25 Jahre Rotlicht – ein Rückblick
Tja, heute ist Jubiläum.
Vor genau 25 Jahren hatte ich meine erste Rotlichtbestrahlung.
Das war am 1. November 1985 spätnachmittags in Brüssel. An das Aussehen der DL erinnere ich mich nicht mehr, auch die genauen Abläufe liegen eher im Dunkeln. Nur soviel – es war eine nach heutigen Maßstäben an Abzocke grenzende Hinterschaufenster-Aktion.
Trotzdem angesteckt: einmal Freier immer Freier.
Nach diesem unspektakulären Einstieg folgten dann Gastspiele in Amsterdam und London sowie weitere nationale Horizontserweiterungen in Hannover, Köln, Duisburg, Bochum und Dortmund. Insbes. Amsterdam tat sich immerhin noch durch die teils exotische Umgebung und den anekdotenreichen Ablauf positiv hervor. Ein Mitstreiter verzockte bei Hütchenspielern an den Grachten seine gesamte Kohle, die er ansich bei einer oder mehreren Damen anlegen wollte und danach noch die Uhr. Das hatte echten Unterhaltungswert. London ansich auch, abgesehen davon, dass man dies auch getrost als „Money for nothing“ umschreiben konnte.
Über das Kölner Hochhaus konnte man damals auch nicht meckern. Gab es doch da u. a. die heute noch lustige Geschichte von Sophie (Miss Sophie?), nee nicht vom Alter her – die wir dann an der Bar, als sie mit unserem Kumpel wieder unten war, nach dem Erfolg der Maßnahme fragten.
Die Antwort und die Story überhaupt hat dann Jahre später noch die Runde gemacht.
Ja, unserer damaligen Touren hatten schon was. Das ist nun alles Geschichte und schöne Erinnerung. Einer von der Truppe lebt heute sogar schon nicht mehr.

Ich bin danach dann meist alleine, oft fast exzessiv und wie ein Wolf auf Beutesuche durch die Reviere gezogen. Immer auf der Suche nach der ultimativen Nummer.
Eine fremde Welt tat sich auf. Man war ungebunden und völlig frei zu tun was man wollte, fast jedes Girl möglich. Die Frauen aller Schattierungen haben mich einfach fasziniert. Aus dieser Zeit Anfang der 1990er stammt allerdings auch die Einschränkung und der bis heute noch gültige Grundsatz: Nie die Kombination von Deutsch, groß, blond und silikonbetittet. Diese arrogante, leistungsschwache dafür aber abzocksichere Spezies hinter Schaufenstern z. B. in der Dortmunder Linienstr., dann womöglich noch im kalten November bei Regenwetter das, was man sich wirklich nicht antun sollte.
Irgendwann verschlug es mich dann auch zum ersten Mal nach FFM. Mein Debut dort fand „klassisch“ im Leierkasten statt. Von dem miserablen Ruf des Hauses wusste ich damals noch nichts. An der Aktion mit einer Thai war gar nichts auszusetzen, da hatte ich wohl unbewusst einen Treffer gelandet.
Was in den Jahren danach dort folgte, ist Legende. Einige der interessantesten, erfahrensten und auch vom Wesen her besten Frauen meines Lebens habe ich da kennen gelernt, meist Latinas.

Frankfurt BHV – das Synonym für alles Anrüchige in dieser Zeit. Warnungen vor Huren, Kriminalität, Drogen und Waffen. Fast hörte es sich so an, als wäre dort Sodom und Gomorra. Für Leute, die sich da nicht auskennen angeblich lebensgefährlich.
Das ist zum größten Teil alles Drama. Wer im Strom durch die Häuser normal mitschwimmt, nicht auffällt und keinen Blödsinn macht, dem passiert überhaupt nichts.
Ja, FFM ist nach Analyse eigener Erfahrung und heute in Zeiten des Internet auch nach Auswertung diverser anderer Berichte international einer der Orte, der dem geneigten Interessierten die meisten und auch ggf. günstigsten Möglichkeiten bietet. Abgesehen von einigen Ländern in Fernost oder Südamerika, wo man erst man hinkommen muß. Der Überzeugung bin ich schon seit langem.
Habe ich hier schon mal im Forum geschrieben, FFM-Weekend z. B. mit Übernachtung, gemütlich Essen, BtB-Massage und entsprechenden Anschlussprogrammen. Einfach hinfahren, in eine andere Welt abtauchen und abschalten. Am Wochenende ist in so einer großen Stadt sowieso immer was los.

Fernost ist ein weiterer Teil meiner Vita, der für mich einen wirklich hohen Stellenwert hat. Thailand, Philippinen, Vietnam, Kambodscha, Hongkong und Indonesien sind einige der Länder, in den ich nicht nur in Sachen kultureller Bildung sondern auch im zwischenmenschlichen Bereich diverse „Schlüsselerlebnisse“ hatte. Öfters bin ich mir wie im Paradies vorgekommen. Nachts auf der Sukhumvit Soi im Bangkok, in der Margareta-Station in Angeles-City /Phils. oder im Raimonds, Manila-Ermita bevor da alles dichtgemacht wurde. Oder als die die US-Navy nach dem ersten Golfkrieg über Subic Bay herfiel – tausende Girls in der Stadt vor dem Tor der Marine-Base und in den umliegenden Dörfern am Meer. Das war der totale Wahrsinn. Zum Teil allerdings auch richtig gefährlich, da ich fast immer alleine unterwegs war. Ich glaube, dass ich das eine oder andere Mal nach heutiger Sicht mehr Glück als Verstand gehabt habe, aus manchen Situationen heil wieder raus zu kommen, Beispiel Angkor und die Roten Khmer noch aktiv im Land.

Heute frage ich mich, war es das wert so viel Zeit und auch Geld (habe ich nie nachgerechnet) da rein zu stecken?
Für mich ganz klar ja.
Ich habe filmreife Situationen erlebt und hunderte Frauen kennen gelernt, teils echte Huren durch und durch und in Bezug auf das Gebotene Spitzenklasse. So etwas ist im Grunde unbezahlbar. Eine Horizontserweiterung erster Güte nach meiner Überzeugung.

Auf ein Neues-
CJ
Zitieren
(01.11.2010, 09:47)California Jam schrieb: Gab es doch da u. a. die heute noch lustige Geschichte von Sophie (Miss Sophie?), nee nicht vom Alter her – die wir dann an der Bar, als sie mit unserem Kumpel wieder unten war, nach dem Erfolg der Maßnahme fragten.
Die Antwort und die Story überhaupt hat dann Jahre später noch die Runde gemacht.

Ich denke, die Antwort der Dame interessiert nicht nur mich. Nach 25 Jahren - sozugagen "silbernes Puffjubiläum" - wäre es evt. Zeit für ein "Best of..." ?

Gibt es im Forum auch schon Gold-Jubilare???

Gruss asiafan
Zitieren
(01.11.2010, 09:47)California Jam schrieb: Tja, heute ist Jubiläum.
Vor genau 25 Jahren hatte ich meine erste Rotlichtbestrahlung.

Glückwunsch zur silbernen Ehrennadel, California Jam, und Danke für den kurzweiligen Überblick ... da darfste gerne noch eine Schippe nachlegen.

gruss charly, der beim besten Willen nicht weiss, wann genau sein erstes Mal war ... aber 20 Jährchen dürften das bald auch her sein
Zitieren
#4
Glückwunsch zum 25-jährigen. Da kann ich nicht ganz mithalten, mein Jungfernflug fand im Sommer 1989 statt.

Geht es dir auch so: Man(n) wird immer wählerrischer. Am Anfang wurde gefickt, was vor die Latte kam aber mit der Zeit vergleicht man den nächsten Fick mit dem bisher besten und ist demzufolge immer öfter enttäuscht. Meine Messlatte liegt für die DL's inzwischen doch sehr hoch.
Zitieren
Nachschlag

Ok – hier noch ein paar……

Im nachhinein wunder ich mich, dass ich die eher abtörnende Premiere von 1985 einfach so abgeschrieben habe. Trotzdem, irgendwas hatte mich gepackt.
Es muß wohl die Faszination des Sumpfes sein, die Macht der Instinkte oder einfach die Frauen an sich. Im Gegensatz zur teils tristen Wirklichkeit bieten sich hier klare, unverbindliche, unproblematisch realisierbare Möglichkeiten auf mit etwas Glück richtig scharfe Eskaparden. Ein Supermarkt der Unverbindlichkeiten. Du zahlst und gehst wieder- keinerlei Verpflichtung – bist frei zu entscheiden ob du das Event wiederholst, oder die nächste ausprobierst. Immer auf der Suche nach ultimativen Mega-Nummer.
Gibt es die im P6 Bereich überhaupt? Durchaus möglich – die Chancen stehen gar nicht so schlecht.
Da habe ich immer Toulouse-Lautrec im Kopf, der sich Ende des 19. Jahrhunderts in Paris von der Rotlichtszene magisch angezogen fühlte und das dann auch noch kultiviert hat. Die Schilderungen was in den Bordellen aus dieser Zeit abging, haben echt schon was.
Oder Matisse, der es sich auf Tahiti ungeniert gut gehen ließ.

Frankreich heute dagegen – so ein Bullshit. Unsere einheimischen DL fast immer ebenso.
Die habe ich sowieso schon lange aus meinem Beuteschema gestrichen. Das stammt auch aus der Anfangszeit meiner Karriere, siehe 1. Teil Rückblick.

Es geht auch anders.

Tatort BKK Anfang der 1990er nachts vor dem Thermae Coffeshop.
Die dritte Etappe an diesem Tag.

Nach einer zweistündigen BtB Schaumorgie im Chaopraya II Massagesalon am Spätnachmittag mit den offenen Trycycle zur Soi Patpong in die Floorshow. Die Girls hantieren mit landestypischen Bananen. Der vor den gespreizten Schenkeln einer Dame sitzende Ami mit ordentlich Füllstand ist total hin und weg. Die Session krönend schlägt die Lady plötzlich einmal mit der flachen Hand auf ihren Bauch – quack - hat er alles auf dem T-Shirt. In solchen Momenten glaubt man, im falschen Film zu sein.
Wem’s danach ist, dem bietet das Etablissement auch noch die Inanspruchnahme einer Dame seiner Wahl in einem der dezent spärlich möblierten Hinterzimmer
Ach ja, immer schön zeitnah die Getränke bezahlen verhindert ungemein die allseits gegenwärtige Abzockgefahr.

Etwas geschlaucht ist nun eine kleine Auszeit im strategisch günstig gelegenen Miami-Hotel in der Sukhumvit Soi 13 fällig. Der Zimmerservice hat inzwischen nach dem vornächtlichen Besuch von Jing und Ni Paa (war eine Doppelbuchung und daher etwas günstiger) wieder alles in einen vernünftigen Zustand zurückversetzt.
Nach kurzer Regeneration dann so um 1 Uhr raus auf die Piste vor dem Haus. Das Thermae ist inzwischen brechend voll. Deshalb draußen auf einem Plastikhocker mit einer Cola den Straßenstaub runtergespült. Hinter mir hör ich plötzlich was – vor dem Wasserschwall kann ich mich gerade noch retten. Der Elefant war wie aus dem Nichts aufgetaucht und musste sich ausgerechnet hier entleeren.

Dem Ami nebenan hatte ich ein Bier ausgegeben. Dafür mir lasse ich mich in die Gebräuche der Inflations-sicheren asiatischen Geldanlage in 24k einweihen. Der war schließlich glaubhaft mal Schwiegersohn eines chinesischen Goldshop Inhabers.
Wieder was gelernt – und in den nächsten Tagen ausprobiert. Das Armband aus reinem Gold ist inzwischen mindestens drei Mal soviel wert und wird mich wohl überdauern.

Die Nacht ist ja noch relativ jung, der Verkehr brodelt auf der Straße. Das ist die Zeit, in der die Schuppen auf der nahen Soi Cowboy das Licht ausmachen und die Girls Feierabend haben. Da wird ein Anschlusstreffer gerne noch gesetzt. Die Premium-Chicks sind mir jedoch zu abgekocht.
Dann der Auftritt von Piangporn, auch genannt Ping-Pong, weil das nun mal besser rüber kommt.
Angelächelt und was zu trinken ausgegeben. Kurz drauf: Ja klar – mein Hotel ist gleich um die Ecke.
Ping-Pong hatte schon was. Frage von ihr: „Western man allways like licking pussy – why, can you tell me?
Sicher doch----

Wir passten ganz gut zusammen für eine überschaubare Zeit. Eine nette Tour zum River Kwai mit der Bahn hatte sie später noch günstig organisiert. War für sie auch mal eine willkommene Auszeit vom täglichen Stress. Ein paar Tage drauf gab es dann einen nächtlichen Ausflug in ihr Wohnviertel in den Klongs. Sie wollte mir mal die Vorzüge einer Nummer auf dem Teakholz-Boden näher bringen. Vor dem Haus: „ Shit – where’s the key?“ Also über den Zaun gehechtet und von der Rückseite in die Bude.
Ping-Pong und so eine teure Immobile??—

Nach Pattaya wollte ich dann doch lieber alleine. Das war gar nicht so einfach: “Tonight I’ll give you, that you don’t think about other Lady next days.“

--

Das Miami zeichnet sich ansonsten auch durch dezent besorgtes Personal aus.
Als ich mal nachts allein zurückkam, fragte mich der Zimmerservice auf der Treppe: „No Lady - what’s wrong – you’r sick?“ Die haben keine Hemmungen.

Zurück in Deutschland wurde ich irgendwann mal naiv gefragt: „Sag mal, wie lange dauert das eigentlich, bis man in Thailand eine Frau kennenlernt?“
Tja, kommt darauf an, wie das Hotel liegt. Beim Miami, abgezogen die Zeit vom Flughafen, Einchecken und Gepäck verstauen – raus um die Ecke in das Thermae macht zwei Minuten – Lage sondieren drei Minuten – zurück nochmal zwei Minuten.
Unter 10 Minuten könnte also zu schaffen sein.

CJ
Zitieren
Herzlichen Glückwunsch zu Deinem Jubiläum und noch viel Freude am tabulosen Ficken die nächsten Jahre.
Schöner Bericht - kann mich drin wieder finden - diese Szene hat was unbeschreibliches, man muss es einfach erlebt haben.

Viele Grüße
Marquis
Die teuerste Art zu Ficken ist zu Heiraten
Zitieren
Want more?

Part III

Die heimischen Rotlicht-Reviere unterscheiden sich deutlich sowohl in Qualität wie auch Quantität.
Ich erinnere mich noch an die alten „Stadtpläne für Männer“, eine seinerzeit durchaus nützliche Informationsquelle. Darin fanden sich schon damals diverse brauchbar recherchierte Tips und Warnungen. Heute ist alles viel einfacher und aktueller – Foren im Internet.

Gründlich gesiebt, bleiben zwei Städte übrig: Hannover und Frankfurt.
FFM jedoch ist unangefochtene Spitze, sowohl vom preislichen wie auch vom Umgebungs-Unterhaltungs-Faktor her. Da erlebt man gelegentlich filmreife Situationen.

Anfang der 1990er:
In der Elbestraße kommt mir ein Blinder alleine mit Taststock an der Wand entlang entgegen. Tok – Tok - Tok und zielsicher vor mir rein in die E45.
Was war das denn – Intuition – Schritte abgezählt – oder ist da noch was Anderes, Intuitives, Unsichtbares, Unfassbares, oder etwa doch nur die aus dem Haus wabernde charakteristische Duftwolke?
Diesem Kollegen allerdings habe ich seine Nummer ganz besonders gegönnt.

Die E45/47 hatte vor der Renovierung früher fast Lazarett-Qualität. Die sicher auch Kakerlaken und sonstigem Getier Unterschlupft bietenden Holzverschalungen im Flur fielen bald von selbst von den Wänden, dazu dunkel und muffig.
Egal - das Erlebnis zählt.
Um 1994 gab es da Julia aus Brasilen – Bello Horizonte – wie sie mir mit ihrem Namen auf einen Zettelschrieb, den noch irgendwo haben müsste.
Sie war um die 40, blond, ziemlich schlank und vor allem vom Service und von der Freundlichkeit her absolute Spitze. Gehört zu den Top Ten meiner Liste.
Für 30 DM (wären heute 15 Euro!) gab’s BFA verbunden mit einer Öl-Hand-Zungen-Massage, die manchmal wohl auch Sympathie bedingt über eine Stunde dauerte.
Schuhe, Hemd, Hose, sie bestand darauf einem alles selber auszuziehen. Auf dem Bett wurde man gründlich eingeölt und mit Hand gekonnt und langsam ringsrum massiert. Danach mit der Zunge incl. Füße und Zehen. Schließlich nachdem das Zeitgefühl weg war, Rückenlage und das gleiche von vorne, gekrönt mit einem BL vom Feinsten. Dann FT oder GV wie gewünscht ohne jeden Zeitdruck. Das war totale Spitze. Anziehen wieder durch Sie, sogar die Schuhe wurden mit einer Schleife versehen. Letzteres war mir manchmal fast peinlich. Der Nachteil bei so einer Szession war allerdings, dass einem durch die Ölmenge die Klamotten am Körper klebten.
Julia hat mir private Dinge erzählt und dabei ihre Adresse und Telefon Nummer in Brasilien gegeben. Nach Jahren habe ich dann vergeblich versucht da einfach mal abzurufen.

Sowas ist Massstäbe setzend. Da denke ich heute oft noch dran. Auf einmal war sie weg und ich habe sie nie wieder gesehen. Wenn ich aktuell durch die E47 ziehe, schau ich immer noch mal in das Zimmer geradeaus im EG, wo das Ganze vor Jahren stattfand.

Ja und dann das AO-Haus gegenüber.
Damals zu Recht mit diesem Namen ausgezeichnet. Die Belegschaft aus Thais und Latinas zeichnete sich vor allem durch preisgünstige Tabulosigkeit aus.
Zu einer der Thais hatte ich über längere Zeit einen wirklich guten Draht. Die ist schon lange da nicht mehr aktiv, habe sie jedoch später noch mal in der Stadt getroffen und die alten Zeiten resümiert.
Als das Verhältnis damals immer besser wurde, - vergesse ich nie – schwang sie sich auf einmal blank auf mich drauf. – Los komm, das machen wir heute einfach mal – so Ihr Kommentar. Das war die einzige aus dem P6-Bereich, mit der sowas lief und zum Glück ohne Folgen bis heute.
Ein anderes Mal wurde ich um Hilfe gebeten – sie hatte thaiüblich gezockt und gewonnen. Um die Forderung nach der Einlösung zu unterstützen, bat sie mich kurzfristig als ihr Mann aufzutreten und als der wurde ich dann später auch von den anderen im Haus grinsend begrüßt.
Wochen später – Sie keine Lust zu arbeiten – gut, daste da bist – Tür zu geknallt – Feierabend – komm, wir machen es uns gemütlich – Pfeife raus und einen durchgezogen.
Das war damals schon ganz ordentlich amüsant da.
Amis aus der US-Airbase beglichen die Nummern auch schon mal mit Stangen Marlboro aus dem PX, die dann weiter verschachert wurden.

CJ
Zitieren
Literarische Qualitäten finden sich hier - thx.
Zitieren
Nicht nur Tempel und Südsee.
6000 Islands - the Philippines.

Die 1990er Jahre standen bei mir im Zeichen der südostasiatischen Horizontserweiterung.
Schon seit der Schulzeit wollte ich Orte wie Angkor, Bangkok oder die Inselwelt der Südsee mal mit eigenen Augen sehen.
So war ich dann im März 1991 zum ersten Mal von Indonesien aus in Manila gelandet, nachdem mir in Kuta auf Bali im Anschluß an die obligatorischen Tempelbesuche u .a. die Vorzüge eines einheimischen Mandi-Bades mit anschließender Massage-Weiterbehandlung nähergebracht wurden.
Ich hatte mich über das Land so gut es ging, vorher schon informiert.
400 Jahre Spanier und danach die Amerikaner haben in dem Südseeparadies aus Tausenden Inseln nicht nur Spuren, sondern tiefe Furchen hinterlassen. Das einzige christliche Land in der Region, spanische Namen, oft an die US-Präsenz angepasste Lebensweise, dazu teils bitterarme Bevölkerung gegen den Reichtum einer ignoranten Oberschicht.
Traumstrände, Vulkane, Urwälder, die Pagsanjan Wasserfälle, wo Teile des Films „Apocalypse now“ gedreht wurden, sind solide pure Erlebnisfaktoren.
Weniger angenehm sind die manche Zustände in Manila, unvorstellbarer Dreck in den Slums, die Müllkippe Smoky Mountain, auf der Leute wohnen, das schwarzes Wasser des Pasig-River voller Plastikabfälle, Kriminalität, Korruption. Für Geld lässt sich fast jedes Dokument besorgen. Es sind Fälle bekannt, in denen zwecks Ausreise von Frauen in den Westen ganze Identitäten ausgetauscht wurden. Kein Wunder, dass die entsprechenden Botschaften versuchen, die Dinge etwas genauer zu prüfen – oft vergeblich.

Die Philippinen, speziell Manila, Angeles City und Olongapo stellten zu der Zeit an Individualreisende „gewisse Anforderungen“. Man musste fit sein vor allem im Abchecken plötzlich auftretender unberechenbarer Situationen.
Anders ausgedrückt – die Phils waren damals für Leute, die alleine unterwegs waren, das gefährlichste Land, was ich kennen gelernt habe. Das ging am Airport mit dem Taxi schon los. Keinerlei Garantie, dass man auch wirklich im vorgesehenen Hotel ankam.
Zu der Zeit tobte noch das Nachtleben im legendären Stadtteil Ermita, bis später ein übereifriger Lokalpolitiker meinte, da alles dichtmachen zu müssen. Herausragende Location: das zur Straße offene Raimonds und der Disko-Schuppen gegenüber.
Dann hatte auch noch an einem dieser Tage die mal zufällig in der Schlange beim Essen in Wimpy`s Schnellrestaurant hinter mir stehende Miss Elisabeth den Platz am Tisch mir gegenüber mit den Worten „It’s free here?“ in Beschlag genommen.
Sie wollte nach dem Essen nur mal im Hotelzimmer bei mir etwas fernsehen – ja sicher – no problem.
Die durchgezogenen Tage und Nächte hatten mich schließlich vollkommen geschlaucht.
Nach ich weiss nicht wie vielen weiteren kurzfristigen Urlaubsabschnittspartnerinnen, die mir auf ihre nette Art die Kultur des Landes näherbrachten, musste ich unbedingt mal etwas Ruhe haben.
O-Ton einmal im Hotel: „Your Lady no ID-Card? You better change, Sir!

Rest and Recreation – am besten da, wo auch die US-Navy für ihre Leute so was anbot, am Meer, Subic Bay.
Klar, das war dann wohl auch das richtige Timing. Der zweite Golfkrieg war gerade zu Ende und der Flugzeugträger USS Nimitz kam mit sechs Begleitschiffen zurück in die Base von Olongapo. Von wegen ein paar Tage gemütlich ausruhen –
Nachdem die Nimitz da war, fiel abends dann die fuckin’Navy über die Bars in der Stadt und in den umliegende Dörfern am Strand her. Das zog sich bis zur Ortschaft Subic am anderen Ende der Bucht. Ich fuhr mit dem Jeepney -Sammeltaxi da hin und mir gegenüber saßen zwei Sailors von einem US-Versorgungsschiff der Nimitz.
„What you can see here today, is once in the world. You will never see this again.” so einer von den beiden zu mir.
Da hatte er wohl unbestritten Recht.
Subic – ein Kaff am Meer mit Bars in Bretterbuden wie im Wilden Westen und dann Horden von besoffenen Amis.
Am härtesten war es jedoch in Olongapo selbst. Die ganze Stadt war im Ausnahmezustand.
Der Magsaysay Drive, die Hauptstraße vor dem Gate der Base war strategisch günstig rechts und links mit Bars gepflastert. Nachdem ich ohne es zu wissen in einem Laden geraten war, der nur „for the black guys“ war, hatte ich mich bei dem Schrank an der Tür, der mich dezent darauf hinwies, glaubhaft entschuldigt. Schließlich wollte ich ja ins „California Jam“, dass mir eine nette Angestellte aus dem „Geisha-Parlor“ in Barrio Baretto empfohlen hatte, quasi als Dank für einen Schnellkurs von mir in BtB Massage, die sie vorher nicht so richtig drauf hatte.

California Jam -
dieser Laden war der mit Abstand beste Disco-Schuppen, in dem ich je gewesen bin. Live-Rockmusik aus den 1970er Jahren, turmhohe bis zur Schmerzgrenze aufgedrehte Verstärker, eine riesige Tanzfläche über Tischniveau in der Mitte, Balustraden an den Seiten. Als die Nimitz da war, jede Nacht brechend voll US Navy und unzähligen Girls.
In einer dieser Nächte hätte mich und meine temporäre Begleitung bald mal ein Zwei-Meter-Typ voll im Schwung versehentlich von der Tanzfläche über die Tische gekickt. Der hat mich gerade noch zu packen gekriegt „Hey sorry, man“.
In the Navy – all right now.
Die US-Militärpolizei trat gelegentlich zu fünft in dem Trubel auf, da war dann allerdings nur für kurze Zeit etwas Ruhe, bevor es weiter rund ging.
Auf der Straße draußen kamen in regelmäßigen Abständen Pick-Ups aus der Base mit einem soliden Metall-Käfig auf der Ladefläche. Der wurde dann aufgemacht, von rechts und links die Besoffenen herbeigeschleift, reingeschmissen und dann zurück in die Marine-Basis gebracht.
Für die war der Spaß dann zu Ende.
Hätte ich drei Wünsche frei, wäre einer davon, diese Zeit dort noch mal zu erleben.
Das erklärt auch meinem Nick hier im Forum: California Jam.

Ein weiter US-Stützpunkt mit entsprechendem Umfeld war die in ca. 80 Kilometer Entfernung liegende Clark Airforce Base in Angeles City.
Dort gab es ebenfalls alles, was der aus dem Einsatz zurückkommende GI so braucht.
Leider fehlen hier die Strände, was dann andere Zerstreuungen kompensieren mussten -
Girls and Beer.
AC wie es auch genannt wird, war echt nicht ungefährlich. Am helllichten Tage konnte es mitten in der City zu Übergriffen von Kriminellen gegen westliche Ausländer kommen, egal ob US-Militärangehörige in Zivil oder Touristen. Anmache über: „Hello my friend, you remember me?” Nachts war das natürlich noch extremer.
In den Hotels fanden sich dezente Hinweise auf den richtigen Umgang mit der einheimischen Damenwelt: „YOUR LADY ESCORT IS NOT ALLOWED TO STAY IN YOUR ROOM, YOU HAVE TO TAKE HER WITH YOU WHEN YOU LEAVE THE ROOM“.
Eine sichere preisgünstige Andockstelle war die wohl heute noch existierende Margareta Station. Alleine rein und zu zweit, zu dritt oder wie auch immer wieder raus und dann ins Hotel.
Man kann sich nicht vorstellen, was da alles ablief.
Paradiese on earth – meinte einer von der Airforce zu mir im Hotel-Pool mit den ganzen nice Girls im Wasser um uns rum.

Kurz drauf brach der Vulkan Pinatubo aus und verwüstetet die ganze Umgebung. Die Air Base wurde rechtzeitig geräumt und von der US-Airforce nie wieder in Betrieb genommen.
Verhandlungen zwischen der amerikanischen US und philippinischen Regierung führten im Dezember 1992 zum Ende der US-Militärpräsenz.
Die US-Navy verlor in Subic Bay ein Paradies, in das sie Milliarden Dollar investiert hatte. Dort hatte sie in den 1950er Jahren sogar einen eigenen Airport für die Marine Flugzeuge ins Meer gebaut - Cubi Point.
Für viele GI’s muß das ein Schlaraffenland gewesen sein, bevor sie dann zurück in die oft öde Provinz der Staaten mußten
Alles vorbei, diese Zeiten kommen nie wieder.

CJ
Zitieren
Nicht nur Tempel und Südsee.
6000 Islands - the Philippines, some more AC-Tales.

Zwischen Angeles City und Subic Bay bin ich dann öfters preisgünstig mit Phillipine Rabbit (Markenzeichen: Busse bei denen teils die Seitenscheiben fehlten) hin und her gependelt.
Nach dem Pinatubo Ausbruch 1991 lag die Umgebung an manchen Stellen meterdick unter einer Schlamm- und Ascheschicht.
1992, als es mich mal wieder da hin verschlagen hatte, waren die Amis aus der Clark-Airbase verschwunden. Ansich sollten philippinische Armee und Polizei das Areal bewachen.
Wie gesagt ansich-
In der Folge wurde alles, was nur eben abzutransportieren war auf dem Markt in der naheliegenden Ortschaft Dau verschachert. Das war wie ein US-Warenhaus.
Mich interessierte, wie es in der verlassenen Base aussah.
Kein Problem – entsprechende Kontakte und ich war drin. Dabei entstanden dann unwiederbringliche Fotos.
Die US-Airforce hatte vor dem Ausbruch das Notwendigste mitgenommen. Nicht dazu gehörte natürlich das Umfeld aus Kriminalität sowie Tausende Girls, denen nun die Einkünfte fehlten. Allein auftretende Ausländer in den Straßen wurden von allen Seiten beobachtet und ständig aufdringlich angemacht. Hello my friend, want Tryke (Motorradtaxi), want Lady, want change money - der übliche Zirkus.
Das konnte einem richtig auf den Geist gehen.
Einmal hatte sie mich nachmittags um 2 Uhr völlig unerwartet mitten auf der Fields Av. erwischt. 100 Meter weiter eine Polizeistation. Fünf Typen standen plötzlich um mich rum und wollten sich bloß mal meine Brieftasche zum Vergleich ansehen, weil einer von denen „seinem Dad so etwas kaufen und zum Geburtstag schenken wollte“. Nur weil da tagsüber ringsrum viele Leute waren, habe ich diese Sache noch so eben unbeschadet in den Griff gekriegt. So was im Dunkeln – keine Chance.
Danach habe ich dann bei anderen mal nachgefragt: „This guys are the right hand of the Police, we know them.“
Da ich so einen Mist wirklich nicht gebrauchen kann, bin ich zuerst mal von da ins sichere Zimmer abgehauen und habe mir über das America-Hotel, wo ich wohnte, für später einen Guide mit Motorbike zum Pinatubo besorgt.
Die Tour war extrem, ohne Straßen und Wege durch die sonnenheißen Aschefelder hinten auf dem Motorrad bis in Nähe des Vulkans – was war ich danach fertig.
Zudem hatte ich es am Abend vorher nicht geschafft, aus der Margareta Station alleine ins Hotel zurück zu kommen. Die Dame ging um drei, vier Stunden begann die Motorrad-Tour.
Klar - selber schuld.

Von dem allgegenwärtigen Bullshit in der Stadt hatte ich mittlerweile die Schnautze voll. Zwecks Vermeidung ständiger Anmache brauchte ich eine geeignete Begleitung.
Da saß sie auf einmal – in einem offenen Straßenrestaurant, sah mich, lächelte und zeigte auf den leeren Platz neben sich.
Emily, so stellte sie sich vor. Zuerst haben wir etwas eingekauft, sind dann kurz zu ihr nach Hause – wobei sich dezent abchecken lässt, ob dass alles auch so stimmt, was da erzählt wird – und dann am späten Nachmittag ab ins Hotel.
Das war schon eine Expertin. Eben war die Tür zu, fiel sie über mich her und riss mir die Klamotten von Leib. Da sind wir dann zwei oder drei Tagen nicht mehr aus dem Zimmer gekommen, höchstens mal zum Hotelpool.
Als sie mich dann wieder so richtig fit gemacht hatte, sind wir mit dem Bus in den Norden der Insel Luzon, nach Baguio. Das ist der Ort in den Phils, wo sogar mal gelegentlich erträgliche Temperaturen herrschen, da in den Bergen gelegen.
Na ja, alles hat seine Grenzen.
Nach ein paar Tagen musste ich mich irgendwie, elegant und ohne einen schlechten Eindruck zu hinterlassen, abseilen – über Manila nach Puerto Gallera auf eine Nachbarinsel.
Ein Südseeparadies – in den Bergen einheimische Goldschürfer, wo ich dann zu Fuß, mal wieder mit Guide, eine Tour hin gemacht habe. Die Flasche mit den Mini-Nuggets habe ich immer noch.
Im Hotel wohnte ein Ami, dem eine Segeljacht gehörte, die er manchmal an Individualreisende vermietete. Mit dem hatte ich nach kurzer Zeit einen guten Draht. So wollten wir dann mit ein paar anderen geeigneten Mitbewohnern nachts in der Disko-Bar im nächsten Dorf mal etwas einen drauf machen, was sich im Hotel rumgesprochen hatte.
Das vergesse ich nie: kurz vorher, es klopfte an der Tür und der Japaner aus dem Zimmer nebenan steckte mir diskret eine Packung Kondome zu.
Yes, thank you very much.
Was hatten wir einen Spaß-

CJ
Zitieren
Nicht nur Tempel und Südsee.
In Land des Vietcong.

Zu der Faszination für Kulturelles kommt bei mir das Interesse an der jüngeren Geschichte.
Vietnam – das Synonym für unfassbare Vorgänge in dem geschundenen südostasiatischen Land, war mir seit Ende der 1960er ständig durch die Medien präsent.
Die Brachialgewalt der US-Militärmaschinerie gegen den Vietkong, der mit einer Handvoll Reis am Tag auskam.
Stützpunkte auf den Philippinen und anderswo dienten US Army, Air Force und Navy für ihre Einsätze.

1997, als Teil einer Fernost-Tour hatte ich von Manila aus einen Abstecher nach Saigon im Programm. Ich war nun schon zum zweiten Mal in dem sich langsam öffnenden, aber immer noch kommunistischen Land.
Die Gegensätze waren unübersehbar – moderne westliche Hotelbauten gegen Millionen Fahrräder und Mopeds.
Durch den Saigoner Verkehrs-Hexenkessel hinten auf einem Motorbike mitfahren – das ist etwas für Unerschrockene. Man muß es einfach erlebt haben.

Mich haben hier neben den Jahrhunderte alten Tempeln vor allem die Hinterlassenschaften der Vietnam-Krieges interessiert. Saigon – Danang – Vietcong diese Begriffe hatte ich seit der Jugendzeit ständig durch die Nachrichten in den Ohren
Oft hatte ich das Gefühl, der Krieg ist immer noch greifbar. Überall stieß man auf Relikte dieser Zeit, teils lag in ländlichen Gebieten oder bei Schrotthändlern noch Munition herum.
Auf Märkten wurde Militaria, originale alte Fotos sowie Schriftgut angeboten.
Dann gab es noch die legendären US Zippo-Feuerzeuge der GI’s. Im Westen gesuchte Sammlerstücke, kosteten die hier ab 1 Dollar das Stück.
Damit habe ich mir einmal die gesamte Vietnam-Tour finanziert.
Auf dem Rückweg in Manila mußte ich damit durch die Sicherheits-Schleuse, wobei dann alle Lampen angingen. Sowas wäre heute unmöglich geworden.

Auch die Menschen – bei vielen sind die Schrecken ein latenter Teil ihres Lebens geblieben. Die Regierung vermarktete mittlerweile die Landesgeschichte wie das instandgesetzte Höhlensystem des Vietcong von Ku Chi. Es gab auf Touristen-Schießständen mit Einweisungen in den AK 47 Gebrauch gegen US-Cash und auch sonst hatten Ho Chi Min- oder Militärmuseen einen unübersehbar hohen Stellenwert.

Den Film „Apocalypse now“ habe ich mehrfach gesehen. Der auf den Philippinen gedrehte Bootstrip in das Reich des durchgeknallten Colonel Kurz gespielt von Marlon Brando hat einfach was. Hier regiert der Wahnsinn.
Der Film kam offensichtlich nicht nur im Westen an. Auch im Vietnam der 1990er Jahre kannten wohl viele die Szenen auswendig.
Logischerweise fand ich dort gleich mehrere Bars mit dem Namen.

Das einstige Sündenbabel Saigon bekam langsam seinen alten Namen zurück. Ho Chi Minh City sagten nur noch die wenigsten.
Tja, Nachtleben und Kommunismus – wie geht das?
Vorweg, ich hatte schon gewisse Bedenken, mich auf entsprechende Eskapaden einzulassen.
In der City bei den Touristenhotels bekam man abends und nachts manchmal von Mopeds aus einschlägige Angebote. Konnte nur passieren, dass die Lady ein Ladyboy war – Thailand lässt grüßen. Das war nicht nach meinem Geschmack und überhaupt wohl auch nicht ganz ungefährlich.
Schließlich entschied ich mich für die bewährte Vorgehensweise. Manche Einheimische in diesen Ländern haben auch schon früher westliche Ausländer gerne ein paar Tage als Guide begleitet, natürlich für eine entsprechende, jedoch meist überschaubare Vergütung.
Wenn die Chemie stimmt, hat man für eine selbst bestimmbare Zeit jemand bei sich, der sich fast um alles kümmert oder fast alles besorgen kann.
Ein perfekte Symbiose kann sich daraus ergeben.
So auch hier.
Mein Guide war schon zur Franzosenzeit in dieser Branche tätig und sprach besser Französisch als Englisch. Ich hatte ihn auf seinem – geliehenen- Bike vor dem Saigon-Hotel kennen gelernt, das Personal kannte ihn und natürlich erst mal etwas abgecheckt. Bestanden, das passte.
Er hat mir Stellen in Saigon gezeigt, wo ich sonst nie hingekommen wäre.
Irgendwann kam dann natürlich auch das übliche Thema drauf. Klar geht hier was, ob privat, in der öffentlichen Massage (gewusst welche), in der unscheinbaren Puff-Bretterbude an der staubigen Ausfallstraße, oder in den Bars. Meine Wahl fiel dann auf die halb-private Variante. Mit der vermittelten Dame habe ich mich dann vier oder fünfmal dezent in einem verschwiegenem Hotel ohne Stress oder Risiko getroffen.
Die örtlichen Massagesalons boten offiziell natürlich nur die traditionelle Variante an. Kommt dann auf die Dame an – bei Sympathie ging da auch gerne mal was.
Da man bekanntlich nie auslernt, war mir auch hier an einer gewissen Horizontserweiterung gelegen. Durch Vermittlung bekam ich dann einen Exclusiv-Massagekurs. Die damals angeeigneten Techniken haben mir bis heute jede Menge Punkte bei entsprechender Anwendung eingebracht.

Nächster Teil demnächst -

CJ
Zitieren
(12.11.2010, 00:27)California Jam schrieb: Gründlich gesiebt, bleiben zwei Städte übrig: Hannover und Frankfurt.

Glückwunsch, auch von mir! Es sei Dir zu wünschen, dass noch viele weitere ausgefüllte Pay6-Jahre folgen! Du erwähnst u.a. Hannover. Hierzu würde ich gern Näheres von Dir erfahren, auch gern Deine aktuelle Lagebeurteilung.

Danke im Voraus!
Winke Wolke7
Zitieren
(16.12.2010, 17:21)wolke7 schrieb:
(12.11.2010, 00:27)California Jam schrieb: Gründlich gesiebt, bleiben zwei Städte übrig: Hannover und Frankfurt.

Glückwunsch, auch von mir! Es sei Dir zu wünschen, dass noch viele weitere ausgefüllte Pay6-Jahre folgen! Du erwähnst u.a. Hannover. Hierzu würde ich gern Näheres von Dir erfahren, auch gern Deine aktuelle Lagebeurteilung.

Danke im Voraus!
Winke Wolke7

Ja klar – Hannover.

Da war ich drei Mal, wenn ich mich richtig erinnere. Zuerst Ende der 1980er, dann in den 1990er Jahren und zuletzt 2008.
Es gibt drei Anlaufstellen:
1. Steintor
2. Braunstraße
3. Ludwigstraße

Das Revier am Steintor ist in etwa vergleichbar mit dem BHV in FFM. In drei Straßen jede Menge Laufhäuser mit internationaler Besetzung. Somit ist auch bei Regen und Schnee ein exzessives Eintauchen in den Sumpf gewährleistet. Hier kann man es sich ein paar Stunden in Ruhe gut gehen lassen. Die Preise liegen mit 30 bis 35 Euro für BFA etwas höher als in FFM.
Eins der Häuser fiel mir durch seine verwinkelte Bauweise und enge Treppen besonders auf – wie früher das legendäre Lazarett in der Frankfurter BG.
Wie im Zoo fühlte ich mich allerdings beim Spießrutenlaufen und in Deckung gehen vor den meist voluminösen Black Moms in einer Puffgasse mit Bretterverschlägen im Erdgeschoss eines der Laufhäuser.
Meine Buchungen in den sonstigen Etablissements des Viertels verliefen korrekt und problemlos auf einem Level wie in FFM. Außerdem scheint es sogar manchmal einen Personalaustausch zwischen beiden Städten zu geben, wie mir in FFM einmal zugetragen wurde.

Den Einzelpuff mit Vorder- und Hinterhaus in der Braunstraße 8 kann man sich sparen. Bei meinem Check-Up waren fast alle Türen zu. Außerdem gibt es am Steintor eine viel größere Auswahl.

In der Ludwigstraße sitzen die DL in Schaufenstern. Habe ich mir einmal angesehen und dann abgehakt. Das ist der gleiche Mist wie in Dortmund in der Linienstraße. Fehlt dann nur noch kaltes Novemberwetter beim Durchlaufen.

Den Freunden des tabulosen Schlammschiebens kann ich noch das AO Paradies „bei Meyer“ in der Krepenstr. 6 im Gewerbegebiet Heinholz ans Herz legen. Das habe ich mir allerdings nur von Außen angesehen, weil nicht so mein Ding. Weitere Info’s dazu einfach rausgoogeln.

CJ
Zitieren
Nicht nur Tempel und Südsee.
In Land des Vietcong – Kultur und sonstiges.


Schließlich hatte ich dann bei Vietnam Airlines einen Flug von Saigon nach Hue und zurück über Danang nach Saigon gebucht. Die Strecke Hue von Danag mußte ich mit der Eisenbahn über den Wolkenpass am südchinesischen Meer entlang selber noch organisieren. Ich wollte ja was vom Land sehen.
Hue, die alte Kaiserstadt hat stark unter dem Krieg gelitten. Für mich war das der Ausgangspunkt für eine Tour in die ehemalige DMZ. So kam ich an Orte wie Rockpile, Dakrong Brücke oder Khe Sanh.
Tja, und dann die alten Paläste bzw. was davon noch übrig ist.
Der des Kaisers Tu Duc bleibt mir besonders in Erinnerung. Half ich doch dort einer schwer bepackten jungen netten Imbiss-Inhaberin morgens ihre Stühle aufzustellen, weil es sich so anbot.
Wie gerne hätte die sich nach Feierabend dafür mit einem Treffen und zwecks weiterem dafür revanciert. Selten fiel es mir so schwer, ein solches Angebot nicht wahrzunehmen – ich hatte die Fahrt mit der Bahn nach Danang für mittags schon fest gebucht.

Der ganze Tag hatte überhaupt schon was, wie sich noch rausstellte.
Bei der vietnamesischen Staatsbahn gab es feste Regeln. Die Reisenden bekamen schon beim Kauf der Fahrkarte einen festen Platz im Zug, wie sich rausstellte, was ich aber Mangels Kenntnis der Landessprache nicht wissen konnte.
Mit mir hatten sie es wohl unwissentlich besonders gut gemeint. Als ich einstieg, zeigte man mir dann meinen Sitzplatz.
Der war zwar an der linken Seite zum Meer aber trotzdem suboptimal, da nicht am Fenster. Schließlich wollte ich doch unbedingt Fotos machen.
Kurz drauf dann erschien die Person am Fensterplatz – ich hatte für ca. vier Stunden Fahrt durch das Tropenparadies am Meer eine ca. 25-jährige einheimische Alleinreisende neben mir.
Was gibt das denn wohl?
Verständigung – zehn Worte Englisch. Zuerst bat ich sie, die Plätze zu tauschen.
Was sich dann in den nächsten Stunden entwickelte war einfach Klasse. Nach ca. zwei Stunden benahm sie sich wie eine Freundin, kümmerte sich um alles, verhandelte über mich gebeugt und fast auf mir liegend bei Zug-Stops mit den fliegenden Händlern vor den Fenstern und überhaupt –
Diese Zugfahrt werde ich wohl nie vergessen und dann die phantastische Landschaft.
Irgendwie hatte ich noch versucht zu erklären, wo ich hinwollte und wohl auch, dass ich mir schon über einen noch in Deutschland gekauften Reiseführer ein bestimmtes Hotel ausgesucht hatte. Ob da was von verstanden wurde, wusste ich nicht.
In Danang war die Ankunft etwas turbulent. Mit meiner schweren Reisetasche musste ich vor allem für Sicherheit sorgen. Immerhin begleitete ich meine Mitreisende noch zum Taxistand und dann war sie auf einmal weg.
Na ja, erst mal zum vorgesehen Zielort namens „Danag Hotel“. Das Hotel hatte nur für eine Nacht ein Zimmer frei und vermittelte mir im Anschluß das Haiau Hotel am Han Fluss, wohin ich dann am nächsten Tag direkt frühmorgens umzog.
Ansich schade, dachte ich, denn gegenüber des „Danang“ hatte ich den „Bamboo Coffeeshop“ ausgemacht. Da bin ich dann abends rein. Das war so eine Art Treffpunkt für westliche Ausländer, die in der Stadt irgendwie tätig oder unterwegs waren. Echt aufschlussreich. Ich hatte mich dazwischen gesetzt und was bestellt. Dann kam die Bedienung, sah mich und da wusste ich – verdammt, das ist es schon wieder.
Fließende Übergänge – hat die nun nur einen Job im Service oder geht da noch mehr?
Le Thi Tam verdiente sich neben ihrer Arbeit im Coffeeshop noch gelegentlich etwas als Tourist-Guide dazu und stellte sich auch ansonsten als sehr aufgeschlossen heraus. So jemand brauchte ich ja unbedingt für die folgenden Tage. Dass dies eine Lady war, machte die Sache umso besser. Noch am Abend im Bamboo merkte ich schon – da wird mehr draus. So hatte ich dann für den nächsten Morgen nicht zu früh nach dem Umzug in neue Hotel die Dinge für eine erste Tour mit ihr geregelt.
Alles klar, dachte ich.
Am nächsten Morgen freute ich mich auf die erste Tour von gewechselten Hotel aus – hatte jedoch keine Ahnung, wie das im Detail ablaufen sollte.
In der Lobby merke ich schon – draußen war irgendwas. Vor dem Eingang sah ich sie dann: Le Thi Tam und meine Sitznachbarin von gestern, beide auf Mopeds. Wie hatte letztere nur rausgekriegt, dass ich nun gerade jetzt aus dem dazu noch gewechseltem Hotel kam?
Das hatte für die Leute ringsrum echten Unterhaltungswert - Grinsen und Gelächter. Da stand ich nun mittendrin und musste mir was einfallen lassen.
Mir fiel das Situations-entschärfende Angebot ein, mit beiden die Tour zu machen und auch beide für Mittags schön zum Essen einzuladen. Damit konnte ich ansich nichts falsch machen.
Den entstehenden vietnamesischen Disput der beiden konnte ich natürlich nicht verstehen. Es blieb jedoch zum Glück einigermaßen friedlich.
Meine Nachbarin vom Vortag fuhr schließlich alleine weg, das tat mir echt leid, aber was konnte ich machen?

Le Thi Tams Motorbike war nur von ihr geleast, wie man so sagt. In den nächsten Tagen habe ich auf den Touren in die Umgebung teilweise so lange hinter ihr auf dem Rücksitz gesessen, bis mir alle Knochen weh taten. So viel Kilometer hatte ich noch nie auf einem Zweirad gefahren. Und überhaupt, ich hatte ja ursprünglich einen PKW erwartet.
Egal, die Landschaft war phantastisch, wie auch schon vorher am Meer.
My Son, the Holy Land, der bedeutendste Ort der Cham Kultur aus dem 4-13 Jh.,
der malerische Hafen Hoi An mit seinen noch erhaltenen historischen Gebäuden, die Höhlen mit Tempeln in den Marmor Bergen, alte Pagoden, Museen und zum Relaxen China Beach aus der US-Zeit bei Danang.
Auf skurrile Situationen musste man ständig gefasst sein. Einmal in der Nähe des Airports – von weitem war eine Verkehrskontrolle zu erahnen. Le Thi Tam voll in die Eisen und nach rechts von der Straße durch die Reisfelder. „What happened?” meine Frage.
Sie dann “Äh – no driving license” –
Als wir unser Programm soweit durch hatten und ich am nächsten Tag zum Airport mußte, kam dann das die Dinge toppende Finale.
Sie kannte einen Wasserfall in den Bergen, wo außer uns sonst niemand war.
Die Session im Dschungel unter lauwarmen Wasser war wie im Paradies.

Zum staatlichen Haiau Hotel in Danang gibt es auch noch eine Anekdote.
Das von der prüden kommunistischen Führung des Landes betriebene und straff geführte Haus verfügte über eine Massageabteilung, in der ganz offiziell traditioneller Service günstig angeboten wurde.
Klar, das habe ich natürlich so oft wie möglich gebucht.
Jedoch beim zweiten Mal wurden sie mir schon diskret rübergebracht – die Optionen HJ, BJ oder was sonst noch in internationaler Zeichensprache, verbunden mit der Bitte um ein möglichst geräuscharmes Finale, weil die Wände nur aus Stoffrahmen bestanden.

CJ
Zitieren
Nicht nur Tempel und Südsee.

Kambodscha – Angkor – das Reich der Khmer.

Diese drei Begriffe faszinierten mich seitdem ich das erste Mal als Jugendlicher davon hörte.

Die Tempelstadt Angkor geriet nach einem Reisebericht aus den 1860er Jahren ins Blickfeld französischer Wissenschaftler. Sie begannen ab 1908 die vergessenen und von Dschungel überwucherten Bauwerke aus der Zeit zwischen dem 9. und 13. Jahrhundert freizulegen und so im Westen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Seit Begin der Kampfhandlungen des Vietnamkrieges und vor danach allem in der Zeit der Schreckensherrschaft der Roten Khmer bis Ende der 1980er Jahre war das Gebiet „Off Limits“.
Schon mehrfach hatte ich Anfang der 1990er Jahre überlegt, von Bangkok aus einen Abstecher mit vertretbarem Restrisiko dorthin zu machen.
1994 war ich von den Philippinen aus mal wieder in der thailändischen Metropole gelandet.
Bis zum Weiterflug nach Deutschland hatte ich nur ein verhältnismäßig kleines Zeitfenster von ca. zwei Wochen.
Der Gedanke einer Tour nach Angkor ließ mich nicht los. Schließlich hatte ich mich bei verschiedenen Leuten in der Stadt erkundigt, wie die Lage im Nachbarland Kambodscha denn aktuell so war.
Flüge nach Phnom Penh waren möglich. Eine Anschluß-Buchung nach dem Airport Siem Reap, bei dem Angkor liegt, ging jedoch von Bangkok aus nicht so ohne weiteres.
Also auf eigene Faust versuchen -
Jedoch benötigte man ein Visum und dass schnell.

Der Chinese in seinem Reisebüro in der Soi Nana war flexibel und hatte Verbindungen, die sich gegen einen eine entsprechende finanzielle Aufmerksamkeit meinerseits aktivieren liessen: „If you bring me your Passport this afternoon, you can fly tomorrow – I know somebody in Embassy.”
Außerdem meinte der noch: „ I know also somebody in Phom Penh – will pick you up at Airport, bring you to Hotel there.“
Das hörte sich alles ganz gut an, dachte ich. Sicherheitstechnisch habe ich die Sache dann noch im Rahmen des Möglichen und Sinnvollen abgecheckt. Das für die paar Tage nicht notwendige Gepäck blieb im Miami Hotel in der Sukhumvit Soi und meine derzeitige Thai-Lady, die ich schon länger kannte, bekam entsprechende Angaben, wie und wo ich hinwollte sowie den Rückflugtermin. Hatte ich bei dem Chinesen auch so nebenbei durchblicken lassen – man weis ja nie.
Alles klar.

Die Abfertigung in Airport Phnom Penh ging schnell und war nicht zu beanstanden. Es gab ja auch nicht viele Fluggäste. Nach demjenigen, der mich anholen sollte musste ich allerdings vergeblich Ausschau halten – keiner da.
Bis in die City waren es ein paar Kilometer, Busse oder sonstiges gab es nicht. Nur ein paar Taxifahrer, die wie eine Meute Geier auf Kundschaft lauerte.
So ein Mist – völlig alleine und dann so was.
Nachdem die ersten verschwanden habe ich mir vom Rest denjenigen ausgesucht, der am vertrauenswürdigsten aussah. Der sprach auch passabel Englisch.
Zuerst mal auf sicheren Boden in ein vernünftiges Hotel und dann weitersehen.
Ein Teil der Gebäude auf dem Weg in die Stadt sah aus, als wäre da gestern noch gekämpft worden. Da habe ich mir schon so meine Gedanken gemacht, ob das wohl hier alles so in meinem Sinne abläuft. Das zweite anvisierte Hotel – Morakat - passte dann.
Nun musste was passieren, schließlich brauchte ich schnell ein Inlandsflugticket nach Siem Reap – Angkor. Die Lösung war der Taxifahrer, dem ich auf dem Weg ins Hotel schon Aussicht auf ein paar Tage „good customer“ angedeutet hatte.
Wir waren uns schnell einig. Seinen Tagestarif von 20 US-Dollar habe ich gerne akzeptiert.
Das war ein Glück für mich. Der kannte sich wirklich perfekt in der Stadt und der Umgebung aus, genau das brauchte ich. Als erstes haben wir zusammen das notwendige Inlandflugticket für den nächsten Tag besorgt, das Büro hätte ich alleine nie gefunden. Dann den Rest des Tages die ersten Sehenswürdigkeiten abgefahren.
Am nächsten Tag hat er mich dann zum Airport gebracht mit der Option, mich dort nach Rückkehr von Angkor wieder abzuholen.

Kampuchea Airlines wäre wohl nach heutigem Standart auf dem ersten Platz der Schwarzen Liste gelandet. Das Flugzeug, eine russische Turboprob, machte zwar gar keinen schlechten Eindruck, jedoch gab es gewisse Defizite beim Personal. Der Pilot, ein Franzose, nahm die Passagiere persönlich in Empfang, hatte eine unüberrichbare Fahne und schiss diejenigen zusammen, die nicht schnell genug einstiegen.
Beim Flug dachte ich mehrmals Achterbahn zu fahren. Aber was soll’s, wir sind in Siem Reap problemlos angekommen.
Vor dem Flughafengebäude stand eine russische voll munitionierte 12,7 mm Doppelflak und ich der Hütte der Bedienungsmannschaft lehnten RPG 7 Panzerfäuste an der Wand.
Das sah alle etwas gewöhnungsbedürftig aus.
Ein Hotel fand sich schnell und für den nächsten Morgen war die Angkor-Besichtigung im Programm, wozu 41 USD „Tempel Tax“ fällig waren.
Mein Problem war nur das schmale Zeitfenster. Also ein Taxi für die Tour am nächsten Tag besorgt und dann ins Hotel. Ich brauchte ein paar Stunden Ruhe.
Um drei Uhr nachts wurde ich wach. Mist, mir war dadurch gegangen, dass der Sonnenaufgang vor dem Haupttempel der Stadt Angkor Thom, den ich fotografieren wollte, ja gegen 6 Uhr stattfand und damit zwei Stunden bevor das Taxi bestellt war.
Was nun – ich hatte ja keine Zeit. So bin ich dann runter und habe die Leute vom Service, die unterm Tresen schliefen geweckt.
„ Yes, Sir, no problem. I know somebody.“
Der kam dann mit einem Motorbike – Auto war keins aufzutreiben. So bin ich dann morgens im Dunkeln nach Kontrolle am Military Checkpoint vorbei zum ersten Mal in die Tempelstadt Angkor gekommen und habe dazu noch meine Fotos machen können.
Kurz drauf hörte man in der Nähe die charakteristische Schussfolge einer Kalaschnikov. Das war nichts Besonderes dort, wie man mir sagte.
Im Anschluß fand dann die gebuchte Taxitour durch die einzelnen Tempelbereiche statt. Dazu hatte ich mich mit einem weiteren Individualreisenden zusammengetan.
Im Ta Prohm Tempel trafen wie noch einen Schweizer, der da ebenfalls alleine unterwegs war. Bei einer kalten Dose Cola erzählte er uns von der Getränkeverkäuferin, die ihm vor ein paar Minuten ad hoc ein Ernst gemeintes Heiratsangebot gemacht hatte.
Von der lächelnden Schönheit habe ich dann noch mit ihrem Einverständnis ein klasse Foto in ihrem landestypischen langen Kleid gemacht. Sie erinnerte mich irgendwie an die legendären Apsaras, Tempeltänzerinnen, die zu Hunderten in Stein gehauen die Wände der Bauwerke schmücken.
O Mann, hätte ich hier nur mehr Zeit gehabt.

Zurück in Phnom Penh wurde ich wie abgesprochen von meinem Guide am Airport abgeholt.
Die nächste Zeit sind wir dann zusammen die Stadt und Umgebung abgefahren. Ohne ihn wäre ich nie an die Stellen gekommen, die ich sehen wollte.
Da der Draht zwischen uns gut war, hat er mich dann abends eingeladen, bzw. mir den Vorschlag gemacht, statt im Hotel rumzuhängen, das Nachtleben der Stadt auszutesten.
So bin dann ins „Riverside“ geraten, ein großer Tanzschuppen mit Restaurant am Mekong. In dem Laden war ich der einzige Nicht-Einheimische. Eine Band spielte moderne Khmer Musik. So was hatte ich vorher noch nie gehört. Getanzt wurde dazu auch – Khmer-like.
Die Stimmung wurde immer besser, wir hatten nach einer Weile echt Spaß da. Schließlich zogen mich ein paar Khmer-Ladys auf die Tanzfläche.
Nach so zwei Stunden wurde ich diskret zur Seite genommen. Eine der Khmer-Damen traute sich wohl nicht so ganz, obwohl sie gerne wollte-
Mlle. ( = Mademoiselle, die Franzosen haben ihre Spuren hinterlassen ) Venna arbeitete sonst im Clé Vollé – was das auch immer sein sollte - und war mir sehr zugetan.
Da kam nun wieder mein Guide zum Einsatz.
Geht da was im Hotel? Ja klar doch, wenn man die richtigen Leute kennt.
Nachdem wir mit dem Taxi angekommen waren, erwies sich Venna als nette und im zwischenmenschlichen Bereich versierte temporäre Partnerin. Ich musste aufpassen, dass da nicht mehr erwartet wurde. Den Rest der Nacht haben wir dann im Zimmer durchgemacht.
Schade, dass ich nicht länger bleiben konnte und kurz darauf zurück nach Bangkok musste.

Am Tonle Sap, einem großen Binnensee im Landesinneren gab es noch die sog. „Stelzenpuffs“, Bretterbuden die am Ufer halb im Wasser standen, wie mir erzählt wurde.
Selber bin ich da aus Zeitgründen nicht hingekommen. Eine gebuchte Session dort wäre zwar sicher billig gewesen, hätte aber außer einer neuen Erfahrung wahrscheinlich nicht viel gebracht.
Die Girls dort werden in einer vergleichbaren Situation wie ihre Kolleginnen in Vietnam gewesen sein, wo ich mir später mal an einer Ausfallstraßen von Saigon so was angesehen habe – alles illegal und hinter vorgehaltener Hand. Dazu keine sprachliche Verständigungsmöglichkeit, oft Unerfahrenheit und dann noch die totale Unsicherheit beim Kontakt mit einem nichteinheimischen „Gast“.
Das zeigt jedoch, Prostitution ist keine Folge des Tourismus in diesen Ländern, sondern hat dort wie anderswo auch, schon immer existiert. Wenn ich als Fremder da auftrete, benehme ich mich anständig, d. h. insbes. ich drücke nicht auch noch die sowieso schon niedrigen Tarife und bin freundlich zu den einheimischen DL.
Oft haben mir die Girls wegen ihrer beschissenen Lebensumstände leid getan. Das ist eben der Unterschied: ich kann da jederzeit wieder weg – die nicht.


CJ
Zitieren
Tribut aux Femmes

Ja, die Frauen.
Sie sind das Elixier was uns treibt.

Ob in FFM oder in Kambodscha – fehlen Eskapaden, fehlt die Würze, ist alles andere zwar ganz nett aber nicht ausfüllend.
Für sie muss ich hier eine Lanze brechen, für alle mit denen ich bisher zusammen war, ob privat oder gewerblich. Klar, es waren auch ein paar darunter, die versucht haben, mich abzuzocken. Den anderen danke ich für die Zeit, die sie mir gaben. Da war auch bei Professionellen manchmal mehr als die bezahlte Dienstleistung.
Vor meinem geistigen Auge würde ich meine Short Times und Long Times gerne einmal alle zusammen sehen – an viele erinnere ich mich nur vage oder gar nicht. Manche Nummern habe ich auch verdrängt und abgeschrieben.
Egal, das Erlebte zählt. Niemand kann einem diese Erinnerungen nehmen.

Die Situationen habe ich immer fair und freundlich abgewickelt. Selbst die mit der Thai Lady in Pattaya 1989, die mich unbedingt heiraten wollte. Da das echt indiskutabel war, begann sie im Hotelzimmer auszurasten. Bevor die Situation eskalierte, bot ich ihr an draußen ein paar Klamotten für sie einzukaufen, um die damit ohne Aufsehen aus dem Hotel zu kriegen.
Zwei Querstraßen weiter habe ich ihr dann 50 DM, damals viel Geld in Thailand, in die Hand gedrückt, noch einmal in ihr verdutztes Gesicht gelächelt und mich dann so schnell wie möglich diskret und freundlich abgeseilt.
Sowas geht auch elegant ohne Zirkus.

Was mir noch fehlt, ist eine Tour nach Südamerika.

Latinas – das ist es.
In einem kolumbianischen oder brasilianischen Provinzbordell am Amazonas für Tage total abtauchen.
Nacheinander oder miteinander die besten Chicas aus der Bude durchziehen bis zum Gehtnichtmehr.
Voll gepflegt einen draufmachen und alles andere vergessen.
Ich sehe da einen Raum mit einer großen Badewanne und entsprechender Spielwiese in einem Laden am Fluss vor mir, dazu Garotas aller Schattierungen von hell bis dunkel.
Warme Luft, die durch offene Fenster von draußen reinkommt – Geräuschkulisse der Tropenlandschaft – Essen – Trinken – BtB Massage, verabreicht von einer Lady vom Schlage Julias aus Bello Horizonte, die ich vor Jahren in FFM kennenlernte – und eben immer wieder Frauen – Frauen.

O Mann – ich bin sicher, so was gibt es.

Ob ich das jedoch noch erleben werde?

CJ
Zitieren
#17
super schön geschrieben, macht spaß zu lesen, weiter so ! Rot werd
Zitieren
Super CJ, alter Weltenbummler, Lovers hat viel Freude beim Lesen. Gehts noch weiter?
Wünsche Dir Viel Spaß bei Deinen nächsten 25 Jahren!
Liebe Grüße Lovers
Zitieren