Africa; unendliche Weiten - The Gambia
Die nächsten Tage
Ich habe mir angewöhnt, beim Araber nebenan (blöd, der hat als Moslem kein Bier im Angebot) frische Baguettes zu kaufen; nehme ein Frühstück am Pool, schmiere mich mit Sonnenschutz ein und lese 2h im halbschattigen Plätzchen ein Buch.  
]Ein 2. Früchstück, etwas deftiger, gibt's im Papillon zwischen 12 und 16 Uhr. Ich spaziere wieder zu Poco Loco und nach zwei Bierchen hol ich mir im Supermarkt Nachschub fürs Apartment. Tipp für Stubenhocker: Erwählt euch einen Stamm-Taxidriver und laßt euch ne Kiste ins Apartment bringen.
Auf meinem Rückweg heftet sich ne Klette an mich. Ganz zuvorkommend und nicht aufdringlich, aber ich bin noch nicht soweit, mich festzulegen. Ich hab den netten Burschen nicht wieder gesehen.

Am Abend stromer ich wieder den Strip hin und her; bleibe wieder in 'meiner' Eckkneipe hängen und schau mir das Treiben und den Catwalk an. Bei einigen Ausflügen bin ich nicht spontan genug, um aus Zufälligkeiten mehr zu machen. Mittlerweile gewinne ich einen differenzierten Blick auf die Bumster.
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Ich beschließe den Beach südlich meiner Residenz zu besuchen. Ich wähle wieder den Weg durch die Nebenstraßen. Ein Bumster, den ich schon von gestern kenne, fängt mich ab. Er will mir seine Cousine vorstellen, gleich um die Ecke. Ich laß mich drauf ein. Bin mal neugierig. Das ist dann doch fast ein Kilometer. Ich werde der ganzen Familie vorgestellt, dann erscheint – ein Walfisch. Sie könne ganz gut 'Massage' in einem Apartment for rent gleich nebenan. Grins. Ich erinnere daran, daß ich nur zum 'Gucken' mitgekommen bin und trete den geordneten Rückzug an. Zukünftige Angebote zur Vermittlung lehne ich ab, da es für alle Beteiligten, meist für die Mädels zu peinlichen Abweisungen kommt.

Nach einem TapaLapa mit Ei und einem Kaffee bei seinen Brothern an der Hauptstraße, nicht ohne entsprechende Angeboten für Touren, ziehe ich endlich weiter an mein Ziel, den Bijilo Beach. Ich quartiere mich 2 Locale neben dem 'berühmten' Coco Ocean ein. Nette Bedienung, freier Strand, günstiges Bier. Mädels keine, von der Bedienung mal abgesehen.

Am Abend verschlägt es mich aufgrund eines Tipps ins Britannia, einer Bar außerhalb des Strips. Dort werd ich gleich von einem Walfisch aus dem Kongo belagert, der es auch nach Klarstellung, daß wir kein Paar werden, nicht nötig hat, seinen Platz neben mir zu räumen. Mir bleibt nix übrig als selbst meinen Hintern zu lüften. Später schlendere ich wieder über den Strip, lerne 'Stevie Wonder', stadtbekannter Bumster, kennen und trudele iwann zuhause ein.
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Ich versuche in den Hinterhöfen einen Friseur zu finden. Ein junges Girl läuft mir über den Weg, etwas von A ach B zu bringen. Nach kurzem Small Talk liefert sie ihr Zeugs ab. "Wait for me", sagt sie. Als sie wieder zu mir aufschließt, sind zwei weitere Knöpfe ihres Kleides geöffnet; es blitzt ein roter, prall gefüllter BH hervor. Alter, Body und ihre Art und Weise stimmen, aber ich will trotzdem auf ihre Gesellschaft verzichten. Vielleicht liegts an ihrem Face oder ich hab gerade meine Tage. Wer weiß. Ich sag ihr, daß ich zum Friseur um die Ecke will, in der Hoffnung, sie dann los zu sein. Doch der hat noch geschlossen.  Sie kennt den Weg zum nächsten und führt mich hin. Sie wartet brav die Prozedur ab und fragt dann, ob sie mich an den Beach begleiten darf. Ich ziehe vor, alleine weiterzustiefeln, was sie nicht versteht. Wir tauschen noch die Nummern, die Keiner von beiden je gewählt hat.

Ich will was Gutes tun und von einen bemitleidenswerten Wesen einen Früchtesnack abkaufen. Im Supermarkt kostet das Kilo Bananen 80 Dalasi, da sollten 4 der kleinen Dinger nicht mehr als 40 Dalasi kosten. Aufgerufen werden freche 100 Kröten. Ich presse ein gequältes Dont need your bananas hervor und ziehe weiter. Helfen ja; ausnehmen lassen nein.
200 m weiter werden mir 5 Stück für 25 Dalasi angeboten. Deal.

Weiter geht's an Lamins Beach. Die Sonne sengt. Ich suche mir ein schattiges Plätzchen und ein kühles Bier. Die 22 jährige hübsche Animateurin Amina bringt sich als Masseurin ins Spiel, ist auch sonst eine angenehme Gesprächspartnerin. Ist nicht viel los hier. Für sexuelle Aktivitäten stünde sie nicht zur Verfügung oder will sie mir damit nur andeuten, daß sie keine der üblichen (Semi)Profis ist?
Bob, der Inhaber, bietet mir die 50. Tour und auch noch Apartments an.

Ich walke am Strand entlang zurück. Ein Jogger wirft mit ein How are you zu. Freundlich sind sie ja alle hier. Als ich meine Herkunft preisgebe, kommt Freude auf. Der junge Bursche erzählt stolz, daß er 2 Jahre in Germany war und freut sich echt, sich darüber austauschen zu können. Am Ende zeigt er mir noch den Weg und hat ausnahmsweise keine hungernden Kinder oder sonst welche der Bettelei rechtfertigende Gründe vorzuweisen. Es gibt auch Nette!

Eigentlich wollte ich in den Seitenstraßen zu Freddies 777. Am frühen Nachmittag hatte er noch zu; jetzt ist mir nicht nach Wiener Schnitzel & Co. Ich latsche 200 m weiter zu einem local 'Restaurant'. Darauf hatte mich beim Hinweg ein Jugendlicher aus einer Draft(Brettspiel) spielenden Gruppe hingewiesen.
Auf meinem Fisch muß ich fast ne Stunde warten; anscheinend mußte der noch geangelt werden. Augen Roll Inzwischen ist es dunkel und die Moskitos piesacken mich. Zu den 40 vorhandenen Stichen (pro Bein) kommen weitere 20 hinzu. Dafür ist der Ladyfish echt lecker, genau wie die waitress. Doch sie kümmert sich zuviel um einen älteren Stammgast (und ignoriert mich zunächst - maul). Vielleicht hätte ich mit ihr mal die Nummern tauschen sollen. Die war richtig taff.

Am Abend lasse ich mich ins Blue Parrot fahren. Dort soll ne OpenAir Reggae Mucke starten. Macht sie auch, hat bloß einen Haken: Von den 100 Gästen sind 90% männlich. Dazu sind von den weiblichen Besuchern die Weißen in der Überzahl.
Nette Begrüßung durch 3 Boys. Einer rennt mir hinterher zur Bar und verschafft mir den einheimischen Tarif. Sonst will der erstmal nix; außer quatschen. Eine Cannabiswolke hängt in der pogenden Menge  Luft. Einige grinsen mich an und bieten mir einen Joint an. Ne danke, Bier reicht. Angstgefühle beschleichen mich nicht.

Nach nem Stündchen wechsle ich doch wieder ins Britannia. Mein neuer 'Freund' begleitet mich. Ungefragt gebe ich ihm ein Bier aus. So ein Begleiter ist nicht schlecht. Schirmt zum einen vor ungebetenen Anmachen ab oder stellt wahlweise Kontakt her. Einen kleinen Drops aus Ghana interessiert das jedoch nicht und rubbelt sich fast ne Stunde einen an mir. Ist mir zu aggressiv und pummelig für ihre Größe. Buba schnorrt jetzt doch Zigaretten. Richtige Wow-Frauen sind heute rar gesät. Und immer wieder, ob in der Bar oder davor, drängelt sich der Ghana-Drops dazwischen. Gegen 5 Uhr mach ich mich vom Acker. Buba will sich als Guide per pedes ins Gespräch bringen. Da ich spontan entscheiden möchte und er (als einziger Gambier?) kein Handy besitzt, wird das nichts. Dann will er noch Geld für ein Frühstück erschnorren. Mittlerweile bin ich abgehärtet.

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Thailand, Westafrica, Philippinen, Ostafrica ...
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Es bedanken sich: Marc Aurel,my2cents,siola,DerStürmer,arno_nym,Cyper,markusmezzi,


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RE: Africa; unendliche Weiten - The Gambia - von Liebling - 23.09.2014, 21:14