ob_h34 Wanna, Haus Eden, Plätze 110 - 112
#1
I wanna hold your hand - Dieser Gedanke reifte in mir, als ich zum wiederholten Mal an ihr vorbeischlenderte.

Here comes the sun - Bevor mir noch die Füße in dieser kalten Vorfrühlingsnacht steif gefroren wären, schien es mir an der Zeit, eine günstige Gelegenheit abzuwarten, mich freudestrahlend in ihre Arme zu werfen.

Good day sunshine - Mein Gesicht funkelte von Flammen und vor Freude, ein ungewisser schicksalhafter Tag begann anzubrechen:

Help!

Ihre dunkelbraunen an der ein oder anderen Stelle kastanienrot schimmernden mittellangen glatten Haare umrahmten ein äußerst hübsches Gesicht. Die ganze Gewalt ihrer dunklen Augen zog mich in ihren Bann und zu diesem Zeitpunkt hatte ich widerstrebende Empfindungen, hier mein Inferno oder doch meinen Garten Eden gefunden zu haben. Bis plötzlich ein schelmisches Lächeln über ihr Gesicht huschte und diesen Moment des Zweifelns an einer netten Begegnung sofort zerstreute. Eine nette Begegnung mit einer sich selbst als Tschechin erklärenden jungen Frau stand an ihrem Anfang, eine junge Frau Anfang Zwanzig, die in einem schon fast babylonischen Sprachgewirr mit Englisch, Italienisch, ein wenig Deutsch und wohl auch Griechisch mich davon überzeugen wollte, eine Tschechin zu sein. Nur Tschechisch wollte sie mit mir partout nicht reden und das war auch gut so, sonst hätte sie womöglich doch noch gemerkt, dass ich kein Wort verstanden hätte. Ja Wanna entpuppte sich schon hier als echter Spaßvogel...

Die nächsten Minuten, nachdem die Kleine sich komplett entblätterte und stolze 160 Zentimeter neben mir knieten, widmete sie sich mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit nunmehr meiner kleinen Laterne, um sie zum Leuchten zu bringen. Vergeblich waren ihre Bemühungen nicht, denn in ihrer Stube wurde es zusehens heller. Anfangs mit ein wenig manueller Unterstützung wurde das Laternchen nunmehr unter Beachtung der von ihr als notwendig erachteten Bestimmungen (sic synthétique!) mehr oder wenig kräftig angeblasen. Ein heimeliger angenehmer Schauder fuhr mir den Rücken herunter und so ließ ich alles Weitere gerne auf mich zukommen. Wanna, von schlanker Gestalt, lag mir nun rücklings zu Füßen und hinter ihren Augen vermutete ich den Schalk höchstpersönlich. Und wieder dieses leicht verruchte, doch auch ansteckende Lächeln in ihrem Gesicht! Hiervor gab es einfach keine Rettung und so rollte ich auf sie zu, während ihr verschmitztes Lächeln mir schon wieder entgegenkam. Pardon, diese Nummer versuchte ich doch zu Ende zu bringen. So bemühte ich mich nach Leibeskräften und die kleine schlanke Tschechin swingte mit mir im Takt. Wir lächelten beide. Der Schein meiner Laterne wurde langsam schwächer und doch in einem letzten Akt steigender Heftigkeit ging dann blitzschnell das Licht aus.

Nach mehr als zwanzig Minuten wurde es jetzt Zeit aufzubrechen und die 30 Talerchen, die ich für diese amüsante und kurzweilige Rast aufbrachte, bereute ich keineswegs. Quitschvergnügt machte ich mich auf dem Heimweg - ohne mich nicht vorher von meiner schönen Tschechin noch sehr herzlich zu verabschieden:

Hello, goodbye Lady Madonna -

while my guitar gently weeps Engel..........


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