05.02.2010, 20:50
(05.02.2010, 18:27)zap schrieb: Meiner Ansicht nach ein skurilles Phänomen in der Entwicklung unserer schönen modernen Gesellschaft die Öffentlichkeit am Privatleben teilnehmen zu lassen. Irgendwie eine Form der Enthemmung von konservativen Werten, sprich Umgangsformen. Hat ja auch was und ich habe schon desöfteren sehr belustigende Begegnungen gehabt.
...im Zeitalter des Handys gehen sowieso mancherlei Umgangsformen flöten. Speziell in Bahn oder Bus wird man doch heutzutage oft unfreiwillig Mithörer mancher privater -und vieler banaler- Dinge. "Ja, ich bin jetzt im Bus und in 5 min. am Hauptbahnhof, und dann gehe ich in Mc Donalds...", krakeelt es da ins Handy... Früher war man eben daheim - oder nicht. Fertig.
Neulich wurde ich in der Warteschlange im Rewe auch unfreiwillig Zeuge, wie sich zwei Mädels weiter hinten gut hörbar unterhielten.
Die Eine erzählte, daß sie doch nun endlich schwanger werden wolle, aber es irgendwie nicht klappt, und was sie und ihr Freund dafür schon alles versucht hätten...

Zurück zum Ausgangspunkt. Sicher ist es so, wie weiter oben erwähnt, daß Rollenbilder sich verändern. Das traditionelle Bild verschiebt sich immer mehr in Richtung der modernen Frau, die mit beiden Beinen im Leben steht und einem guten Job nachgeht. Nix mit Heim und Herd. Das führt nicht selten zu Verunsicherung und Hilflosigkeit in der Männerwelt, die damit nur schwer umgehen kann.
Und als möglichen "Supergau" für manchen Mann: Sie hat nen besser bezahlten Job als er, oder er verliert seine Arbeit, und sie ist Hauptverdienerin (kommt in den heutigen Zeiten bestimmt öfters mal vor). Das kann schon zur innerlichen Demütigung führen, Rückzug, Minderwertigkeitsgefühlen. --> das ist dann alles "unmännlich" - redet man sich ein.
Aber natürlich ist es im Zuge der heutigen (männlichen) Emanzipation überhaupt kein Thema, daß Männer nicht auch Gefühle zeigen dürfen.
Wenn ich bewegt oder gerührt bin, habe ich auch kein Problem damit, das offen zu zeigen.
Außerdem geht ja der Trend auch in die Richtung, daß Frauen so etwas heutzutage überhaupt nicht mehr unmännlich oder weicheimäßig finden. Im Gegenteil. Der moderne Mann darf das. Und das ist auch gut so. (...hab ich letztens mal gelesen...


(...doch davon unabhängig, und das ist wiederum wahrlich weicheimäßig: Wenn sich der Mann wirklich übertrieben wie ein Jammerlappen verhält...)
Obiger Fall weicht davon meiner Meinung nach einwenig ab. Dennoch möchte ich das auch nicht beurteilen wollen, da man ja etwaige (weitere) Hintergründe (in) der Beziehung nicht kennt. Nur scheint es hier wohl etwas einseitig zu laufen, und das Mädel in der Beziehung eindeutig die Hosen anzuhaben. Allzu große Einseitigkeit tut einer Beziehung auf Dauer nicht gut. Der Junge scheint sich doch einwenig auf der Nase herumtanzen zu lassen... Doch auch sie schien/scheint sich nun ja dann -ganz im "Trend", von seinen Tränen erweichen zu lassen...
Macho hin, Weichei her - dennoch finde ich, wie eingangs erwähnt, daß manche Dinge (persönlicher Art) einfach nicht in der Öffentlichkeit ausgetragen bzw. stattfinden sollten. Und dazu gehört sicherlich obige Story.
Aber, die beiden waren ja noch jung. Laß die mal 10-15 Jahre älter werden...
...vor allem er wird dann feststellen, was Frauen doch noch alles so an Grausamkeiten auf Lager haben können...

(Und was Frauen angeht, die weinen sowieso immer mit Absicht ! (in Anlehnung an Groenemeyers Lied...)

Tja, da hat auch nicht zuletzt der Roger Cicero mit seinem Weichspül-Gedudel "Fraun regiern die Welt" viel versaut...

Obwohl, im Prinzip hat er ja recht...

Abschließend ein weiteres Mal folgender Klassiker:
- "Neulich habe ich meiner Frau aber mal ordentlich die Meinung gegeigt... Und am Schluß kam sie dann sogar auf Knieen zu mir angekrochen."
- "Und, was hat sie gesagt ?"
- "Komm wieder unter dem Bett hervor, Du elender Feigling !"
Viele Grüße,
Pb
(...heute mal den Hobbypsychologen gebend...)
Die Wahrheit über Frauen - intoniert von J.B.O. :
http://www.youtube.com/watch?v=q8TjDBb53CI