16.04.2019, 10:01
(16.04.2019, 08:45)sarut schrieb: Auf jeden Fall trägt meine Dame die komplette Last für diese Familie. Sie unterstützt also nicht nur Ihre Eltern und Geschwister sondern auch die Familie ihres Bruders. Zudem gibt es da noch Tanten und Cousinen die auch ganz dringend mal dies oder jenes brauchen.Sarut,
Ich habe Sie aufgefordert ddie Unterstützung auf ein wirkliche notwendiges Maß zu reduzieren und mehr für sich zu tun und für Ihre eigene Zukunft zu sorgen. Die Wohnung in der Ihre Familie lebt ist zumindest mal Ihr Eigentum, dh diese hat Sie in Ihrer Zeit als Cdl schon mal neben den ganzen anderen Ausgaben erwirtschaftet
Auf was ich aber eigentlich hinaus will, sind die finanziellen Zwänge die die meisten rumänischen CDLs wohl haben. Früher haben wohl eher Zuhälter Druck ausgeübt, heute bzw in meinem Fall ist es wohl die eigentlich bettelarme Familie bzw deren finanzielle Situation die die (hübsche) Tochter in die Prostitution „drängt“.
Ich spüre mittlerweile den Druck den sich meine Dame macht um eine gewissen Geldbetrag mit nachhause zu bringen um Essen Kleidung kaufen zu können, Renovierungen durchzuführen, Gebrauchsgegenstände zu kaufen und möglichst für eine weitere Wohnung Geld zurückzulegen. Ich spüre aber auch wieviel lieber Sie mit mir ist, als im Club für 50 € reihenweise Schwänze zu lutschen. Ihr fällt Ihre arbeit nicht so leicht, das spüre ich, weil es Ihr immer wieder besonders schwer fällt nach einem Treffen mit mir in den Club zurück zu müssen
das, was Du hier schilderst, ist der Einblick in die Verhältnisse, aus denen ein Großteil der hier arbeitenden Dienstleisterinnen kommen. So ernüchternd dies auch klingt: Es ist die Realität, auf der Prostitution, Armutsmigration und Ausbeutung gedeiht. Sie ist Grundlage für das Geschäft mit der (Armuts-)prostitution aus Osteuropa und findet sich in allen Bereichen ausbeuterischer Arbeits- und Beschäftigungsverhältnisse wieder.
Natürlich sind die Abgrenzungen nicht immer so eindeutig und die Tochter aus den bulgarischen/rumänischen (etc.) Slums ist durchaus auch einmal an eigenem Konsum interessiert - und freut sich natürlich wie verrückt, ein neues IPhone mit lachsfarbenem Gehäuse und Strasssteinchen - wie sie es irgendwann bei einer dieser hirnlosen Influencerklone im Internet gesehen hat - zu besitzen. Dennoch sind es die von zu Hause seit frühester Kindheit aufgespielten Mechanismen, nach denen das Geschäft funktioniert. Die Tochter hat zu funktionieren und die Familie zu unterstützen. Es wird dort hochmanipulativ gearbeitet und den Töchtern pausenlos Schuldgefühle eingeredet, wenn sie nicht jeden Monat für die Eltern, den Bruder (der in diesen Kulturkreisen ohnehin mehr Wert ist als die Tochter) und am besten noch der Tante/Onkel/Großmutter etc. einen bestimmten Betrag erwitschaftet.
Hinzu kommt, dass die Menschen in den rumänisch/bulgarischen Slums sich gar keine Vorstellung davon machen (oder machen wollen), wie schwer es auch hier ist, sein Geld zu verdienen. Dort denkt man, das Geld liegt hier auf der Straße und muss nur aufgehoben werden. Und ein paar mal die Beine dafür breit zu machen, kann ja wohl nicht so schwer sein...Die Kosten, die damit einhergehen (Leben in Deutschland, Steuern, Versicherung, Taxi etc. - von den emotionalen Kosten ganz abegesehen) fressen einen Großteil auch des Hurenlohnes auf.
Wenn Du in diese Mechanismen eingreifen willst, funktioniert das nur - und wirklich ausschließlich nur (!) - wenn für ihr und Dein Vorgehen und Denken Transparenz und Strukturen/Regeln geschaffen werden. So muss ganz klar kommuniziert werden, dass Gelder etc. für die Familie - aus welchem Grund auch immer - beigeschafft werden müssen. Sollte Deine Bekanntschaft sich dem entziehen wollen, riskiert sie den Bruch mit der Familie und der Heimat - und natürlich auch der gesamten rumänischen Community vor Ort. Sie wird in jeder Hinsicht gute Gründe hierfür haben und wird hart daran arbeiten müssen zu erkennen, welche Mechanismen bei ihr eine Rolle spielen, dass sie immer auf die Manipulationen von zu Hause eingegangen ist und möglicherweise auch noch weiter eingeht. Dies sind Dinge, die seit frühester Kindheit verankert sind und sich nur schwer aufarbeiten lassen. Wenn sie es will und von der Richtigkeit eines solchen Vorgehens überzeugt ist, geht es aber auch.
Also, die Lage ist nicht hoffnungslos. Es hilft, wenn Ihr einen Plan ausarbeitet, der für den möglichen Ausstieg aus den manipulativen Armutsstrukturen und den Einstieg in eine - soweit dies überhaupt möglich ist - bürgerliche Existenz dienlich sein soll. So könntest Du darauf hinwirken, dass die Zahlungen an zu Hause nicht mehr willkürlich auf Abruf sondern nach klaren Regel erfolgen und - z.B. - zum Ende des Sommers etc. eingestellt werden. Weitere Zahlungen kann es nur noch zur Behebung einer Notlage (Vorlage von Arztrechnungen etc. - wenn dies eine verlässliche Grundlage darstellt - und nur nach Leistungsfähigkeit etc.) geben. Lass' sie erkennen, dass sie es ist, die über die Zuwendungen bestimmt und nicht die Familie und deren manipulative Strategien. Solltes Du wirklich Interesse an dieser Frau haben, müsstest Du ggfs. diese Zahlungen übernehmen und die Einstellung der Zuwendungen mit begleiten. Sollten die Mechanismen, die ich oben geschildert habe, tatsächlich in der in diesen Kreisen üblichen Form zum Tragen kommen, kann die Einstellung der Zahlungen wie ein Drogenentzug wirken. Mach Dich also auf Einiges gefasst...
Ebenfalls Gegenstand der Planung sollte die Gestaltung der eigenen Zukunft Deiner Bekanntschaft (Ausbildung, Studium etc.) sein. Hier sind die Voraussetzungen derzeit wirklich gut und es gelingt in vielen Berufen (Soziale Berufe, Pflege etc.) ohne weiteres, eine Hilfe bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu bekommen. Du wirst hier viel Unterstützung leisten müssen und natürlich auch die Finanzierung des Alltags sicherstellen. Auch wird es möglicherweise an Dir sein, Strukturen zu schaffen oder zumindest mit aufzusetzen. Organisiert Euch - falls Ihr zusammenleben wollt - ein gemeinsames Budget, welches für die täglichen Ausgaben und Anschaffungen für beider zur Verfügung steht (fühlt sich irgendwie besser an als Taschengeld). Setzt Euch auch hier klare Regeln und Strukturen, wie der Alltag auszusehen hat.
Du wirst über einen längeren Zeitraum - abgesehen von den Verwerfungen, die der mögliche Bruch mit der Familie nach sich zieht - in jeder Hinsicht für sie einzusehen haben. Dies kann natürlich auch nerven und bedeutet eine enorme Belastung. Du bist in emotionaler, finanzieller und logistischer Hinsicht möglicherweise ihre einzige Bezugsperson und wirst sie oft an die Hand nehmen müssen. Dies kann auch überfordern und ist in einer Beziehung zwischen zwei erwachsenen Menschen, die ja eigentlich auf Augenhöhe stattfinden sollte, eine große Last. Mach Dir dies von vornherein klar und sei nachher nicht überrascht, wenn es schwer wird. Du hast es ja gewusst und gewollt...!
Denke bei all diesen Dingen auch an Dich! Nein, nicht im Sinne eines maßlosen Egoisten, sondern daran, dass sich auch Dein Leben nicht nur um ihre Probleme etc. drehen darf. Diese Probleme werden ohnehin einen großen Teil Deiner (finanziellen) Leistungskraft beanspruchen. Erhalte Dir auch emotionalen Freiraum, dass Du nicht nur an ihre Probleme und die damit einhergehenden Verwerfungen denken kannst. Auch hier werden die manipulativen Ansätze, mit denen Deine Bekanntschaft aufgewachsen ist, eine Rolle spielen. Möglicherweise wird auch sie versuchen, Dich zu manipulieren - und hierbei auch gar kein Unrechtsbewusstsein haben, da es sie ja gar nicht anders kennt. Dafür habt Ihr aber die klaren Regeln und die klare Struktur geschaffen, an die auch sie sich halten muss. Struktuen und Regeln sind naturgemäß der Feind aller manipulativen Ansätze und diese - die manipulativen Ansätze - gilt es zu durchbrechen.
Dir und Euch mit allem viel Glück!
nerdbuster