Strassenstrich in Dortmund / Sperrbezirkausweitung
Zitat:140 Huren aus Dortmund sind plötzlich verschwunden

Wo zuvor bis zu 140 Frauen standen, weht nun der Wind eine Mülltüte über die Straße – die Prostituierten sind weg. Zumindest von der Ravensberger Straße. Da ist sich Polizeisprecher Kim Ben Freigang sicher. Doch wo sind sie hin? Die Nachfrage bei umliegenden Städten, der Polizei, der Task Force, Kober und bei einer Prostituierten in drei Worten zusammengefasst: Überall und nirgends.

Jeden Tag werden in der Nordstadt Prostituierte angetroffen, die auf der Straße illegal arbeiten. Viele sind es nicht. Am Dienstag waren es fünf Frauen – Durchschnitt. Zwischen zwei und zehn seien es in der Regel, weiß Task-Force-Leiter Jürgen Walther.

Erst gibt’s eine Belehrung, dann Bußgeld, Platzverweis und bei wiederholtem Antreffen: einen Tag in der Haftzelle. „Das kam selten vor, gab es aber auch schon“, sagt Walther. Ebenso wie Strafanzeigen wegen Beharrlichkeit: insgesamt sechs. Hinweise wegen illegaler Wohnungsprostitution im alten Sperrbezirk: etwa vier, schätzt Walther. Bestätigt habe sich kein Fall.

„Die drogensüchtigen Frauen bleiben in der Nordstadt“

Elke Rehpöhler, Chefin von Kober, stellt trotzdem fest, dass viele Frauen noch in Dortmund sind und in die Beratungsstelle an der Nordstraße kommen. „Unser Eindruck ist, dass die Frauen aus Bulgarien weiterhin in der Nordstadt wohnen, während andere, die mobiler sind, woanders hingegangen sind“, sagt sie. So sieht es auch die Prostituierte Dany: „Die drogensüchtigen Frauen bleiben in der Nordstadt.“ Während Polizei und Ordnungsamt die Mallinckrodtstraße im Auge hätten, suchten sich die Frauen einen Platz in einer Nebenstraße.

Einige ihrer Kolleginnen würden nun in Clubs arbeiten, oder in einer Wohnung. Sie selbst habe sich mit Kolleginnen zusammengetan. „Wir stehen in Castrop oder klappern die Autohöfe ab.“ Während sie darauf wartet, was aus ihrer Klage gegen die neue Sperrbezirksverordnung wird.

Gegen die Ausweitung des Sperrbezirkes waren aber nicht nur Dany und viele Prostituierte, sondern auch die umliegenden Städte hatten protestiert. Doch bislang ist die befürchtete Verlagerung ausgeblieben. Gelsenkirchen, Hagen, Bochum, Castrop-Rauxel, Unna, Schwerte – alle melden, dass bislang nichts passiert sei. In Köln seien zwei Wohnwagen mit Dortmunder Kennzeichen aufgetaucht. In Hamm sei es zu einer Handgreiflichkeit unter Prostituierten mit Dortmunder Beteiligung gekommen. „Die fanden die neue Kollegin wohl nicht so prickelnd“, meint Stadtsprecher Christian Strasen.

Zehn bis zwölf Frauen arbeiten in Essen, der Rest wohl illegal

Einzig Essen meldet: zehn, zwölf Frauen aus Dortmund arbeiten nun auf dem dortigen Strich. „Das ist nicht viel, aber wir müssen ein Auge drauf haben“, meint Hartmut Peltz Büroleiter im Essener Sozialdezernat. Essen dürfe nicht Mittelpunkt der Straßenprostitution werden. Eine Razzia, bei der Polizei und Ordnungsamt in der letzten Woche den Strich verriegelten, Autos und Papiere kontrollierten, zeigt, wie die Stadt versucht, Frauen und Freier abzuschrecken.

Die neuen Frauen in Essen seien überwiegend Professionelle, keine Roma, weiß Peltz. Er beobachte auch einschlägige Portale im Internet: „Ich glaube, die meisten Dortmunderinnen arbeiten nun in der Illegalität.“

Quelle: Der Westen 07.06.2011
Man sollte sich die Ruhe und Nervenstärke eines Stuhles zulegen.
Der muss auch mit jedem Arsch klarkommen.
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