24.12.2010, 11:45
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.12.2010, 11:48 von Major Grubert.)
(23.12.2010, 22:03)Chris30 schrieb: 187 schrieb das er am Flughafen mit einen Taxivermittler verhandelt und ihm 1750 kes zahlte. Kommt man denn ohne Vermittler nicht an Taxi's?bzw. was wäre ein angemessener Preis vom Flughafen zum Kahama?
Hi Chris,
Taxen gibt es überall zur Genüge, auch ohne Vermittler. Wenn Du aber lieber mit Vermittler fährst, kannst Du das natürlich gerne tun, ebenso wie eine Flasche Wasser kaufen oder auf's Klo gehen. Billiger wird es dadurch allerdings nicht

Hier mal ein kleiner Auszug aus meinem Reisebericht zum Thema "Sich fortbewegen in Mombasa", die Taxipreise sind auch enthalten.
Übrigens, das Kahama ist erträglich, aber nichts Dolles, es gibt keine Zimmersafes und keinen direkten Strandzugang. Kenne ein paar Leute die das letztens abgestiegen sind, die waren nicht zufrieden. Ich würde dann lieber zum Indiana Beach Hotel (s. Hoteltest auf meiner Homepage) tendieren, trotz der Sicherheitsbedenken wegen des Safes, oder schau Dir auch mal das Sai Rock an. Beide Hotels sind guest friendly.
Zitat:Das Mittel der Wahl, um von A nach B zu kommen, ist klar das Taxi. Daran, mit dem Bus zu fahren, habe ich nicht wirklich gedacht.
Aber es gibt auch noch die sog. Matatus, das sind Kleinbusse, Minibusse, meist vollbesetzt mit Schwarzen, wie könnte es auch anders sein. Muzungus sieht man selten in ihnen. Obwohl, um mal eben die Stecke vom Indiana z.B. zum Nakumatt Einkaufszentrum zu fahren, das geht schon. Ist auch absolut billig, 20 KSH. Die Matatus haben alle eine Musikanlage, die für jede mittlere Disse völlig ausreichend wäre. Die Stimmung, die daraus resultiert, scheint sich vor allem auf die Fahrer auszuwirken, denn die fahren wirklich wie die sprichwörtlichen Henker.
Das System funktioniert so: Es ist eine Art Sammeltaxi, die halten praktisch an jeder Ecke, oder da, wo gerade Kundschaft steht. Die Besatzung besteht neben dem Fahrer aus einem Kassierer, der neben seiner eigentlichen Tätigkeit noch die Aufgabe hat, die Kunden mehr oder weniger freiwillig in den Bus zu bekommen. Erinnert irgendwie an eine Hafenrundfahrt in Hamburg: “Wollt Ihr noch mit?” scheint der ständig zu rufen und versucht jeden potentiellen Fahrgast davon zu überzeugen, mit seinem Matatu zu fahren. Man wird fast reingezerrt. Die haben es immer sehr eilig, der Kassierer steht oft wie ein S-Bahn Surfer - halb draußen in der offenen Tür und winkt den Fahrer ein, wo er halten soll. Bin ein paar Mal mitgefahren tagsüber, war schon ein Erlebnis. Aber muss ich meine Knochen derart riskieren... man hört des Öfteren von Unfällen mit vielen Toten. Kein Wunder, wie die fahren, Selbst die Taxler gehen schon von weitem auf die Bremse, wenn sie ein Matatu sehen. Die hupen dann zwar, weil ihnen natürlich die Vorfahrt genommen wird, nützen tut das freilich nichts, und es wird auch, trotz fluchens, gleichmütig und irgendwie als selbstverständlich hingenommen.
Also doch lieber mit dem Taxi. Das kostet natürlich mehr, ist aber nicht nur sicherer, sondern vor allem auch viel bequemer. Es ist überhaupt kein Problem, immer und überall ein Taxi zu bekommen. Sie stehen vor den Hotels, Bars, vor dem Nakumatt natürlich auch. Die Preise sind verhandlungsbedürftig. Immer vorher den Fahrpreis ausmachen!!! So was wie Taximeter oder Uhren gibt es nicht, auch keine Aircondition (selten). Dafür sind die Fenster auf, das lässt sich aushalten, außer man steckt im (gottlob seltenen) Stau. Dann brät einen die Sonne richtig durch. Nachts ist es richtig angenehm.
Die Autos selbst sind meist wirkliche Klapperkisten, bei denen man sich wundert, dass sie überhaupt noch fahren. Erinnert an Cuba. Allerdings meinte ein erfahrener Keniareisender, früher sei das ja viel schlimmer gewesen, die Straße unter seinen Füßen durchscheinen zu sehen, das war normal...
Preise sind wie gesagt IMMER vorher auszuhandeln, sonst erlebt man mit Sicherheit unangenehme Überraschungen. Das für uns Gute ist, die Fahrer sind sich nicht untereinander einig, und man kann den einen gegen den anderen ausspielen. Will also der erste Taxler für die Strecke z.B. 500 haben, sagt man, dass man höchstens zu 300 bereit ist, und wenn der dann nicht gleich anspringt, kommt der nächste, der es für den Preis macht.
Andererseits tun einem die armen Hunde aber auch irgendwie leid. Müssen um jeden Shilling kämpfen. Aber lasst Euer Mitleid nicht zu weit raushängen, Ihr seid in Afrika, und jeder wird Euch erbarmungslos und eiskalt abzocken, wenn Ihr ihm die Chance gebt. Wirklich jeder.
Ach ja, nachts ist es etwas teurer als tagsüber.
Hier ein paar Beispiele für Preise:
Airport - Mombasa Town: 700
Innerhalb Mombasa Town: Zum Casablanca von einem beliebigen Hotel etwa 200. Touren innerhalb Mombasas sollten nicht mehr als 300 kosten.
Mombasa Town - Tembo: 500
Indiana - Casaurina: 200
Indiana - Tembo: 300
Indiana - Nakumatt: 300
Indiana - Casablanca: 800
Mtwapa - Mombasa: 800 - 1000
Bamburi - Airport: 1000 - 1200
Man sollte sich von Fahrern die einem sympathisch sind und vertrauen erweckend erscheinen, die Mobilnummer geben lassen. Wenn man mal eine etwas länger Fahrt hat (für 200 kommen die auch nicht von weit her angefahren), ist das von Vorteil.
Man kann und sollte auf jeden Fall Rückfahrpreise aushandeln, wenn es längere Strecken sind. So ist es z.B. möglich, vom Casaurina zum Casablanca zu fahren, und der Fahrer wartet draußen auf einen, auch stundenlang. Kostet dann etwa 1000 - 1200, hin und zurück. Natürlich hinterher zahlen!
Die Jungs fahren ausnahmslos auf dem letzten Tropfen Sprit - zwischendurch zur Tanke zum Nachfüllen ist normal, man muss dann i.d.R. in Vorleistung treten (100-200), das ist ok. Benzin ist BTW sehr teuer in Kenia. Die tanken auch schon mal 1 L.
Es gibt in Mombasa Town auch TukTuks... habe nicht schlecht gestaunt. Die hätte ich eher nach Thailand verlegt... diese dreirädrigen, lauten, offenen Klapperkisten. Wesentlich billiger sind die aber nicht.
Das Fahren selbst ist in Kenia mehr als gewöhnungsbedürftig, nicht nur wegen des Fahrstils. Schlaglöcher, so groß wie Fischteiche, sind keine Seltenheit. Dazu kommen “verkehrsberuhigende Maßnahmen” in Form von künstlichen Schikanen, auf die man alle paar hundert Meter trifft. Erinnert an die Spielstraßen in Deutschland, wo 30 km/h erlaubt sind. Die Taxler kennen natürlich jeden Meter ihrer Strecke, und zwar im Schlaf. Also rauf aufs Gas, voll Stoff, dann die nächste Schikane, voll in die Eisen, runterschalten, langsam rüber, und wieder Gas geben. Die Verschleißteile kenianischer Autos dürften eine mittelgroße Industrie ernähren.
Hierzulande völlig unbekannt sind die “Straßensperren”: Nagelsperren auf der Straße, eine in Fahrtrichtung, eine gegenüber, um wenige Meter versetzt. Da kommt dann die Polizei ins Spiel, hält jeden an, der ein paar Shilling locker machen könnte. Die Taxler haben i.d.R. im Voraus bezahlt, und dürfen, oft nach kurzer Diskussion, passieren. Trotzdem stehen 2 bis an die Zähne bewaffnete Polizisten, ich hätte sie eher für Soldaten gehalten, da, und machen Eindruck. Die Fahrer backen dann kleine Brötchen und machen gute Miene zum bösen Spiel. Kaum sind wir weiter, fluchen sie auch schon über die korrupten Bullen wie die Rohrspatzen. Wohl zu Recht.
Ergo: Ein Auto, oder gar Motorrad mieten würde ich mir niemals, viel zu gefährlich, aus o.g. Gründen. Und was, wenn die Karre geklaut wird?
Also doch lieber Taxi, sag ich ja!
Dann viel Spaß im Jaunuar, lass mal hören, Wie es war. Ich hoffe Du hast von den Fehlern der anderen was gelernt.