Strassenstrich in Dortmund / Sperrbezirkausweitung
Zitat:Dortmunder Straßenstrich vor finalem Umsatzrekord

Die Großoffensive von Polizei und Stadt gegen die Straßenprostitution, die Schlag Null Uhr in der Nacht zum Montag illegal wird, rollt mit mehrstündiger Verspätung an. Grund: Die Einsatzkräfte sollen sich von den Strapazen der Meisterfeier erholen.

In der letzten Woche hatte der Regierungspräsident eine wesentlich verschärfte Sperrbezirksverordnung erlassen: Sie stellt die Prostitution auf offener Straße auf dem gesamten Stadtgebiet unter Strafe - auch in der Ravensberger Straße. Zudem legte Arnsberg fest, dass das Generalverbot am Montag, 16. Mai, in Kraft tritt.

Doch: Das finale, neue Umsatzrekorde verheißende Stoßgeschäft im Zuge der Meisterfeierlichkeiten - dazu werden Samstag über 80 000 und Sonntag sogar mehr als 120 000 Besucher erwartet - werden die käuflichen Damen und ihre berauschte Kundschaft wohl noch ungestört mitnehmen können. Denn erst Stunden später fällt der Vorhang. Dann aber kennen die Ordnungshüter keine Nachsicht mehr.

Am Montagvormittag - sobald sich die Ordnungshüter von den vorausgegangenen schwarzgelben Großkampftagen erholt haben - geht der Kampf gegen die rechtsfreien Räume in der Nordstadt richtig los.

Zwei Großkampftage

Zwischen sieben und acht Uhr rückt am Straßenstrich das Tiefbauamt an. Mit mehrsprachigen Hinweis- und Verbotsschildern, die an den Zufahrten von der Bornstraße zur Julius- und zur Mindener Straße aufgestellt werden. Und mit schwerem Gerät: Gleich am Montag morgen beginnt der Abriss der Verrichtungsboxen. Nichts soll künftig mehr erinnern an das Zentrum für sexuelle Dienstleistungen, das in den letzten Jahren so viel ungewünschte Magnetkraft entfaltet hatte. Selbst der Container, in dem „Kober“ seit Jahren die Prostituierten informiert und berät, soll verschwinden. Erst danach möchte sich OB Ullrich Sierau - zum Ärger der Grünen im Rat - mit den Berater(innen) über die Fortführung der Hilfestellung etwa für ausstiegswillige Prostituierte ins Benehmen setzen.

Auch die Polizei - sie ist am Samstag wie am Sonntag mit jeweils mehr als 1000 Beamten am Start - greift vermutlich noch im Verlauf des Vormittags in das Geschehen ein. Frauen und Freier, die gegen die neuen Bestimmungen verstoßen, werden zuerst mündlich belehrt. Ab heute werden im Bereich des Straßenstrichs Flyer verteilt, die in sieben Sprachen über die veränderte Rechtslage informieren.

Empfindliche Strafen

Sollten gute Worte nicht ausreichen, wird es noch am Montag die ersten Bußgelder setzen. Straßenprostituierte, die erwischt werden, zahlen erst 200, dann 300 und beim dritten Mal 500 Euro. Beim vierten Mal machen sie Bekanntschaft mit der Strafprozessordnung.

Freier, die Frauen auf offener Straße ein-, zwei oder dreideutig ansprechen, kommen günstiger weg - aber nur, was das Geld angeht. Pro Verstoß gegen das neue Ansprechverbot droht ein Bußgeld von 100 Euro, aber auch schlechte Stimmung daheim. Denn dorthin schickt das Rechtsamt den Anhörungsbogen.

Quelle: Der Westen 13.05.2011
Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen.
Der muss auch mit jedem Arsch klarkommen.
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