Ostdeutschte Satire (aus Bremen)
#1
"Schon frühst im Kinnergoaden wurde men Talend erkannd und geförderd, wenn isch die annern Kinner vorfiffen hab wennse nich mitte roten Backformen spielen wollten, sonnern immer nur mitte grünen, gelben oder sogar mitte schworzen. Natürlisch wurden die Verdächtigen Elemente dann mit sofortischer Würkung aus den eingezäunten Buddelkasten ausgewiesen und ich, der den Verdacht ja uffdeckte, wurde so bis inne Schule befördert!
Da habsch dann immer vom schworzen Kanal und vom Sondmänschen erzählt, und wenn dann ma einer 'Sesamstroße' jesacht hat, bin isch nadürlisch sofort zur Bionierleiterin jejangen. Das jeht ja soo nisch - mit mür nisch! Ja so hab isch mich dursch die janze Schulzeit geschleust, und auch inner Bedriebsberufsschule war das nüsch anners.
Wenn da ma ener sein FDJ Hemd nich jebügelt und in Ähren jetragen hat, da jabs jleisch Mäcker vonne FDJ Leitung! Und so war isch ümmer jut anjesehen und stets aufer sischeren Seite - Stufe um Stufe hinauf auf das Karierretrebbschen...
Joah, so war das damals - und isch bin nimmer aufgeflogen, war ja ümmer Underkoffer unterwegs *knickknack* wenn de verstehst was isch mene.

Und dann kam de Wende und alles war futsch! Doch keener hat misch erkannt und isch konnde schnell ma so Schwamm drüber und tun als ob nüscht war nich. Viel ja och keenem uff.


(Foto unten: Isch in meener IM Darnung)

Doch der Schein drügte!
Noch janze 17 Jahre nache Wende wurde ich aufjedeckt, endlarvt, ans Küchenmesser jeliefert von Käpt'n 007 und seinem roten Flügel....
Naja und den Rest kennte ja..." aus urban28.com
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