Warten wir mal ab wie lange dort noch gepoppt wird
Heute in der Rheinpfalz zu lesen:
Lokales: Ludwigshafen
Stadt will Billig-Bordell schließen
Betrieb von ''Flatrate-Villa'' in Bruchwiesenstraße nicht genehmigt
[/url] Das Haus in der Bruchwiesenstraße. Foto: Kunz
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Von Steffen Gierescher
Die Stadt Ludwigshafen will gegen den Betreiber eines Bordells in der Bruchwiesenstraße vorgehen, in dem so genannte Flatrate-Tarife angeboten werden. Nach gestrigen Angaben von Wolfgang Flockert, Leiter der städtischen Bauaufsicht, ist das Bordell prinzipiell nicht genehmigt, wird daher illegal betrieben und soll deshalb umgehend geschlossen werden.
Weil der Betreiber Widerspruch eingelegt hat, handelt es sich um ein laufendes Verfahren. Behandelt wird es am 16. Dezember im Stadtrechtsausschuss.
Die Stadt hat dem neuen Pächter, der die "Flatrate Villa" seit dem 5. Oktober betreibt, eine Verfügung mit der Aufforderung zugestellt, das in dem zweistöckigen Wohnhaus eingerichtete Etablissement zu schließen. Im Bereich Bauaufsicht kümmert sich eine Ermittlungsgruppe um das Thema, das die Stadt schon seit Anfang 2008 beschäftigt. Vor zwei Wochen gab es gemeinsam mit der Polizei eine Hausdurchsuchung, die laut Flockert aber folgenlos geblieben ist - aus Gründen, die er gestern nicht näher nennen wollte. Flockert zufolge hat der jetzige Bordell-Betreiber keinen Antrag auf Nutzungsänderung gestellt und damit gegen geltende Auflagen verstoßen. Mit der Einrichtung eines Bordells wurde das Wohnhaus gewerblich genutzt. Durch Hinweise aus der Bevölkerung wurde die Stadt auf das Treiben in dem nach außen hin unscheinbaren Haus aufmerksam.
Laut Flockert war die Stadt bereits erfolgreich gegen den Vorbetreiber des Bordells vorgegangen. Dieser hatte sich zwar mit seiner Klage beim Verwaltungsgericht gegen eine Schließung durchgesetzt - das Gericht wertete das betreffenden Areal als Teil eines Gewerbegebiets. Das Oberverwaltungsgericht als nächsthöhere Instanz gab jedoch der Stadt Recht. Nach Ansicht der Stadt passt das Bordell nicht in die vorhandene Gebietsstruktur, wonach zwar direkt an der Bruchwiesenstraße Gewerbe dominiert, aber östlich davon ein Wohngebiet folgt. Insofern liege der Standort von seiner Struktur her in einem Mischgebiet.
Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte der Stadtrat einen Bebauungsplans in dem betreffenden Bereich der Bruchwiesenstraße aufgestellt. Darin wird der Betrieb von "Vergnügungsstätten, Prostitutionsbetrieben und prostitutionsähnliche Betrieben" als unzulässig ausgewiesen. Unter anderem wegen der Rücksichtnahme auf Anwohner.
Mit der Aufstellung von Bebauungsplänen macht die Stadt von ihrer Planungshoheit Gebrauch und steuert die städtebauliche Entwicklung nach ihren Wünschen. Das heißt auch, dass sie zur Sicherung der Planungsziele so genannte Veränderungssperren erlassen kann und Bauvorhaben abgelehnt oder zurückgestellt werden können.
Auf einer Internetseite bietet das Haus seine "Dienstleistungen" für Pauschalpreise von 20 bis 80 Euro inklusive "heißen Shows" an. Wegen dieser Billigangebote dürfte das Bordell nach Flockerts Einschätzung sehr guten Zuspruch haben. Wie viel Personal in dem Bordell beschäftigt ist, konnte Flockert gestern nicht sagen. Auch über den Hauseigentümer und den Pächter macht er keine näheren Angaben.