Ausgaben - Verhältnis zum Einkommen
Hallo,

ich finde 1.800 EUR netto schon eher untere Kante. Klar es gibt Leute, die von deutlich weniger leben, aber der Unterschied zu 2.500 EUR ist viel größer, als es auf den ersten Blick aussieht:

Wenn man davon ausgeht, dass es Grundkosten wie Wohnen, Essen, Kleidung, Mobilität gibt, für die es für alle eine in etwa gleiche Untergrenze gibt, dann wird es deutlicher. Nehmen wir an, Wohnen kostet 600 EUR und Essen, Kleidung, Mobilität kosten weitere 600 EUR. 

Dann bleiben bei 1.800 EUR genau 600 EUR übrig, von denen unvorhergesehene Ausgaben, Geschenke, Möbel, Reisen und Hobbys bezahlt werden müssen. Jemand mit 2.500 EUR netto hat bei gleichen Grundkosten statt 600 EUR immerhin schon 1.300 EUR verfügbar - also mehr als doppelt so viel - das macht eine Menge aus.

Eine Wohnung bekommt man mit 1.800 EUR wohl nicht finanziert, mit 2.500 EUR schon eher, wenn man noch jung ist und Zeit hat - am besten auch was auf der hohen Kante. Ein Haus ist mit beiden Einkommen rund um Frankfurt utopisch. Schlussendlich ist aber eine Immobilie auch nur ein langlebiges Konsumgut. Vielleicht ist es in der Gehaltsklasse sinnvoller in Fonds zu sparen (Buchtipp: "Winning the losers Game"). 

Jetzt zu unserem Hobby: Ich finde 25% sehr viel, würde an Deiner Stelle überlegen, ob ich da etwas zurückstecken würde. Früher habe ich eine Zeit lang getanzt. Das war schön und hat mir viel von dem gegeben, was ich auch beim P6 suche, aber es ist auf Dauer erfüllender.

Es gab eine Zeit, in der ich viel Geld für P6 ausgegeben habe - das lag im Bereich von 10-15k EUR pro Jahr, viel zu viel. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich mich mit diesem Leben immer leerer und sinnloser fühle. Also habe ich das stark zurückgeschraubt und bin heute nur noch alle paar Wochen im Club und gehe hin und wieder auch ungefickt nach Hause, wenn ich keine CDL finde, die mir wirklich gefällt.

In Laufhäuser und Privatwohnungen gehe ich seit Jahren praktisch nicht mehr - das Milieu gefällt mir gar nicht und ich kann gar nicht so schnell entspannen und Sex haben, wie es dort üblich ist. Auch die Leute, die da rumlaufen, sind nicht meine Kragenweite. 

In den Clubs wie Sharks gefällt es mir etwas besser, wenn es nicht so sau langweilig wäre. Ich habe nach jedem Besuch das Gefühl, dass mein IQ um zwei Punkte gefallen ist, weil man sich echt mit nichts ordentlich beschäftigen kann als fressen und ficken. Manchmal unterhalte ich mich mit anderen Gästen, das kann dann auch mal nett sein, ist aber selten - ich sozialisiere mich nicht so gern im Club (und auch sonst eigentlich nicht so, bin mehr der Eigenbrötler).

Schlussendlich komme ich über 2018 auf eine Quote von knapp 4% für P6, was ich immer noch für zu hoch halte. Ich würde lieber unter 1% kommen, aber das werde ich nicht erreichen, weil ich hin und wieder gerne reise und dann dort über die Stränge schlage wie letztes Jahr in Spanien.

Am wichtigsten finde ich, die Fixkosten so niedrig wie möglich zu halten und dann am besten sich mit seinem Einkommen nicht von einer Einkommensquelle abhängig zu machen. Wenn man diese beiden Dinge im Griff hat, dann ist es nicht so schlimm, auch mal über die Stränge zu schlagen, vorausgesetzt, es passt ins Budget.

Von einem Gast im Sharks habe ich gehört, er kenne Menschen, die im Auto leben würden, damit sich die regelmäßigen Sharks-Besuche leisten könnten. 

Das halte ich für unvorstellbar. Letztlich würde das bedeuten, dass sie für ein so nebensächliches Bespaßungsprogramm nicht nur ein würdiges Leben aufgeben, sondern auch vollständig auf ein Sozialleben außerhalb der Club-Welt verzichten. Insofern: Balance halten :-)

Viele Grüße
Gabriel
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RE: Ausgaben - Verhältnis zum Einkommen - von Gabriel - 26.01.2019, 15:39