Strassenstrich in Dortmund / Sperrbezirkausweitung
Zitat:Folgen der Strichschließung

Ist Prostitution zurück im Wohngebiet?


Der Oberbürgermeister sagt, die Schließung des Straßenstrichs sei ein Erfolg, die Prostituierten hätten die Stadt verlassen. Nordstadt-Anwohner haben einen anderen Eindruck - auch Videos vermitteln ein anderes Bild.

Während die SPD die Schließung des Straßenstrichs bereits als Erfolg feiert und Oberbürgermeister Ullrich Sierau am Dienstag angab, dass sich die dort vertriebenen Prostituierten nicht mehr in der Stadt aufhielten, sehen Nordstadtbewohner die Situation anders.


Prostitution trotz Task-Force

In ihren Wohngebieten zwischen Nordstraße, Heroldstraße, Schleswiger Straße und einem Kaufhaus-Parkplatz werde seit der Strich-Schließung vor zehn Tagen wieder Straßenprostitution betrieben – trotz der Arbeit der eingerichteten Task-Force.

Seit es die Debatte um eine mögliche Schließung des Straßenstrichs gegeben hätte, seien die ersten Frauen wieder dort anschaffen gegangen, sagt Matthias Meyer, der seit Ende der 90er Jahre in der Nordstadt lebt. Nach der Schließung des Strichs sei der Zulauf in sein Wohngebiet stetig gestiegen. Tagsüber seien permanent drei bis vier Frauen unterwegs, bei ihnen handele es sich um Drogenabhängige und Frauen aus Bulgarien.

Anruf beim Ordnungsamt bleibt folgenlos

Zwei Mal habe er die zuständige Nummer des Ordnungsamtes (0231/50-2 88 88) angerufen, zwei Mal sei nichts geschehen. In seiner Nachbarschaft kenne er kaum jemanden, der sage, dass sich der Zustand durch die Schließung verbessert habe.

„Mit der Schließung wurde es sich zu einfach gemacht“, sagt Meyer und zeigt aus dem Fenster seines Büros, vor dem gerade ein Mann von einer Frau angesprochen wird. Der Mann schüttelt den Kopf, die Frau läuft weiter. Um seine Vorwürfe dokumentieren zu können, hat Meyer in den letzten Tagen einige Anbahnungsgespräche dokumentiert.

Schließung zeigt Wirkung

Bereits am Dienstag hatte die Nordstadt-SPD in einer Pressemitteilung verkündet, dass jetzt die „Nordstadt auflebe“. Laut „SPD-Frontfrau Dr. Marita Hetmeier“ führe die Schließung des Straßenstrichs dazu, dass „Prostituierte und Drogendealer nicht länger den öffentlichen Raum auf der Mallinckrodtstraße beherrschen“.
Die Nordstraße, in der Meyer lebt, grenzt an die Mallinckrodtstraße.

Kritik äußerte gestern das Paritätische Suchthilfe Netzwerk Dortmund in einem offenen Brief an OB Sierau: Mit den ordnungspolitischen Maßnahmen gerate die langjährig erfolgreich praktizierte Kombination aus repressiven und helfenden Maßnahmen in Schieflage. Darunter hätten drogensüchtige Prostituierte zu leiden. Ihr Zwang zur Geldbeschaffung bestehe weiter – es sei eine Ausweitung in die Vororte zu befürchten.

Die Stadt verweist auf eine Pressekonferenz in der zweiten Juni-Woche, bei der sie versuchen möchte, gesicherte Erkenntnisse zu präsentieren.

Quelle: Ruhr Nachrichten 26.05.2011
Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen.
Der muss auch mit jedem Arsch klarkommen.
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