Beiträge: 963
Themen: 60
Registriert seit: 15.12.2008
Bewertung:
Na, dann wollen wir mal nicht so sein und liefern den Inhalt mal nach:
„Sobald Autos langsamer rollen, werden die Fahrer angesprochen“, sagt Meike Mehm, Inhaberin des auf extravagante Schuhmode spezialisierten Geschäfts Viva am Marstall. „Auch die Männer meiner Kundinnen werden belästigt, wenn sie draußen auf ihre Frauen warten.“ Zwei Dutzend Geschäftsleute und Hausbesitzer haben einen Beschwerdebrief unterschrieben. Damit flammt die Debatte um den Sperrbezirk wieder auf, die nach jahrelangem Streit befriedet schien.
Die Anlieger fühlen sich von den Polizeibeamten, die seit fast einem Jahr in einem kleinen Mobilcontainer am Marstall Dienst tun, schlecht beschützt. In dem Brief an Polizeiführung und Kommunalpolitik heißt es unter anderem, die Beamten hätten die Nachbarn aufgefordert, „herauszubekommen, wo sich die Zuhälter aufhielten“, weil ihnen selbst „die Hände gebunden“ seien. Bernd Zessin, Einsatzleiter bei der Polizeiinspektion Mitte, wollte das am Montagabend im Bezirksrat so nicht stehen lassen. Tatsächlich sei der Nachweis illegaler Prostitution schwierig: „Niemandem ist verboten, dort zu stehen, und für ein Ordnungswidrigkeitsverfahren brauchen wir den Nachweis eindeutiger Anbahnungsgespräche.“ Immerhin elf Verfahren seien wegen „Prostitution außerhalb des Straßenstrichs“ eingeleitet worden, in einem Fall sogar ein Strafverfahren. Dass die Beamten Anlieger zu eigenen Ermittlungen aufgefordert hätten, könne er sich nicht vorstellen, sagt Zessin.
Geschäftsfrau Mehm betont, dass die Händler sogar ihre Läden für Observationen angeboten hätten. „Denn wenn die Polizei in Uniform kommt, sind die Frauen sofort weg.“ Eine Prostituierte habe in einem Pflanzentopf vor ihrem Geschäft ein Lager mit Kondomen eingerichtet, damit sie im Fall einer Polizeikontrolle keine Beweisstücke mit sich herumtrage, berichtet Mehm.
Gestern hätte es ein klärendes Gespräch geben sollen - weil das aber auf 15 Uhr terminiert war, haben die Geschäftsleute abgesagt. „Wir können tagsüber nicht zu Diskussionsrunden gehen“, sagt Mehm. Immerhin habe man seit drei Tagen keine Prostitution mehr beobachtet: „Die ständigen Überprüfungen der Polizei wirken jetzt vielleicht.“
Wer braucht schon Antwerpen, wenn es Den Haag gibt? Und dann fährt man reumütig doch wieder zurück nach Antwerpen...
...aha...
