Claudia FFM (ehemal Wiesbaden - Viktoria Girls)

[Pal]

Ich verstand kein Wort. Wildes Stimmengewirr in einer Sprache, die ich nicht verstand. Wütende Männer, aufgeregte Frauen. Die Männer bewarfen sich mit Gegenständen, rannten einander nach. Fäuste flogen. Und ich mittendrin. Nur noch ein paar Meter trennten mich von dem Hoteleingang. Ich flüchtete auf die andere Straßenseite, rief sie an, meine Zehn.

Es gibt diesen alten Film „10 - Die Traumfrau“. Mit Bo Derek als verführerischer Traumfrau.. Sehr verführerisch. Auf einer Spazierfahrt trifft der Hauptdarsteller unvermittelt auf seine Traumfrau, auf Bo Derek, die aber gerade heiraten will. Als ihn sein Psychologe fragt, wo auf einer Skala von 1 bis 10 er sie einordnen würde, antwortet er mit 11. Er träumt davon, wie es denn wäre, wenn er denn Sex mit ihr hätte. Später hat er dazu Gelegenheit, aber er bricht ab. Die Träume haben die Wirklichkeit übertroffen. Die Realität erreichte nicht die Träume.

Hatte ich davon geträumt Sex mit Claudia zu haben. Ich weiß es nicht. Ich fand sie sehr begehrenswert. Ich hatte viele der Berichte der Männer gelesen, die sie besucht hatten. Konnte mir nicht vorstellen einer dieser Termine zu sein, einer dieser Männer, die sie zu verschlingen schien. Einen nach dem anderen. Ohne Pause, ohne Rast. Wollte mich nicht einreihen in die Schlange derer, die ihre Gunst suchten. Für eine Stunde, für eine halbe. Claudia ist vielleicht keine 11. Eine 10 aber schon. Dann kam Corona. Claudia verschwand von der Seite ihrer gewohnten Wirkungsstätte, tauchte irgendwann in Frankfurt auf.

Einige der begeisterten Berichte erschienen in meinem Kopf. Ist Claudia meine 10? Der Gedanke nagte an meinen Zweifeln, bis sie zu einem winzigen Krümel wurden. Also auf zu Claudia.

Mir fiel fast das Telefon aus der Hand, als sie tatsächlich antwortete, nachdem ich ihre Nummer gewählt hatte. Ich war so perplex, dass ich erst einmal nicht wusste, was ich sagen sollte. Claudia, eine der am meisten begehrten Frauen in diesem Business, hatte tatsächlich auf meinen Anruf reagiert.

Ich klopfte und meine Zehn öffnete mir die Tür. Sie sieht aus, wie auf den Fotos, dachte ich gleich. Ein hübsches Gesicht, beherrscht von strahlenden Augen. Die Farbe erinnerte mich an das Grün von Seetang, das leicht unterhalb der Wasseroberfläche schwimmt. Dunkele, lockige Haare. Ein schlanker, makelloser Körper, wie ich ihn an Frauen mag. Leicht gebräunte Haut, kleine Brüste. Ich konnte die Zartheit ihrer Haut erfühlen. Teile ihres Körpers sehen wie ein Gemälde aus. So hat sie auf ihrem rechten Oberschenkel Bilder von Rosen tätowiert.  Claudia ist nicht besonders groß, aber auch nicht klein, vielleicht 1,68. Ich finde sie sehr hübsch und sexy.

Sie schlang ihre Arme um mich, küsste mich. Es waren perfekte Küsse. Küsse, die mich trotzdem nicht erreichten. Ich schmeckte den Geschmack ihres Schoßes, liebkoste diesen perfekten Körper. Ich war erstaunt, wie unbeteiligt ich blieb.

Alles was sie machte war perfekt. Aber irgendwie stand ich nur dabei. Sah als unbeteiligter Zuschauer zu, was dieses vollendete Geschöpf mit mir tat. Aber dieses Zauberwesen erreichte mich nicht, erreichte nicht meine Gefühle. Ich konnte sie nicht verscheuchen, die Gedanken, dass dies nur eine Kopie eines Ablaufs war, den sie jeden Tag unzählige Male vollzog.

Meinem Körper schien es zu gehen, wie meinem Kopf. Nur widerwillig zeigte er seine Erregung. Irgendwann hatte ich dann einen Orgasmus. Claudia hat meinen Kopf und meinen Körper doch überwältigt.

Getroffen hatte ich Claudia in einem Hotel in Frankfurt. Ich mag sie. Manchmal blitzt hinter ihrer Rolle das natürliche Wesen durch. Man kann sich gut mit ihr auf Deutsch unterhalten. Claudia kommt aus Polen. Sie ist vielleicht 24 oder 25 Jahre alt, weiß es nicht. Auf jeden Fall wirkt sie jung.

Bezahlt hatte ich 150 Euro. Sie sollte mehr verlangen, hatte ich ihr geraten.