20.03.2008, 14:28
Jedes Jahr im Oktober findet die weltgrößte - nämlich die Frankfurter - Buchmesse statt. Menschen kommen in die Stadt um Bücher zu gucken und an den Ständen der Aussteller Tüten mitzunehmen. - Warum auch immer.
Ich wollte keine Bücher gucken und saß deshalb gegen Mittag, in der Nähe der Buchmesse, in einer Sushi-Bar am Verköstigungsfließband und versuchte möglichst viel für meine all-you-can-eat-14-Euro in mich hineinzustopfen.
Ich war seit ca. zwanzig Minuten in der Sushi-Bar und hatte schon die ersten 25 leeren Sushi-Tellerchen aufgetürmt, als sich eine nett anzuschauende Dame im Businesskostüm auf den freien Platz rechts neben mir platzierte. Dass das Businesskostüm lediglich Tarnung war, bemerkte ich, als sie anfing zu essen. Mit Stäbchen. Das beherrschte sie nämlich nicht wirklich. Reihenweise fielen ihr die Sushiröllchen in das Schälchen mit der Sojasauße, welche jedes mal aufspritzte und sich im Umkreis von einem Meter gleichmäßig verteilte. Da auch meine rechte Köperhälfte in Gefahr war, braun eingesprengelt zu werden, griff ich beherzt ein. Ohne die spritzende Mitesserin zu fragen, befahl ich der Bedienung, ihr bitte sofort eine Gabel zur Verfügung zu stellen. Meiner Nachbarin schien das nicht unangenehm zu sein, im Gegenteil, sie bedankte sich - offensichtlich erleichtert - und begann einen Smalltalk, den ich so eigentlich gar nicht wollte.
So unterhielt ich mich mit ihr zwangsweise ca. fünf Minuten während des Essens über belanglose Dinge, bis die Dame schließlich eine kurze, nachdenkliche Pause einlegte und mir dann diskret, und tief in die Augen blickend, zuflüsterte: “150 Euro, und wir verschwinden für ein Stündchen im Hotel.”
Ich war baff.
“150 Euro?”, entfuhr es mir. Das war schon eine Menge Geld.
“Ich finde, das ist ein fairer Preis”, entgegnete sie.
Ich schaute sie mir genauer an. Sie sah schon recht lecker aus. Die 150 Euro schwirrten durch meine Gehirnwindungen. Sollte ich mich darauf einlassen?
“Was machen wir denn alles im Hotelzimmer?”, versuchte ich herauszufinden um das Preis-Leistungsverhältnis etwas genauer zu definieren.
“Französisch ohne Gummi, Küssen mit Zunge, verschiedene Stellungen und so oft Verkehr wie du kannst innerhalb einer Stunde.”
Ich schluckte. Sie erwartete anscheinend, dass ich mehrmals “Verkehr” mit ihr haben würde, innerhalb einer Stunde. Dabei bin ich in meinem Alter froh, wenn ich einmal “Verkehr” schaffe in einer, na ja, sagen wir lieber zwei Stunden… und warum um alles in der Welt verschiedene Stellungen?
Trotzdem hörte sich das Angebot verlockend an und ich beschloss einzuwilligen, wenn die Unbekannte mit zwei kleinen Modifikationen einverstanden sein würde.
“Ich denke, wir sind im Geschäft”, hörte ich mich sagen.
Sie lächelte.
“Allerdings will ich oben liegen und wir machen 170 Euro als Preis aus.”
Sie strahlte: “Klar doch, find ich toll von dir, du hast wenigstens eine Vorstellung was ein guter Service wert ist.”
Ich nickte wissend und setzte nach: “Und ich will die 170 Euro schon vorher haben.”
Sie starrte mich an. Es dauerte einige Sekunden, bis sie ihre Gedanken geordnet und sowohl erfasst wie auch verstanden hatte, was ich da eben von mir gegeben hatte. Röte stieg ihr ins Gesicht. Sie wirkte sauer.
“Leck mich doch am Arsch!”, giftete sie mich an.
“Das kostet aber 50 Euro extra…”
Quelle: http://www.frankfurter-magazin.de/?p=255
Ich wollte keine Bücher gucken und saß deshalb gegen Mittag, in der Nähe der Buchmesse, in einer Sushi-Bar am Verköstigungsfließband und versuchte möglichst viel für meine all-you-can-eat-14-Euro in mich hineinzustopfen.
Ich war seit ca. zwanzig Minuten in der Sushi-Bar und hatte schon die ersten 25 leeren Sushi-Tellerchen aufgetürmt, als sich eine nett anzuschauende Dame im Businesskostüm auf den freien Platz rechts neben mir platzierte. Dass das Businesskostüm lediglich Tarnung war, bemerkte ich, als sie anfing zu essen. Mit Stäbchen. Das beherrschte sie nämlich nicht wirklich. Reihenweise fielen ihr die Sushiröllchen in das Schälchen mit der Sojasauße, welche jedes mal aufspritzte und sich im Umkreis von einem Meter gleichmäßig verteilte. Da auch meine rechte Köperhälfte in Gefahr war, braun eingesprengelt zu werden, griff ich beherzt ein. Ohne die spritzende Mitesserin zu fragen, befahl ich der Bedienung, ihr bitte sofort eine Gabel zur Verfügung zu stellen. Meiner Nachbarin schien das nicht unangenehm zu sein, im Gegenteil, sie bedankte sich - offensichtlich erleichtert - und begann einen Smalltalk, den ich so eigentlich gar nicht wollte.
So unterhielt ich mich mit ihr zwangsweise ca. fünf Minuten während des Essens über belanglose Dinge, bis die Dame schließlich eine kurze, nachdenkliche Pause einlegte und mir dann diskret, und tief in die Augen blickend, zuflüsterte: “150 Euro, und wir verschwinden für ein Stündchen im Hotel.”
Ich war baff.
“150 Euro?”, entfuhr es mir. Das war schon eine Menge Geld.
“Ich finde, das ist ein fairer Preis”, entgegnete sie.
Ich schaute sie mir genauer an. Sie sah schon recht lecker aus. Die 150 Euro schwirrten durch meine Gehirnwindungen. Sollte ich mich darauf einlassen?
“Was machen wir denn alles im Hotelzimmer?”, versuchte ich herauszufinden um das Preis-Leistungsverhältnis etwas genauer zu definieren.
“Französisch ohne Gummi, Küssen mit Zunge, verschiedene Stellungen und so oft Verkehr wie du kannst innerhalb einer Stunde.”
Ich schluckte. Sie erwartete anscheinend, dass ich mehrmals “Verkehr” mit ihr haben würde, innerhalb einer Stunde. Dabei bin ich in meinem Alter froh, wenn ich einmal “Verkehr” schaffe in einer, na ja, sagen wir lieber zwei Stunden… und warum um alles in der Welt verschiedene Stellungen?
Trotzdem hörte sich das Angebot verlockend an und ich beschloss einzuwilligen, wenn die Unbekannte mit zwei kleinen Modifikationen einverstanden sein würde.
“Ich denke, wir sind im Geschäft”, hörte ich mich sagen.
Sie lächelte.
“Allerdings will ich oben liegen und wir machen 170 Euro als Preis aus.”
Sie strahlte: “Klar doch, find ich toll von dir, du hast wenigstens eine Vorstellung was ein guter Service wert ist.”
Ich nickte wissend und setzte nach: “Und ich will die 170 Euro schon vorher haben.”
Sie starrte mich an. Es dauerte einige Sekunden, bis sie ihre Gedanken geordnet und sowohl erfasst wie auch verstanden hatte, was ich da eben von mir gegeben hatte. Röte stieg ihr ins Gesicht. Sie wirkte sauer.
“Leck mich doch am Arsch!”, giftete sie mich an.
“Das kostet aber 50 Euro extra…”
Quelle: http://www.frankfurter-magazin.de/?p=255