Diskussion: Verbot von Flatrate-Bordellen gefordert
#59
Am Dienstag war ich im Pussy Club in Fellbach um mir selbst ein Bild zu machen vor Ort.

Meine Eindrücke sind durchaus durchwachsen, aber eines kam ganz klar zum Audruck.
Die Mädels dort haben eine Heidenangst, dass der Club geschlossen wird... sie sind von verzweifelt, bis der Situation ergeben.

Auf meine Anfrage hatte ich die Möglichkeit mit Frau Floreiu zu sprechen und Fragen zu stellen. Einen vorgefertigten Arbeitsvertrag bekam ich ohne Probleme ausgehändigt. Ich bitte um Verständnis, dass ich hier keine Internas posten kann, die stehen in meinem offiziellen Bericht über diesen Besuch im internen Bereich von Sexworker.at und sind für hier nicht relevant.

Die unterschiedliche Bezahlung setzt sich aus einem Basislohn und Bonus für Extras zusammen... Anal, Showtanz an der Stange usw.
Sokrates hat sich im Vorfeld bereit erklärt mir zu helfen und Gespräche mit den Mädels zu übersetzen, da mein Rumänisch bis auf drei Worte nicht vorhanden ist.

Wir rechnen alle in Einheiten mal Geld möglich, die Mädels dort in Geld mal Tage fix. .
Ich habe verstanden, dass man das nicht vergleichen kann...
Was mir als unfair erscheint muss nicht zwangläufig von den Betroffenen auch so gesehen werden.
Für sie ist es nach eigenen Aussagen so in Ordnung, ich habe nicht das Recht, dies in Frage zu stellen.
Anzeichen von Zwang sind mir nicht aufgefallen... Finanziellen Zwängen unterliegen wir alle, denn sonst würde ja niemand freiwillig arbeiten gehen.
Die Mädels können jederzeit ablehnen, allerdings sollten sie keinen Kontakt haben bzw nur ganz wenige machen, wird ihre Mitarbeit beendet.

Wer einen Flatrateclub besucht muss damit rechnen, Abstriche in seinen Ansprüchen zu machen.

Mädchen, die nicht zwangsläufig auf die Männer zugehen, sondern warten angesprochen zu werden
Mangelnde, bis nicht vorhandene Sprachkenntnisse... dadurch Schwierigkeiten bei der Komunikation
Körbe bekommen und akzeptieren müssen
Sex meist auf den Akt reduziert, manchmal aber durchaus mehr....
Essen günstig, aber in Ordnung
Getränke aus Plastikbechern, Bier in der Flasche

Im Pussyclub fiel mir besonders positiv auf, dass die Mädchen nach jedem Kontakt im Duschraum ausgiebige Intimpflege betreiben(Bidet) und duschen.
Sie sind bemüht bei den Partyrunden und beim Tanzen alle Männer mit einzubeziehen, die zwei Erotik Shows an der Stange, die ich sah super klasse gemacht waren.
Wenn die Jungs sich einigermaßen normal benehmen duchaus guter Service zu sehen war.
Bei Missachtung von Tabus sofort abgebrochen wurde.

Die Gespräche, die mit Hilfe von Sokrates zusande kamen, waren sehr Wortgewaltig und emotional, ich habe auch ohne direkte Übersetzung gespürt was sie mir sagen wollen...
Mir schlug nicht nur Neugierde und Freundlichkeit entgegen... da war auch viel Misstrauen, Angst und Ablehnung...
Einige hielten mich wohl für das Feindbild schelchthin, das den Club zusperren will

Mein Fazit:
Flaterateclubs dürfen nicht geschlossen werden, da ein Bedarf besteht, der gestillt werden muss,
Wir nicht das Recht haben von Ausbeutung zu sprechen, und den Betroffenen zwangsweise unsere Meinung aufdrücken können, wenn diese das nicht so sehen wollen.
Diese Clubs einen besonderen Reiz ausüben, der nicht mit Geiz ist geil beschrieben werden kann.
Sie definitiv nichts für jeden sind, weder zum arbeiten noch zum Besuch.
Wer Wert auf ein besonderes Ambiente, Ungestörtheit legt, fühlt sich nicht so wohl....könnte aber duchaus zwischendrin auch hier auf seine Kosten kommen, da wirklich ein paar hübsche Mädels anwesend sind.

Als DL man klar entscheiden muss, Festgeld oder höheres Einkommen, aber mit dem Risiko nichts zu verdienen.
Die Chancen sich in einem mit überwiegend aus einem Land stammender Besetzung sich zu integrieren sehr schwer werden kann.

Ein Urteil über Behauptungen, die in verschiedenen Beiträgen getätigt wurden kann ich nicht fällen, da ich nur einen Abend da war und mir nichts
Besonderes aufgefallen ist, außer die Existenzangst der Mädels....

Meine Beobachtungen ausschließlich für den Pussy Club Fellbach gelten, da es in anderen Clubs durchaus anders sein kann....
Ich Aussagen von Kolleginnen kenne, die in Flatrate- Clubs gearbeitet haben und die von Ausbeutung und Druck sprechen...genauso wie zuvielen Kontakten am Abend und unangenehmen Gästen....

Mein Beitrag ist mit Absicht nicht humorvoll geschrieben, da dieses Thema sehr ernst ist.

Trotz so manchem emotionalen Ausbruch hatte ich an diesem Abend Spaß und einiges zu lachen...
Es war zeitweise sehr amüsant, und wir haben gemeinsam gelacht...ich hatte interessante Gespräche in englisch... ;-)
War also vollkommen in Ordnung der Abend...
Danke Sokrates für deine Hilfe!

Busserl Tanja


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