"Politik" oder Parlamentarische Berichterstattung aus dem Bahama zu Maintal
Nach sechs Stunden Anwesenheit im Plenarsaal am Marie-Curie-Ring dem Aufbruch nahe, wurde von Ana, der Präsidentin des Hauses, unter Nennung meines rumänischen Pseudonyms und dem Hinweis zur "Politik" ich noch zu einem kurzen Smalltalk im Kreise mit den beiden Abgeordneten Susanna und Roxy gerufen. Auf amüsante Weise ließ sie mich wissen, dass ich in meiner Funktion als Parlamentsschreiber in den Annalen des heutigen Sitzungstages auch niederzulegen hätte, dass die drei Abgeordneten gerade nur auf der Couch rumlümmeln und sich ihrer Medienkompetenz erfreuen.

Nun, diesem Aufruf zur Pflichterfüllung will und muss Folge geleistet werden, um die Situation im Hohen Haus der Lust als auch die parlamentarische Arbeit der Abgeordneten selbst, wenn auch nicht hinreichend, so doch zumindest ansatzweise, an diesem Tage, dem 19. Sonntag nach Trinitatis, entsprechend zu würdigen. Schließlich hat das Volk ein Recht darauf zu wissen, was mit seinen Diäten geschieht.

Kurz vor 13 Uhr wurde die Einlasskontrolle durch Geda, Maior Domus oder heißt das Maior Domina (nun, ich beherrsche kein Latein aber sie war voll in schwarz gekleidet) vorgenommen und der hauskonforme Habitus, sozusagen die Uniform des Hauses, überreicht. Als Berichterstatter hat man selbstverständlich auch Zugang zum Parlamentsrestaurant, wo ich mir einmal mehr dank dem hervorragenden Sandwichmaker zwei schmackhafte Croque Monsieur (Croque Monsieur: Rezept für das französische Original) zubereiten konnte. Ansonsten sei angemerkt, dass neben der Innen- auch die niedliche Außensauna in Form des Rüdesheimer Fass, simultan betrieben wurde.

Die Bildungsministerin Andreea, die seit Jahren intensiv um die Perfektionierung meiner Rumänischkenntnisse im one2one als auch im Kreise der Abgeordneten (klasse Wort, da muss man wenigstens nicht gendern) bemüht ist, war sich nicht zu schade mir einen schwarzen Kaffee zu servieren (der schmeckt übrigens besser als im Sharks). Währenddessen war Amalia (immerhin schon seit 2019 dem Parlament angehörend) in ihrer Funktion als Referentin für jugendliche Entfaltung Ü18 bereits zusammen mit der neu dem Hause angehörigen Carla zum Pro-Seminar im Rahmen der Feldstudien am Mann im OG aktiv.

Die Ministerin für internationale Beziehungen, Susanna, hat gar ihren Heimaturlaub früher beendet, um sich ihrem Auftrag am Volke in den folgenden Wochen intensiv widmen zu können. Gerne nahm ich mir eine Stunde Zeit zur Klausurtagung (wer braucht schon Wildbad Kreuth), um ihr die Eingewöhnungsphase, nicht zuletzt angesichts des bevorstehenden Herbsttage und der Zeitumstellung zum Ende der Woche, in privatissime so angenehm wie möglich zu gestalten und auch selbst mir sinnenfrohe Anregungen ihrerseits geben zu lassen (das neueste Sarmale Rezept gehörte allerdings nicht dazu). Unklarheit herrscht derzeit noch darüber, ob im Thesenpapier das Tragen von schwarzem Catsuit am Sonntag bis 16 Uhr zur huldvollen Würdigung desselben verpflichtend sein sollte oder ob die Kleiderordnung Strandbekleidung (îmbrăcăminte de plajă) ganztägig vorsehen soll.

Roxy, Ministerin für Wärme und Nähe (kurzum Nahwärme - ein in seiner Bedeutung unbezahlbares Ressort angesichts des bevorstehenden Winters, aber die Tarife sind auch hier nach wie vor "gedeckelt") und Barbara, als Vertreterin des proungarischen Flügels, komplettierten das Kabinett mit ihrer langjährigen Zugehörigkeit auch am heutigen Tag.

Die dem Haus unregelmäßig beiwohnende Madalina besetzte zusammen mit der seit Anfang dieser Woche neu hinzugekommenen Dakerin Alexandra die Bänke unterhalb dem Gemälde von Marylin.

Die bulgarische Fraktion, die am Mittwoch noch in persona Alissa und Pia an der Plenarsitzung teilgenommen hat, war der parlamentarischen Arbeit an diesem Sonntag fern geblieben.

Zum Abendbuffet servierte das Haus ein mediterran-philippinisches Nudelgericht (in Erinnerung an das wenige Kilometer entfernt liegende Schloss Philippsruhe zu Hanau) mit Hähnchen als auch einen Braten mit Beilagen.

Sitzungsende 19:15 Uhr.
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Na dann wünschen wir dem Parlamentsschreiber immer gut Tinte auf dem Füller.
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