Exhibitionisten - die tun nix, die wollen nur umsonst spritzen
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Eine angezogene Ungezogene sucht per Annonce nach exhibitionistischen Schnellspritzern, die ihr in der Öffentlichkeit ordentlich die Klamotten besamen. Sie bleibe dabei in voller Montur verhüllt. Der Sexperte spricht bei diesem Fetisch vom cum-on-clothes. Sie stehe total auf steife, wichsende Schwänze, die sie vollzuspritzen verständen. Als kleine Wichshilfe trage sie geile Stiefel, einen langen Mantel, darunter einen schwarzen Rock mit Bluse, wobei sie sich gerne auf ihre extravaganten schwarzen Dessous starren lasse.

Sie wisse, was sie wolle, und so diktiert sie den sich brav im Internetforum anmeldenden Herren ihre Bedingungen: ich stehe ausschließlich als reines Anspritzobjekt zur Verfügung und werde völlig passiv bleiben. Gut, ein bisschen Abgreifen sei dir erlaubt, weil du’s bist. Mein Kumpel passt im Hintergrund auf, dass ihr euch an die Regeln haltet, und filmt alles mit. Wer Angst hat von Mutti erkannt zu werden, soll halt eine Maske aufziehen. In ihrer Antwortmail mimt sie dann aber nicht nur ausschließlich die taffe Frau, sondern wird etwas verbindlicher indem sie ihre Motivation preisgibt. „Ich suche keinen Sex im normalen Sinn - den hole ich mir zu Hause - es geht mir bei meinen Ausflügen vom normalen Eheleben um die Reaktionen von unbekannten Beobachtern auf meine Zeigefreudigkeit. Ich provoziere für mein Leben gerne Männer, ich lasse mich von Fremden abgreifen, ich liebe es als lebende Wichsvorlage zu dienen. Ich will sehen, wie geil ihr auf mich seid. Ich will euren Erregungsnachweis auf meinem Outfit genießen. Ich will euch auf mich abspritzen sehen.“

Im normalen Leben sei sie eine schüchterne, stille, zurückhaltende Hausfrau, der keiner zutrauen würde, was sich für eine devote, exhibitionistische und voyeuristische Energie in ihr verberge. Alles habe angefangen, als sie auf Anweisung ihres Ehemanns in durchsichtiger Bluse und im Minikleid ohne Slip zum Einkaufen gezwungen wurde. Das habe alles ins Rollen gebracht. Sie habe sich inzwischen am FKK-Strand in eindeutigen provozierenden Posen gesonnt und dabei die Blicke auf sich gezogen, habe sich im Pornokino oder auf einem Parkplatz einfach für alle Anwesenden als reale Wichsvorlage zur Verfügung gestellt. Was ihr noch im Repertoire fehle: eine Gruppe alter Männer (alle mindestens 70 Jahre), dicke Männer (mindestens 140 kg) und Transsexuelle. Ich wurde von ihr aufgefordert meine Handynummer zu verraten; sie werde mir dann genau eine Stunde vorm Eventbeginn per SMS mitteilen, wo ich mich einzufinden hätte. Es klang einerseits alles etwas streng, andererseits sind telefonische Vorabchecks und sehr kurzfristige Bekanntgaben der Orte nichts ungewöhnliches, weil dies zu den wirksamsten Methoden zählt, sich die große Anzahl von Hallodris vom Leib zu halten. Am Samstag, kurz vorm Beginn der Sportschau, meldet sich dann ziemlich abgeklärt der Ehemann bei mir. Er habe meine ernsten Absichten per Mail erhalten und er glaube, wenn er sich auf einen verlassen könnte, dann wohl auf mich. Ich bedanke mich artig für das Kompliment und es entwickelt sich ein viertelstündiges, lockeres Telefonat im Plauderton. Meine Vorfreude auf unseren Anspritztermin wächst.

Ich verkleide mich als Exhibitionist – in meiner heutigen Rollenbesetzung will ich einfach konsequent sein. Ich ziehe einen Trenchcoat an, zu dem ich vollkommen unpassende Sportschuhe trage. Die Verkleidung sieht verdammt echt aus, wenn denn die Vorurteile über Exhibitionisten, die gerne ihren Mantel öffnen um darunter stolz ihre Versteifung vorzuzeigen, stimmen. Treffpunkt: ein Parkhaus in Citynähe. Als ich dort ankomme, wartet bereits eine kleine Männergruppe auf mich.

Die Frau, für die wir uns hier versammelten, bringt zur Begrüßung kein Wort heraus und scheint vollständig in ihrer devoten Rolle zu stecken. Leichte Zweifel steigen in mir hoch. Ähm, diese Dame soll Mitte dreißig sein? Naja, ein bisschen Mogeln wir ja alle im Leben. Ausgeprägte Körpermerkmale sind nicht auszumachen. Die Kleidung unspektakulär und ihr Gesicht verrät weder Freude noch Lust. Das wird eine Herausforderung heute.

Der erste Mann gesellt sich etwas näher zu ihr, wobei er lange Zeit keine Steifen bekommen will. Der Mann hält mit seiner Kamera drauf, die anderen Herren stehen etwas bescheiden drumherum. Einer der Herren nimmt fluchtartig Reißaus und ich kann ihn verstehen. Der Rest wohnt einem spontanen Event bei, der so gar nichts von der blumig beschriebenen Erotik hat. Und dennoch hat so ein Treffen etwas: man lernt kurzfristig eine unbekannte Frau kennen, die Situation ist eindeutig darauf gemünzt, dass sich die Männer an ihr befriedigen sollen und die Umgebung trägt zur Skurrilität des Erlebnisses ihr übriges bei. Ich verkleckere als Erster meine mitgebrachte Hodenbeutelsahne auf ihre freigelegte Brust, was den anderen Männern endlich den Mut verleiht, es mir nach zu tun. Eine Runde Taschentücher spendiere ich der Herrenrunde zur Säuberung ihrer Hände und ohne überflüssige Worte verschwindet die Dame samt Videofilmer in die Parkhausunterwelt. Ebenso fluchtartig verlasse ich den Ort und bin mir einer Sache bewusst geworden: ich bin gar kein Exhibitionist.

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