Steffis Waldsauna oder Sensation - Yardbird entdeckt uralte Römerpfade
„Wahnsinn! Wahnsinn! Wahnsinn!“ Ole v. B. saß kreidebleich auf seinem Bürosessel, starrte auf das Telefax, welches Sixt ihm gerade frisch ins Rathaus der Freier und Hansestadt Hamburg geschickt hatte, schaute zwischendurch immer wieder Yardbird an und murmelte weiter „Wahnsinn! Wahnsinn! Wahnsinn!“

Yardbbird verstand bisher nur Bahnhof. Er war gerade frisch und pünktlich aus dem IC gekrabbelt, kurz über die Spitalerstraße und die Mö zum Rathaus getappelt, hatte sich gerade mit ner dicken fetten Currywurst mit Fritten rot/weiß gestärkt, nen Kaffee geholt und kaum saß er in seinem kargen lütten Arbeitszimmer und wollte den Bericht seiner letzten Dienstreise tippseln, da hörte er Ole über Flur schrein. „Wo isser, wo is Yardbird! Soll sofort kommen!“

Den Tonfall kennt Yardbird ja nun zu gut, als dass er da auch nur ne Zehntelsekunde zögern wurde und so saß er da, vor Ole, auf’m Besucherstühlchen.

Und dann las Ole ihm aus dem Telefax von Sixt vor:

„Sehr geehrter Herr Ole,

bla bla bla. … und wollen Sie wissen lassen, dass wir soeben bei der dringend notwendigen Grundreinigung des todschicken Fiat Bravo mit dem genialen Navi (kostet natürlich extra!) Unmengen von Staubpartikel entfernen mussten. Und weil wir in Köln derzeit ohnehin in Unmengen von historischen Steinen und sonstigen Dokumenten rumwühlen dürfen, haben wir den vom Fahrzeug extrahierten Feinstaub analysieren lassen und konnten durch das Zentrallabor des Prof. Dr. Karl L. der Universität Köln folgendes Ergebnis erzielen. Prof. Dr. Karl L. schrieb wie folgt (in Auszügen):

„… konnte festgestellt werden, dass der Feinstaub Spuren des Jahres 72 n. Christi enthält. Anhaftungen an den Reifen zeigen Sporen von Pflanzen, die seinerzeit der Ernährung dienten, mittlerweile aber ausgestorben sind….“…

„Häh“?

„Wo, bitte schön hast denn Du Dich rumgetrieben, Yardbird“ fragte Ole flüsternd. „Hast Du den Beamer für Zeitreisen gefunden, oder was?“.

Yardbird fiel es wie Schuppen von den Augen und er gab dann den folgenden Bericht in mündlicher Form ab, nur immer mal wieder kurz unterbrochen von dezenten Rülpsern, die Currywurst war wohl doch zuviel für Yardbirds Magen gewesen.

Also hör zu, Ole, das war so…

… Montag war Yardbird in der Resi, äh, Residenz mein ich natürlich. Da war aber nix los, wenn nicht die lieben Kollegen Rivera und Erasmus dagewesen wären, wär Yardbird gleich weiter ins Samya gefahren, die seute Deern Sarah, die eigentliche Ursache seines dortigen Besuches hatte sich kurzfristig krank gemeldet und die andere seute Deern Ewa war von einer Horde müränischer Landsleute gewissermaßen umzingelt und so blieb Yardbird außer ein büschen Babbeln und gebratenen Fich (die sprechen das wirklich da unten so komisch, bei uns hier oben heißte das übrigens Fisch) nix übrig zum berichten.

Aber Yardbird hatte ja noch den nächsten Tag und dank der genialen Beschreibung des Kollegen Huberti („…Von Kln/Bonn A 560 Richtung Siegburg/Hennef, A 560 bis zum Ende durchfahren!Am Ende Ampelkreuzung, da geradeaus über die Kreuzung. Dann Linkskurve und dahinter 1. Möglichkeit links, (glaube da steht Michelshohn drann), danach sofort rechts, rechts unter der Bundesstraße durchfahren, an eine Gartenbauer vorbei, am nächsten Bauernhof rechts,(da steht das erste Hinweisschild zur Waldsauna) und immer dem Weg folgen, kommt noch ein Bauernhof. Wenn es dann ganz holprig wird und Du meinst hier bist Du falsch;> falsch<; hier bist Du Richtig, der Weg endet quasi auf dem Parkplatz der Waldsauna…“) fand er dann auch rasch den richtigen Pfad und da hatte Yardbird dann auch gleich die Erkenntnis, woher dieser verdammte Feinstaub auf dem schicken Sixtcar stammte. Yardbird hatte ne uralte Trainingsstrecke der Römer wieder gefunden, auf der damals Kohorten von römischen Soldaten gescheucht worden sind, nur damit sie dann ein büschen später vom Arminius auseinander gepflückt wurden. Es hätte Yardbird nicht gewundert, wenn er auf diesem staubigen Feld- und Wiesen-Schotterweg nicht doch die eine oder andere römische Sesterzie gefunden hätte. Na ja, auf jeden Fall war die Wegbeschreibung so goldrichtig und als er auf den Parkplatz bretterte, schaute da schon so Kopp über die Holzwand, das Ricky war schon da und grinste nur…

Eingelassen, begrüßt und mit den notwendigen Formalitäten durch Angie versehen tappelte er dann raus in den Garten, wurde vom Ricky in die Gesellschaft eingeführt (Tach Steffie, Tach Angie, Tach Dany, Tach Jeanett, Tach Sascha, Tach Peter, Tach Ricky, Tach Hanibal). Nette Gesellschaft, dachte sich Yardbird so, wie immer, isser natürlich schüchtern und hält erst mal seine Klappe und sonnte sich erst mal’n büschen. Kleiner Tipp an den Nachfolgeladenbepachter: fäll mal die Scheiß Fichten am Ende des Gartens, die werfen Schatten…

Peter schmiss dann erst mal den Grill an und schwupps, schon gings zum gemeinsamen Spachteln, lecker Fettfleisch mit lecker fettigem Kartoffelsalat, fast hätte Yardbird was laut gesagt, was leise so klang… kein Wunder, da weiß man sofort, dass Personal hier immer gut gefüttert wird…, klar, das dachte sich Yardbird ganz ganz leise…

Danach wieder was sonnen im Schatten der Fichten, Kollege Loodar trudelte ein, Kollege FKK-Fan ebenfalls zu einem kurzen relativ schweigsamen Teller voll Futter, Toro70 hatte ebenfalls seinen Terminplan wieder mal total übern Haufen geschmissen und war ebenfalls den Lockrufen des Ricky gefolgt und als es dann was kühler wurde, war dann die ganze Bagage rund um Tresen und Liegeplätze verteilt, babbelte und brasselte, knutschte, flirtete und ab und an gab es dann auch ein büschen mehr, unten und auch oben. Eigentlich ein ständiger Wechsel und Yardbird konnte gar nicht so schnell gucken, wie da der gegenseitige Austausch getrieben wurde. Aber irgendwann kriegte er dann doch den Fuß in die Tür (oder besser, Angie schaffte es, sich so in den Weg zu stellen, dass Yardbird nur zugreifen musste…).

Und als Yardbird dann gerade gewissermaßen handelseinig wurde, da erschien dann auf einmal plötzlich und unerwartet das Zorkiebaby nebst Anhang, hey, das is ja nu wieder'n Ding…, Tach Ihr Zwei!!! Aber nu war Yardbird gerade mit Angie im Aufbruch und so hatte das natürlich Vorrang.

Was soll Yardbird sagen: Da is ja nun schon ne Menge dran, an der Süßen, und klar, die Liebe Angie hatte auch ne Menge drauf, auf Lager. Yardbird war es jedenfalls zufrieden. Als die beiden sich dann wieder nach unten trollen wollten, stand da Zork nebst Anhang und wollte die Wirkungsstätten besichtigen und gleich vor dem Quietscheteilchen gewarnt, auf dem Yardbird und Angie ihr Unwesen getrieben hatten. Später stellte sich dann raus, dass angeblich Querlage angesagt sei und nicht Längslage… na denn, Insiderwissen eben…

Unten ging das Gebabbel dann weiter, Steffie beglückte Yardbird mit fetzigen und sanften Balladen der Rolling Stones, nach einigen mal wieder zu wenigen Worten verabschiedeten sich dann Zork und Anhang und der Rest der Runde verzog auf die Sofas zum Quatschen, klönen, Rumalbern, Küssen, Streicheln, Rumzicken na ja, halt volles Programm eben. An die Sascha und die Dany kam Yardbird nicht ran, die hatten sich schon ihre Opfer abonniert, Hanibal (Hey Kollege, war nett, Dich kennen gelernt zu haben übrigens) verabschiedete sich, Loodar war ebenfalls ausgepumpt und meckerte immer noch über den Ausfall der Telekom und so blieben dann Jeanett und Toro, Sascha mit „ihrem“ Ricky und Yardbird mit „seiner“ Angie übrig. Der Rest des Personals klapperte undezent durch die Gegend und räumte auf.

Yardbird konnte dann noch akrobatische Verrenkungen des Ricky zusammen mit Sascha verfolgen, Toro wurde von Jeanett ruhig gestellt und Yardbird überredete Angie noch zu ner interessanten Kurzübung, bei der beide nicht mehr viel was sagen konnten, weil die Münder jeweils in Vollbeschäftigung verweilten bis dann irgendwann die Übung von Erfolg gekrönt wurde, jedenfalls Yardbird beschwerte sich ganz sicher nicht. Und weil die 6 dann alle nur noch in den Seilen hingen, beschloss Steffie den allgemeinen Rausschmiss…

Yardbird bat dann dringend um Beistand, weil er auf der römischen Trainingsstrecke in den Ausläufern des Westerwaldes sich sonst total verfranzt hätte (Huberti hatte ihm natürlich den Rückweg nicht beschrieben, der Mistkerl), hängte sich Yardbird an die drei Fahrzeuge ran, die den Staub dermaßen aufwirbelten, dass Yardbird fast nix mehr sehen konnte außer schemenhafte rote Bremsfunzeln, die von links nach rechts schleuderten. Kein Wunder, dass Sixt am nächsten Tag den todschicken Fiat-Bravo so ner historischen Prüfung unterziehen musste…

Yardbirds Fazit zum Besuch der Waldsauna der Steffie: Ein netter Club, ordentliche Räumlichkeiten, eine wirklich nette Gesellschaft unter Leitung einer überaus freundlichen und netten Gastgeberin, die Yardbird abverlangte Entrichtung des Obolus erschien ihm beim Nachdenken im Hotelbett als unverschämt reduziert günstig, verstehen und nachvollziehen kann er das nicht, will das aber auch nicht ergründen und diskutieren. Irgendwas muss da vergessen worden sein. Wenn es nicht vergessen wurde, sondern Absicht war: Ein herzliches Dankeschön, liebe Steffie! Schade, dass Du da raus musst, Yardbird wäre gerne wieder gekommen.

Ach ja, Ole, was Du besser nicht wissen musst: Zu dem überaus netten Kerl Peter sag ich Dir mal lieber nix, Du könntest auf dumme Gedanken kommen, aber ihr würdet, glaube ich, Euch ganz gut verstehen, grillen kann er jedenfalls und manch anderes auch noch…

Yardbird
...ich bin eigentlich ein ganz netter Kerl. Wenn ich Freunde hätte, würden die es bestätigen.
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War dies ein Abschlußbericht für den Laden ? Wink

RR, der annimmt das ein paar Mädels kurz um die Ecke ziehen (sprich in den Hof)
...and the band played on... - Xandria - Blood on my hands: "Silver stars in my black night

Cold as ice but beautiful, Wandering through broken shadows, The river of life is all filled with sins, The water I drink is the blood on my hands
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RoryRock schrieb:War dies ein Abschlußbericht für den Laden ? Wink

RR, der annimmt das ein paar Mädels kurz um die Ecke ziehen (sprich in den Hof)

Korrrrrrrrekt!

Die ganze Bagage werkelt vorübergehend in Bernds Saunaclub für die nächsten Wochen. Anschließend will Steffi dann wieder anderen Ortes in einer eigenen location "ihre" mädels beschäftigen lassen, irgendwo in Bad Honeff oder so...

Die Waldsauna will/soll unter anderer Führung + mit anderer Frauschaft den Betrieb fortführen.

Y.
...ich bin eigentlich ein ganz netter Kerl. Wenn ich Freunde hätte, würden die es bestätigen.
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Jep, das ist auch mein Kenntnisstand
...and the band played on... - Xandria - Blood on my hands: "Silver stars in my black night

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