichen und rassistischen Äußerungen zu protestieren. Deshalb ergreifen wir in eigener Sache das Wort und erklären: Wir sind sehr wohl in der Lage selbst zu entscheiden, was, wo und wie lange wir unter welchen Bedingungen arbeiten. Wir brauchen weder Belehrungen noch Stimmungsmache, sondern fordern eine sachliche Auseinandersetzung.

Deshalb laden Dona Carmen e.V., die Organisation für die politischen und sozialen Rechte von Prostituierten, und die Frauen aus den "Flatrate-Bordellen" für September 2009 zu einer Bordellführung mit anschließender öffentlicher Podiumsdiskussion im Pussy Club Fellbach ein. Zur Podiumsdiskussion eingeladen sind insbesondere Herr Rech (CDU-Innenminister Baden-Württemberg), Herr Palm (Oberbürgermeister Fellbach), eine Vertreterin des "Aktionsbündnisses gegen Sex-Flatrate" sowie ein/e Vertreter/in der Diözese Rottenburg-Stuttgart der katholischen Kirche.

77 Unterzeichner/innen:

Emilia, Bianca, Cristina, (...), Alina, Denisa, Andreea

ViSdP: Dona Carmen e.V, Elbestraße 41, 60329 Frankfurt - Tel / Fax 069 / 7675 2880; Email: [EMAIL="donacarmen@t-online.de"]donacarmen@t-online.de[/EMAIL]; Web: www.donacarmen.de

Da bin ich ja mal gespannt, wer von den Anti-Aktivisten sich auf eine öffentliche Diskussion einlassen will ...

Die ganz große Zeitung macht hingegen zwischen den Zeilen ("wirr, böse, ausgerechnet," oder subtile Fragen wie "Verkehrte oder wirre Welt? Statt sich über die politische Unterstützung ihrer Rechte zu freuen, schalteten die Flatrate-Gewerbetreibenden nun diese Anzeige.") Stimmung gegen die Flatrate-Läden:

Zitat:Gegen die Kritik an Flatrate-Puff
Huren blasen zum wirren Protest
Böse Anzeige in der „Süddeutschen Zeitung“

[Bild: th_92326_flaterate_123_247lo.jpg]

Die Anzeige umfasst eine Viertelseite der aktuellen Ausgabe der „Süddeutschen Zeitung“. Sie wendet sich gegen die massive Kritik an den „Flatrate“-Bordellen. In denen bezahlt der Freier einen festen Preis, kann dafür beliebig oft die Leistungen der Huren in Anspruch nehmen.

Unterschrieben – ausgerechnet – von 77 Prostituierten aus dem Flatrate-Gewerbe, die mit ihren Berufs-Vornamen (Pussy, Roxana, Mona, usw.) harte Stellung beziehen.

Sie sprechen darin von „Existenzvernichtung“, „Kesseltreiben“ und „öffentlicher Stimmungsmache“ der Politiker, beschimpfen deren Aussagen sogar als „frauenfeindlich“ und „rassistisch“.

Angetrieben wird die Kampagne von dem deutsch-spanischen Verein für die Rechte von Prostituierten, Doña Carmen e.V. in Frankfurt (Main).

Verkehrte oder wirre Welt? Statt sich über die politische Unterstützung ihrer Rechte zu freuen, schalteten die Flatrate-Gewerbetreibenden nun diese Anzeige.

Die billige Nummer (so viel Sex wie geht für 70 bzw. 100 Euro pro Freier) ist in den letzten Wochen heftig diskutiert worden.

Der baden-württembergische Innenminister Heribert Rech (59, CDU) nannte das Preisdumping im Sexgewerbe eine nicht hinnehmbare Ausbeutung der Frauen. Hier würden Menschenrechte mit Füßen getreten.

Mehrere Politikerinnen forderten Kanzlerin Angela Merkel (54, CDU) auf, die Gesetze zu verschärfen. Einer der Puffs wurde kurzfristig geschlossen. Die Betreiber des „Pussy Clubs“ in Heidelberg haben inzwischen Widerspruch eingelegt. Ein Eilverfahren des Verwaltungsgerichts in Karlsruhe läuft.

Die Puff-Chefin Patricia Floreiu (26) schießt zurück. Sie betreibt mehrere Flatrate-Bordelle in Deutschland, versteht die Kritik nicht und sagt: „Mehr als zweimal hintereinander schafft eh kein Mann.“

Im September will sie alle Kritiker zu einer Bordellführung und einer Podiumsdiskussion einladen. Floreiu: „Die Retter-Rolle einiger Politiker ist völlig unangebracht.“

Kollegin Juanita Hennig vom Prostitutions-Verein pflichtet ihr bei. Die Unterstützung der Politiker wertet Henning als „moralische Kampagne“, mit der versucht werden soll, Frauen den Arbeitsplatz streitig zu machen. Angeblich würden Frauen im Flatrate-Puff sogar mehr verdienen als in herkömmlichen Bordellen.

Muss die Politik die Flatrate-Sex praktizierenden Frauen vor sich selber schützen?

Die aus Rumänien stammende Floreiu beschäftig vor allem Frauen aus Ost-Europa. Viele von ihnen stammen aus trostlosen Verhältnissen und gehen anschaffen, um ihre Familien und Kinder, die sie in der Heimat zurückgelassen haben, ernähren zu können.

Für das schnelle Geld nehmen viele das Elend in Kauf. Für Sex-Geschäftsfrau Floreiu ist eh alles eine Frage des Preises. Immer wieder verweist die Puff-Chefin auf das stattliche Monatseinkommen ihrer Huren zwischen 3500 bis 7000 Euro.

Möglich machen das die deutschen Gesetze zur Prostitution: In kaum einem anderen europäischen Land sind sie so tolerant gestaltet wie bei uns.

Nach Ansicht der Politiker haben die Flatrate-Betreiberinnen die Gesetze nun aber doch zu sehr ausgereizt. Sie fordern eine Verschärfung.

Und bekommen inzwischen auch tatkräftige Unterstützung von Prostituierten, die nicht im Flatrate-Gewerbe arbeiten. Anders als ihre Billig-Kolleginnen beurteilt Marion Detlefs (46) von der Huren-Beratungsstelle Hydra e.V. den Flatrate-Sex. Den sieht sie als Folge sozialer Verelendung: „Je ärmer die Freier werden, desto weiter senken viele Bordelle ihre Preise – zulasten der Frauen.“
http://www.bild.de/BILD/news/2009/07/21/...delle.html

Ist HD jetzt eigentlich zu oder hat die tolle Zeitung schlecht recherchiert? Dachte, ne Richterin hätte die Schließung gestoppt ... Verwirrt

g >> b
Anzeige: Suche Frau für alles Schöne im Leben! Fahre Dich anschließend auch heim ...


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