15.03.2014, 22:58
Um 1880: deutsche Huren für die ganze Welt
Heute kommen viele Mädels aus Rumänien usw. Vor über 100 Jahren hingegen
stellten deutschen Frauen ein großes Kontingent für die Versorgung der
internationalen Prostitution.
In seinem Reisewerk "Aus Japan nach Deutschland durch Sibirien" (1882) berichtet
Wilhelm Joest über den zeitgenössischen Mädchenhandel folgendes:
Quelle: Wilhelm J. Joest, Aus Japan nach Deutschland durch Sibirien. 1882
Heute kommen viele Mädels aus Rumänien usw. Vor über 100 Jahren hingegen
stellten deutschen Frauen ein großes Kontingent für die Versorgung der
internationalen Prostitution.
In seinem Reisewerk "Aus Japan nach Deutschland durch Sibirien" (1882) berichtet
Wilhelm Joest über den zeitgenössischen Mädchenhandel folgendes:
Zitat:Man ereifert sich in unserem moralischen Deutschland oft über den Sklavenhandel, den
irgendein westafrikanischer Negerfürst treibt, oder über die Zustände in Kuba und
Brasilien und sollte sich lieber doch des Balkens im eigenen Auge erinnern, denn in
keinem Lande wird mit weißen Sklavinnen in solcher Weise gehandelt, aus keinem
Lande wird so viel dieser lebenden Ware expediert, wie gerade aus Deutschland und
Österreich.
Der Weg, den diese Mädchen nehmen, läßt sich ganz genau verfolgen:
Von Hamburg werden dieselben nach Südamerika verschifft, Bahia, Rio de Janeiro
erhält seine Quote, der größte Teil aber ist für Montevideo und Buenos Aires bestimmt,
während ein kleiner Rest durch die Magellanstraße bis Valparaiso geht.
Ein anderer Strom wird über England oder direkt nach Nordamerika dirigiert, kann aber
hier nur schwer mit dem einheimischen Produkt konkurrieren, er verteilt sich daher den
Mississippi hinab bis nach New Orleans und Texas oder gen Westen nach Kalifornien.
Von dort wird die Küste bis Panama hinunter versorgt, während Kuba, Westindien und
Mexiko ihren Bedarf von New Orleans beziehen.
Unter dem Titel 'Böhminnen' werden weitere Scharen deutscher Mädchen über die Alpen
nach Italien exportiert und dann weiter südlich nach Alexandrien, Suez, Bombay,
Kalkutta bis Singapore, ja nach Hongkong bis Schanghai hin.
Holländisch-Indien und Ostasien, zumal Japan, sind schlechte Märkte, da Holland in
seinen Kolonien keine weißen Mädchen dieser Sorte duldet und in Japan die Töchter des
Landes selbst zu hübsch und billig sind; auch verdirbt die amerikanische Konkurrenz
von San Franzisko aus die günstige Konjunktur.
Rußland wird von Ostpreußen, Pommern und Polen aus versorgt. Die erste Station ist
meistens Riga. Hier assortieren sich die Petersburger und Moskauer Händler und
schicken ihre Ware in großen Quantitäten nach Nishni Nowgorod bis über den Ural nach
Irbit und Krestowsky, ja bis in das innerste Sibirien hinein; so traf ich zum Beispiel ein
deutsches auf diese Weise verhandeltes Mädchen in Tschita.
Dieser großartige Handel ist vollkommen organisiert, er wird durch Agenten und
Handlungsreisende vermittelt, und wenn das auswärtige Amt des deutschen Reiches
einmal hierüber Berichte seiner Konsuln verlangen würde, so ließen sich recht
interessante statistische Tabellen feststellen.
Quelle: Wilhelm J. Joest, Aus Japan nach Deutschland durch Sibirien. 1882