Streitschlichter am Steintor niedergestochen
haz.de schrieb:Opfer schwebt in Lebensgefahr

Streitschlichter am Steintor niedergestochen
Von Sonja Fröhlich |
19.02.2012 19:41 Uhr

Ein 25-Jähriger ist am Sonntagmorgen am Steintor niedergestochen worden und schwebt in Lebensgefahr. Er hatte einen Streit zwischen zwei Männern schlichten wollen und wurde dabei angegriffen.

[Bild: Streitschlichter-am-Steintor-niedergesto...elQuer.jpg]

Ein 25-Jähriger ist in der Scholvinstraße niedergestochen worden.
© Tim Schaarschmidt


Mitte. Gewalttat im Steintorviertel: Mit einem Messer hat ein 27-Jähriger am frühen Sonntagmorgen in der Scholvinstraße auf einen zwei Jahre jüngeren Mann eingestochen und ihn dabei lebensgefährlich verletzt. Die Polizei nahm den Tatverdächtigen wenig später fest.

Gegen 5.30 Uhr war es nach Angaben von Zeugen vor einer Spielothek in der Nachbarschaft zum Steintor-Klub „Sansibar“ zu einer Auseinandersetzung zwischen dem 25-Jährigen, dessen Freund und dem Tatverdächtigen gekommen. Welche Rolle das spätere Opfer dabei spielte, war am Sonntag noch unklar. Möglicherweise hatte der junge Mann einen Streit zwischen seinem Freund und dem Mann mit dem Messer schlichten wollen, hieß es am Tatort. Zumindest soll der 27-Jährige ihm im weiteren Verlauf ein Messer in den Oberkörper gerammt haben. Das Opfer brach auf dem Gehweg zusammen. Zeugen riefen die Rettungskräfte und die Polizei. Der Schwerverletzte wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Den Ärzten zufolge befand er sich am Sonntagabend in einem kritischen Zustand.

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Die Polizei fasste den Tatverdächtigen in der Nähe des Tatorts in der Scholvinstraße. Gegenüber den Beamten wollte er sich zu den Vorwürfen nicht äußern. Der Mann ist wegen Betrugs vorbestraft, als Gewalttäter sei er aber bisher nicht auffällig gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Gegen den 27-Jährigen wird wegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt. Er soll am Montag einem Haftrichter vorgeführt werden.

Die Tat geschah vor den Augen zahlreicher Besucher des Steintorviertels. Die Scholvinstraße ist eine der Hauptdurchgangsstraßen der Klubbesucher. Auch am frühen Sonntagmorgen waren dort noch mehrere Hundert Menschen unterwegs, darunter auch Kostümierte, die Karneval feierten. Viele beobachteten erschrocken, wie der lebensgefährlich Verletzte von den Rettungskräften versorgt und abtransportiert wurde. Während des Einsatzes sperrte die Polizei einen Teil der Straße ab, Gäste konnten die Klubs aber noch verlassen.

In der Vergangenheit war es am Steintor immer wieder zu Gewaltdelikten gekommen. Zuletzt hatte ein unbekannter Täter im September in der Scholvinstraße mehrere Schüsse auf den früheren Betreiber eines Steintor-Cafés abgefeuert. Ende Januar 2011 war dort ein 43-jähriger Kosovare bei einem Schusswechsel getötet worden.

Im November hatten sich Hells-Angels-Chef Frank Hanebuth und seine Sicherheitsfirma auf Druck der Polizei – ihm und seinen Mitarbeitern wurde vorgeworfen, sich als „Steintor-Polizei“ aufzuführen – aus dem Viertel zurückgezogen. Die Polizei verstärkte ihre Einsätze dort und eröffnete die „Präsenzwache Marstall“.

Hannovers Polizeivizepräsident Thomas Rochell hatte aber noch in der vergangenen Woche erklärt: „Es gibt noch keinen grundlegenden, dauerhaften Wandel in dem Viertel.“

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Max Mueller, der Detektiv
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Grundsätzlich wird durch die Anwesenheit der Polizei am Steintor die Kriminalität nicht gänzlich gegen null gehen. Wer das glaubt ist naiv. Dieser Vorfall ist vielmehr eine Schlappe für die verantwortlichen Ordnungshüter, weil in der öffentlichen Wahrnehmung und Diskussion die Polizei hier unterm Strich als Verlierer da steht. Ob gerechtfertigt oder nicht. Sollten sich solche Ereignisse in nächster Zeit häufen, gibt sich die Maßnahme mit dem putzigen Big-Brother-Polizeicontainer vor Ort langsam aber sicher der Lächerlichkeit preis.

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Der Container ist jetzt schon lächerlich. Und für diesen Mist muss der Bürger auch noch von seinen Steuergeldern bezahlen. Unter Frank war dort Ruhe und auch nicht mehr Kriminalität im Gegensatz zu jetzt.
Es grüsst der Zauberlümmel
Es grüßt der Zauberlümmel.

Böse Zungen führen zu Streit. Gute führen zum Orgasmus! Winke
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Bin da auch mal vor kurzem Samstagnacht rumgelaufen. Finde schon das dort mehr Leute rumlaufen die böse schauen und versuchen dich anzurempeln, nur weil sie wahrscheinlich provozieren wollen. Diese treten dann auch noch zu meist in Grüppchen auf. Empfand das früher an einem Wochenende, wo noch die Leute von Frank Hanebuth als Türsteher agierten nicht so. Da gab es mal irgendwelche Besoffen zu sehen, die aber mehr mit "Gerade gehn" und "nicht torkeln" beschäftigt waren. Sicher fühl ich mich da trotz Container nicht mehr. Meide deshalb auch das Steintor seit einigen Wochen um solche Uhrzeiten.
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