23.06.2020, 13:17
(23.06.2020, 11:18)tuebingen2000 schrieb: Ein klares „Nein!“ zur Erfassung der Kontaktdaten von Prostitutionskunden!
Sieben Gründe gegen eine Instrumentalisierung von Corona zum Zwecke der
Prostitutionsbekämpfung mittels Kontaktdatenerfassung
https://www.donacarmen.de/ein-klares-nei...onskunden/
Ich zitiere das mal hier, damit ich es kommentieren kann.
Aus meiner Sicht sind solche Artikel von Dona Carmen alles andere als hilfreich hinsichtlich der Aufhebung des Prostitutionsverbots.
1. Es wird von den "herrschenden Politikern" anstatt regierenden Politikern gesprochen und sich damit rhetorisch unabsichtlich oder absichtlich in eine Ecke mit Wutbürgern und "Covidioten" gestellt. Dazu passt auch die Aussage eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ bestehe nicht mehr, ohne sie durch entsprechende Expertenmeinungen zu stützen.
Weitere Behauptungen wie die aktuelle Gültigkeit der Corona Verordnung in RLP bis zum 31.8. seien durch die "persönliche Urlaubsplanung rheinland-pfälzischer Politiker" begründet und es gehe "um Anti-Prostitutionspolitik unter dem Deckmantel von Corona", gehen in eine ähnliche Richtung.
2. Es folgen Unterstellungen, dass die aktuelle Lage für ein generelles Prostitutionsverbot bzw. für eine zeitlich unbefristete Registrierung von Freiern genutzt werden solle. - Belege können für beide Aussagen jedoch nicht geliefert werden. Im Gegenteil ist es ja so, dass die Corona Verordnungen zeitlich befristet sind und spätestens mit der Verfügbarkeit eines Impfstoffes keine Rechtsgrundlage mehr haben.
Es klingt für mich eher danach, als wolle man sich hier in die Opferrolle begeben, anstatt eine konstruktive Diskussion zu führen.
3. Die Argumente, die nun gegen eine Erfassung von Kontaktdaten genannt werden, kann ich durchaus nachvollziehen. Das Problem ist jedoch, dass man nur gegen die Erfassung von Kontaktdaten argumentiert, jedoch keine Vorschläge liefert, wie Prostitution unter den aktuellen Bedingungen wieder stattfinden könnte. Ich denke da z.B. an pseudonymisierte Datenerfassung, die nur von Gesundheitsämtern in konkreten Verdachtsfällen zurückverfolgt werden kann.
Von einer Organisation wie Dona Carmen würde ich mir etwas weniger mimimi und etwas mehr konstruktive Lobbyarbeit wünschen. Mit solchen Artikeln nimmt die in den Länderregierungen doch niemand ernst.