Gesetzgebung zur Prostitution in Deutschland
@ RobinW,

sag doch mal wie man das Prostitutionsschutzgesetz besser machen kann.

Gruß Erlenking  Winke
Zitat:Steuern zahlen wahrscheinlich die wenigsten der überwiegend osteuropäischen Huren.

Ich denke das stimmt nicht. In meiner Lieblingsstraße zahlen die Huren die täglich Pauschalsteuer zusammen mit der Zimmermiete an den Betreiber das Hauses. Dieser führt die Steuer ans Finanzamt ab. Ich nehme an in Laufhäusern und Clubs in anderen Städten wird es auch so gemacht.
Die 25€ sind ein Abschlag auf die Steuerschuld. Die wird vermutlich deutlich höher sein, zumindest bei vielen der Top Girls. Wenn ein Mädel im Club an 20 Tagen jeweils 800€ Umsatz macht, zahlt sie für 16.000€ gerade mal 500€ an den deutschen Staat, mit Umweg über den Club, der hoffentlich vollständig anführt. 500€ für 16.000€ Bruttoeinkommen, den Steuersatz hätte ich auch gerne.
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Hätte Ich auch gerne, aber Steuern zahlen Sie auf dem Weg. Die 800 € Mädchen sind auch sicher die Spitzenverdienerinnen, bei den meisten Mädchen dürfte die Hälfte und weniger realistisch sein, womit sie unter dem Strich im Vergleich zum Otto-Normalverbraucher immer noch einen guten Bruttolohn einfahren, dafür müssen sie halt jeden Schwanz nehmen, den sie kriegen können ...

Was Ihnen davon bleibt nach Steuern, "Zimmermieten", "Clubeintritt" und überhöhten Preisen wie z.T. Wuchermieten für ihre Wohnungen, weil sie mit der Berufsangabe Prostituierte keine normale Wohnung mieten können will ich dann aber doch nicht wissen.
Wenn sie dann auch noch einen Zuhälter sponsoren müssen bleibt unterm Strich wahrscheinlich kaum was hängen.
"Du Mistkerl warst wieder bei dem billigen Flittchen."
"Gar nicht wahr! Sie war gar nicht billig."
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Mag alles sein, und ist auch nicht richtig, aber es ging um die Steuern. Leider ändert das neue Gesetz an den Arbeitsbedingungen für die Mädels bezüglich Zimmermiete, überhöhten Mieten etc. nichts. Im Gegenteil, mit den ganzen bürokratischen Hürden werden einige Hilfe benötigen. Oder das zumindest eingeredet bekommen.
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(02.07.2017, 10:16)Stuart schrieb: Die 25€ sind ein Abschlag auf die Steuerschuld. Die wird vermutlich deutlich höher sein, zumindest bei vielen der Top Girls. Wenn ein Mädel im Club an 20 Tagen jeweils 800€ Umsatz macht, zahlt sie für 16.000€ gerade mal 500€ an den deutschen Staat, mit Umweg über den Club, der hoffentlich vollständig anführt. 500€ für 16.000€ Bruttoeinkommen, den Steuersatz hätte ich auch gerne.

Hab es ja schon mal hier erwähnt, nicht alle Clubs kümmern sich um diesen Abschlag (kassieren ihn aber auch nicht von den Mädels). Somit geht noch mehr am Staat vorbei Wink

Bei 20 Mädels im Schnitt pro Tag sind das 3500€ die Woche. Nicht ohne...
Clubpausen sind fürn Arsch Megalach
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Damit haben wir das dann ja auch abgedeckt - könnten wir bei Gelegenheit dann mal wieder zurück zum Thema kommen ? Der Thread ist im Forum "Menschenhandel & Ausbeutung". Ich weiß das da der Bezug zu Steuern nahe liegt ...

Danke
lw
Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
(Henry Louis Mencken)
#28
Gut, ich versuche mal eine Annäherung an das eigentliche Thema.

Ich möchte mal den Zustand der Dienstzimmer in manchen (nicht allen!) LHern ansprechen, in denen die SDLs arbeiten (und z.T. auch wohnen - auch wenn das nach der neuen Gesetzeslage nicht mehr zulässig ist; aber die Umsetzung dieser Regelung scheint bis mind. zum Jahresende ausgesetzt zu sein.).

Die Tagesmiete für die Dienstzimmer der LH-Ladies ist sehr hoch (in Hannover 80 bis 130 EUR/ Tag), in meinen Augen grenzt das an Wucher, auch wenn es sich zugegeben um GEWERBLICHE Vermietung handelt, die immer teurer ist.

Jedenfalls lässt der Zustand der Räumlichkeiten - gerade in Relation zu den hohen Mieten - zum Teil extrem zu wünschen übrig.

Das beginnt bereits beim Dienstmöbel, dem Bett. Nicht selten trifft man auf schmale 1-Meter-Pritschen, die bereits bei etwas heftigeren Bewegungen dermaßen knarzen und quietschen, als würden sie jeden Moment auseinanderfallen.
Die Zimmer werden möbliert angemietet, aber um die Polsterung (Decken, Kissen etc.) müssen sich die Damen kümmern. Nicht selten lege ich mich in einem LH-Zimmer auf ein "nacktes" Bett ohne Auflage (bis auf die Matratze). Für angenehmen Sex ist das wenig einladend; daher bringe ich DLs, die mir wichtig sind, und die ich öfters besuche, schonmal das eine oder andere Kissen mit. Aber das ist natürlich nicht der Sinn der Sache!

Dann die sanitären Anlagen:
Als besonders negatives Beispiel für Hannover sei hier mal die Libelle im Steintorviertel genannt.
Die Duschen haben nur Duschschläuche (ohne Duschkopf). In allen sanitären Teilen (Waschbecken, Duschen, Kloschüsseln, Klospülbecken) sind Teile der Keramik beschädigt bzw. größere Stücke ganz herausgebrochen!
Die Armaturen sind zum Teil beschädigt, gelockert oder lösen sich in Einzelfällen bereits ganz ab. Selbst die Verschraubung der Toilettenschüsseln ist gelockert; die Dinger wackeln teilweise bedenklich.

Und wenn dir als Freier am Waschbecken eine dicke Kakerlake fast über den Finger krabbelt, dann kann dir schon mal die Lust am Sex vergehen.
Ich habe jedenfalls in den Räumlichkeiten diverser LHer diese Küchenschaben wiederholt angetroffen.
Als Freier muss ich diese Bedingungen für 30 oder 60 min hinnehmen. Aber für die Ladies ist es ihr Arbeitsplatz, an dem sie sich notgedrungen ständig unter diesen Bedingungen aufhalten. Und manche sind deshalb auch ständig am Wischen und Putzen ihrer Dienst-Räumlichkeiten, in der Regel ohne durchschlagenden Erfolg.

In den Zimmern der Libelle gibt's immerhin noch Duschen und Toiletten. In diversen anderen LHern (für Hannover seien exempl. das GPH am Steintor und das Hinterhaus in der Braunstr. 8 genannt) findet man für die SDLs sanitäre Gemeinschaftsanlagen (z.B. ein Bad pro Flur), Freier können bei kleinerem Druck in die Zimmer-Waschbecken pinkeln. Bei Drang nach größerem Geschäft oder einer Dusche hat der "König Kunde" dann Pech gehabt und muss damit warten, bis er wieder zu Hause ist.

Fazit:
Viele LH-SDLs müssen in ihren Diensträumen Arbeitsbedingungen hinnehmen, die andere freiberuflich tätige Dienstleister nicht lange tolerieren würden.
Mein Eindruck ist, dass so manche LH-Vermieter nicht primär an vernünftigen Arbeitsbedingungen für die SDLs interessiert sind, sondern nur an größtmöglicher Gewinnrealisierung, auf Kosten notwendiger Investitionen.

Leider sehe ich für dieses Problem keine Lösung. Wir Freier gehen trotzdem in die LHer und unterstützen das System dadurch.

Gruß von KingAdreena
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#29
Kurze Ergänzung noch zu meinem Beitrag (ohne dass ich das jetzt hier groß zum Thema machen möchte):

Mal angenommen, ein LH nimmt eine Tageszimmermiete von 100 EUR. Weiter angenommen, im Jahresdurchschnitt wären 20 Zimmer täglich vermietet.
Dann ergibt das 20 Zimmer x 100 EUR x 365 Tage = 730.000 EUR Mieteinnahmen im Jahr. Und Werbungskosten werden längst nicht in der Höhe anfallen; für Security, dann Abschreibung, Schuldzinsen, Betriebskosten, Kosten für Zimmereinrichtung eher gering (so wie die in vielen LHern aussieht!), und dann eben Renovierungen. Und da ist eben in manchen Häusern großer Modernisierungs- und Reparatur-Rückstau (siehe mein Beitrag oben).

Dann kann man schon von Ausbeutung der DLs sprechen, finde ich.
Und btw: Ich bin nicht sicher, wie die vollständig die Aufzeichnungen der LH-Betreiber sind, und ob das alles korrekt versteuert wird. Aber das liegt dann eben an den Außendienst-Mitarbeitern der Finanzämter, die Versteuerung sicherzustellen, die Zahlen liegen ja auf der Hand.
Doch ich denke, es ist für die Außenprüfer einfacher, bei den SDLs abzukassieren, als bei den LH-Betreibern.

So, genug davon. Zum Schluss nochmal was Positives.
Es gibt natürlich auch LHer, wo man sich als Freier wohl fühlt, weil die Zimmer gut in Schuss und gut eingerichtet sind, und die sanitären Anlagen intakt und sauber sind.
Als Beispiel für Hannover sei hier das SexInn am Steintor genannt. Dort fühlt man sich in den Räumlichkeiten wirklich wohl.

Wenn dann noch der Service der besuchten Dame stimmt - was will man mehr?!

Nochmals Grüße, KA
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#30
Hallo nochmal,

ich möchte noch einen Aspekt aufgreifen, der die Einkommenssituation der SDLs betrifft.

600 bis 800 EUR Verdienst am Tag (wie einige Vorberichte ausführten), das ist (zumindest bei vielen Hannoverschen LH-SDLs) Geschichte.
Das wurde vor einigen Jahren noch des öfteren erzielt, aber seit einigen Jahren erwirtschaften solche Umsätze nur noch die Spitzenkräfte.

Von diversen SDLs aus Hannoverschen LHern weiß ich, dass sie teilweise tagelang kaum die tägliche Zimmermiete durch ihre Umsätze decken können.

Das werden diverse Forumskollegen jetzt nicht gerne lesen, aber für mich ist ein Grund dafür, dass es in Hannover in der Vergangenheit offenbar zuviel SDLs gab; der Markt war übersättigt.
Das führte dazu, dass in der Vergangenheit diverse SDLs für wenig Geld (20 bis 30 EUR) sehr weitreichende Leistungen angeboten haben.
Das war gut für die Freier, die das auch immer befeuert haben ("Ich habe für 30 EUR.... ich mache doch die Preise nicht kaputt...etc.). Typische Schnäppchenjäger-Kultur! Nachvollziehbar, aber für den Markt katastrophal.
Jedenfalls waren dadurch die Preise in Hannover kaputt/ im Keller, und die Leidtragenden waren die Damen, die bei dieser Dumping-Aktion nicht mitgezogen haben. Deren Umsätze sind in den Keller gegangen.

Das neue Gesetz wird das jetzt hoffentlich regulieren, und im besten Falle führt es dazu, dass bei weniger SDLs in Hannover die verbliebenen Damen (heißt: diejenigen, die nicht aufhören) nun für ihre Leistungen/ Preise besser frequentiert werden und damit bessere Existenzbedingungen vorfinden.

Die Zukunft wird zeigen, wohin sich das Ganze entwickelt. Es bleibt jedenfalls spannend.

KingAdreena
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Kollege Lustwandel hatte weiter oben darum gebeten, zum Thema des Threads zurückzukommen. Danke.
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#32
Ja, sorry. Der Hinweis ist berechtigt.
Wollte nur darauf hinweisen, dass nicht alle Probleme der SDLs auf Ausbeutung beruhen, sondern auch selbstverursacht oder marktbedingt sein können.

Halte mich künftig ans Thema.
Es ist gut und richtig, immer auf das Thema des Threads hinzuweisen. Menschenhandel und Ausbeutung haben eben viele Facetten, zu denen nicht nur die illegalen Aktivitäten wie Zuhälterei zählen (wobei auch das für die Behörden ein nicht immer einfach zu beweisendes Thema ist), sondern auch (legale) Aktivitäten, wie 300 Euro Wochenmiete für ein privates (nicht der Arbeitsplatz!) Einzimmerappartment niedrigsten Standards.

Das sind rund 1.300 Euro monatlich für 20 Quadratmeter. Eine Anzeige wegen Mietwucher werden die Frauen nicht erstatten, Ausbeutung ist es m.E. sehr wohl. Es gibt viele Wege, den Frauen das Geld, das sie verdienen, wieder abzunehmen und so den ökonomischen Druck auf sie hoch zu halten Umsatz zu machen und 12 Stunden am Tag oder sogar mehr zu arbeiten. Aber als "Selbstständige" dürfen sie das ja.
"Du Mistkerl warst wieder bei dem billigen Flittchen."
"Gar nicht wahr! Sie war gar nicht billig."
Es bedanken sich: KingAdreena,Erlenking
Nun ja. Vielleicht kann man das Thema hier nicht diskutieren.

lw, mit schloss
Für jedes Problem gibt es eine Lösung, die einfach, klar und falsch ist.
(Henry Louis Mencken)